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„War das Flüchten ein Ausweg von der Realität?"
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Noch einmal schaute ich raus. Meine Blicke senkten sich enttäuscht zu meinem Getränk. Ich hätte gehofft das sie diesmal kommen würde. Was rede ich mir ein, ich wusste das sie nicht kommen würde. Über wen wir reden? Über Liya. Meine beste Freundin. Es verletzte mich alleine zu sein. Der Tod hatte sie zu schnell geholt. Und wie jedes Jahr warte ich im selben Café. Doch sie kam nie wieder hier hin. Eine Träne kullerte runter. Wie sehr ich sie doch vermisse. Wieso musste es ihr passieren? Mein Kopf vergräbt sich in meine Hände. Wieso genau sie?

Jetzt genau fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Mein Körper wurde taub. Schnell drehte ich mich um und schubste die Hand von mir weg.
„Fass mich nie wieder an!" fauchte ich und blickte den Besitzer der Hand an. Er war es. Der Typ von gestern. Seine Blicke waren besorgt.
„Ich habe nach dir gerufen." sagte er und kratzte verlegen seinen Hinterkopf . Das könnte natürlich auch sein, trotzdem war es keine Ausrede mich einfach anzufassen. Meine Miene blieb kalt. Er sollte sich nicht erdenken das er alles tun konnte, was er wollte.
„Okay, schon gut. Es tut mir leid." sagte er und hebte seine Hände, um seine Unschuld anzudeuten. Ich lachte. Er war süß. Meine Kalte Miene war auch schon wieder verschwunden.
„ Wie heißt du eigentlich?" fragte ich nach. Ich konnte garnicht einschätzen, welcher Name zu ihm passen würde. Ein dominanter Name oder ein typischer Name. Seine grünen Augen und dunklen Haare verdeutlichten seine Südländischen Wurzeln.
„Alaz. Du?" sagte er ziemlich nachdenklich. Wieso? An was erinnerte ihn sein eigener Name.
„Meyra." sagte ich trotzdem sehr liebevoll. Ich liebte meinen Namen. Meine Mutter hatte ihn mir gegeben. Es hieß „Stern des Ozeans". Es war besonders und wunderschön.
„Du hast einen schönen Namen." sagte er lächelnd. Ich schmunzelte, als hätte er meine Gedanken gelesen.
„Danke." gab ich nur von mir. Was sein Name wohl bedeutet?
„Mein Name bedeutet Flamme." sagte er plötzlich. Hatte ich laut geredet, wie all in den Klischees. Nein, bestimmt nicht. Oder waren wir Seelenverwandte und er wusste was ich denke. Schwachsinn, Meyra. Komm zu dir.
„Mein Vater hat mir diesen Namen gegeben. Er war der Meinung ich würde alles verbrennen, was mir zu nahe kam." erzählte er bedrückt weiter.
„Und glaubst du daran?" fragte ich ihn neugierig.
„Wäre es nicht so, würde doch an meiner Seite stehen oder nicht? Ich bin immer alleine gewesen." antwortete er mit einer traurigen Miene. Wieso dachte er das? Warum erzählte er mir das?
„Das ist nicht unser Thema. Wollen wir die Runde von gestern spielen?" sagte er. Die Runde von gestern? Was meinte er? Ich war verwirrt und ließ den Abend von gestern in meinem Kopf durchlaufen. Ich wollte mit ihm Poker spielen und er hatte Schach vorgeschlagen. Stimmt.
„Klar." sagte ich.
Er zückte sein Handy aus seiner Jackentasche und rufte jemanden an. Er sprach unverständlich und legte dann wieder auf. Mit eleganten schritten setzte er sich auf den Stuhl gegenüber mir. Seine Hand erhob sich und deutete auf den Kellner. Dieser kam schnell und ängstlich auf uns zu.
„Was möchten sie be-" fing der Kellner an zu reden, doch Alaz unterbrach ihn.
„Ein schwarzen Kaffee, ohne Zucker." sagte er kalt. Das war unhöflich. Ich schaute ihn wütend an und drehte mich zum Kellner.
„Könnten sie mir bitte noch ein Cappuccino bringen." sagte ich lächelnd. Der Kellner nickte ängstlich und ging. Er hatte den armen eingeschüchtert.
„Das war nicht nett." sagte ich genervt.
„Und?" fragte er. Wollte er mich provozieren. Ich schnaubte laut auf und wollte aufstehen.
„Okay, okay. Ich werde mich gleich bedanken für's Kaffee. Bleib bitte sitzen." sagte er. In seinem Blick sah ich, dass er es ernst meinte.
„Na gut." sagte ich und nickte zufrieden. Die kleine Klingel an der Tür leutete und deutete uns an das jemand den Laden betreten hatte. Ein zwanzigjähriger Mann, welcher schwarz gekleidet war und eine schwarze Schachtel mit sich trug kam auf uns zu. Er legte die Schachtel auf unseren Tisch und öffnete sie. Ein Schach-Set. Es sah sehr edel aus. Die Figuren waren aus Glas und glänzten. Er legte das Brett vor uns hin und verteilte die Figuren darauf. Die durchsichtigen Figuren stellte er vor mich hin und die dunklen vor Alaz.
Danach nickt Alaz ihm zu und macht ihn ein Zeichen mit seinem Fingern, welches so viel wie du kannst gehen heißen soll. Der Mann läuft wieder ganz still aus dem Laden. Auch der Kellner kam wie auf Kommando mit unseren Getränken. Er stellte erst Alaz Kaffee auf den Tisch und kam auf mich zu. Bis ich realisiert habe was passiert ist, stolperte er und verschüttete alles auf mich. In welchem Klischee waren wir. Schnell stand ich auf und versuchte das brennen zu ignorieren. Der Kellner sah viel ängstlicher aus. Alaz stand bereits schon und packte den Kellner am Kragen. Das brennen auf meiner Haut hinderte mich, Alaz aufzuhalten. Es war doch nur ein Ausrutscher. Dies könnte jedem passieren. Ich wedelte mit meinen Händen und versuchte das brennen zu kühlen. Der braune Kaffee Fleck durchnässte mein weiße Bluse.
Ich musste hier raus. Ich nahm meinen Mantel in meine rechte Hand und bewegte mich zum Ausgang. Das leuten der Klingel machte Alaz bestimmt aufmerksam auf meine Flucht. Ich hasste Gewalt. Ich bin in Gewaltsamen Verhältnissen aufgewachsen, aber konnte es nie ertragen. Schnell stieg ich in mein Auto und fuhr los. Ich sah nur noch wie Alaz vor der Tür mir hinterher schaute. Es war nicht nett, aber dieses Cafe erdrückte mich schon so und mit Gewalt wäre es unerträglich. Einen Tod oder eine Leiche konnte ich nicht wieder ertragen. Diesmal würde ich es nicht aushalten. Ihr Anblick verschwindet sowieso nicht aus meinen Gedanken.

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-rxyhan43

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 01, 2022 ⏰

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Pâyidar - Ölümsüz Acılar/Unsterbliche SchmerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt