Kapitel 3

10 1 0
                                    

Der Typ war doch komplett verrückt, mich einfach zu entführen und als sein jetziges Eigentum zu betrachten, echt lächerlich. Ich ging also auf direkten Weg vorsichtig und leise zum Ausgang. Ich starrte in die Dunkelheit... ich wusste nicht wo ich war, mit wem und vor allem wusste ich nicht wie es meiner Familie jetzt erging. Mein Vater verletzt und ich plötzlich verschwunden. Was sollte ich jetzt tun? Einfach irgendwohin laufen ohne zurückzublicken mit nichts? Das ergibt doch alles keinen Sinn, ich will einfachmein altes, normales und langweiliges Leben wieder zurückhaben, dass kann doch alles nur ein schrecklicher Alptraum sein. Ich war draußen und setzte mich auf die kalten Steine, etwas weiter hinten vom Haus, sodass mich niemand sehen konnte. Ich spürte die heißen Tränen, die sich lautlos über meine eiskalten Wangen ergossen. Es war eiskalt draußen und ich wusste einfach nicht wohin mit mir und schon gar nicht wusste ich was ich gerade fühlte. Irgendwie fühlt sich in mir alles so leer an. Was soll ich hier überhaupt?? Was bringt ihm das, wenn er mich weiter hier behält. Das macht einfach alles gar keinen Sinn mehr! Ichmusste schon seit Ewigkeiten draußen sitzen, denn ich spürte meine Arme und Beine schon gar nicht mehr. Auf ein Mal hörte ich Schritte von hinten auf mich zukommen. Ich dachte nicht einmal dran mich umzudrehen, war ja klar wer jetzt hinter mir stand. Ich schaute also auf den Boden und hielt mein Kinn auf meine Knie gestützt, die ich zum Bauch hingezogen hatte. Meine Arme umschlossen meine Beine und ich zitterte leicht wegen der Kälte, denn zum richtigen zittern hatte ich schon gar keine Kraft mehr. Meine Schminke musste schon total verlaufen sein, aber das war mir völlig egal. „Hier bist du... warum bist du hier in der Kälte?", erklang dann die mir wohl bekannte Stimme mit einem gewissen Abstandneben mir. „Lass mich einfach nur in Ruhe", sagte ich mit leiser und erschöpfter Stimme und ich merkte wie eine weitere Träne über meine Wange lief. Ich hasste diese Seite an mir. Egal ob ich traurig oder wütend war, ich weinte so schnell und ich konnte es einfach nicht unterdrücken. Ich fragte mich schon immer wie das andere Leute schafften, aber ich konnte es auf keinen Fall. „Ebenwarst du aber noch ganz anders", meinte er nur und setzte sich ebenfalls hin auch wenn er guten Abstand hielt. Ich musste ihn nicht ansehen um zu wissen, dass sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen befand. „Du kennst mich einfach nicht", erwiderte ich nur ohne ihn anzusehen. Sein Blick haftete auf mir, das spürte ich genau. „Deshalb will ich dich ja kennenlernen", meinte er dann. „Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, du entführst mich einfach au seiner Laune heraus und jetzt willst du mich kennenlernen oder was? Erzähljemand anderen deine Lügen", sagte ich und sah ihn auch ganz kurz an, bevor ich wieder wegsah. Es wurde mir wirklich immer kälter. Er legte dann auf ein Mal eine Decke um mich und ließ seine Arme auf meinen Schultern, damit ich ihn ansehen musste. „Ich bin nicht so schlimm wie du von mir denkst, ich hatte schon vor dem Zwischenfall ein Auge auf dich geworfen...", erzählte er dann. Er strich mit seinen Fingern meine Tränen weg, die sich noch auf meiner Wange befanden. „Du musst keine Angst haben..." Ich war wie erstarrt. Warum hatte er nur so eine Wirkung auf mich? Ich würde ihn am liebsten schlagen, erwürgen oder nach ihm treten, aber wann immer ich in diese dunklen Augen schaute verlor ich mich darin. Ich rief mir die Momente aus den vergangenen Tagen wieder ins Gedächtnis zurück und rutschte etwas von ihm weg. „Du hast meine Familie angegriffen", meinte ich nur und allein das auszusprechen tat mir sehr weh im Herzen. „Wie du weißt habe ich damit nicht angefangen", meinte er dann und sah mich genau an. „Das kannst du mir also nicht vorwerfen, Schätzchen" Ich erwiderte seinen Blick „Erstens: nenn mich nicht Schätzchen! Und zweitens hättest du ihn wahrscheinlich noch umgebracht, wäre ich nicht dazwischengegangen" Er grinste leicht. „Sag mal warum denkst du denn immer das schlimmste von mir, Schätzchen?" Ich rollte die Augen. Nennt er mich noch ein Mal so, schlage ich ihn. Sein grinsen sollte lieber ganz schnell aus seinem Gesicht verschwinden. „Was sollte ich denn sonst von dir denken?!", stellte ich nun die Gegenfrage. „Aber das ist doch offensichtlich, Luisa. Ich muss dir nur in die Augen schauen und ich weiß ganz genau was du denkst.", sagte er und strich mir mit dem Finger langsam und leicht über den Arm. Ich bekam dabei eine leichte Gänsehaut. Was machte er nur mit mir? Ich überspielte nun meine Emotionen und stieß seinen Arm von mir weg. „Da bildest du aber auch echt ganz schön viel ein, für wen hältst du dich überhaupt? Du bist echt so ein Snop", erwiderte ich. „Du kannst dich wirklich nur sehr schlecht verstellen, Süße"

________________________________________________________

Dieses Mal ein etwas längeres Kapitel, da länger keins kam, ich hoffe euch gefällt es!
Was denkt ihr? Wie geht es mit den beiden weiter? 

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt