Kapitel 5: Wasserdampf

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Grimmig und schnellen Schrittes ging ich aus dem großen Schulgebäude. Ich hatte vieles erwartet, aber nicht, dass schon mein erster Tag so unglaublich schlecht werden würde. Der Bio-Kurs war zum Sterben langweilig, die Zusammenkunft mit Kaden war grauenvoll und der gesamte restliche Schultag, inklusive des Englisch-Kurses, war die Hölle! Kaden hatte mich definitiv auf dem Kicker. Den ganzen Kurs lang, hatte er mich mit kleinen Papierkügelchen beworfen und ich musste echt an mich halten, um nicht zu explodieren. Nagut, es war ja im Grunde genommen meine eigene Schuld. Mein Temperament war mir leider nicht immer zum Vorteil gesinnt. Ich musste morgen unbedingt mit ihm reden, das konnte nicht so weiter gehen. Ich hatte schließlich eine Aufgabe zu erfüllen. In Gedanken versunken ging ich durch die Schülermenge, welche sich in einzelne Gruppen aufspalteten. Man konnte recht gut erkennen, wer zu wem gehörte. Welcher Gruppe ich mich wohl zu ordnen würde? Bis jetzt war ich ja noch eine Gruppe für mich. Ich hatte Glück, dass meine Augen so gut waren, denn sonst hätte ich Sarahs Hand, die mir zu winkte, nicht gesehen. Ich winkte ihr zurück und ein schräges Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Ich kannte sie zwar noch nicht lange, aber ihre Freundlichkeit gegenüber mir wusste ich sehr zu schätzen, auch wenn ich sie erst für zu nett empfand. Sie ist so hübsch. Ein weiterer Gedanke, über den ich später nochmal nachdenken würde. In zwei Minuten würde mein langersehnter Bus nach Hause kommen, also hatte ich jetzt wirklich keine Zeit mit ihr zu plaudern. So gern ich es auch täte, sah ich den gelben Bus schon von weitem angefahren kommen.
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Ich gelangte schnell in mein Zimmer, denn ich wich allen Gesprächen geschickt aus. Sofort schmiss ich meinen Rucksack, neben meinem Schreibtisch, in die Ecke. Wir hatten heute zum Glück keine Hausaufgaben auf, nur ein kleiner Trost.
Schwer ausatment warf ich mich mit den Rücken auf mein viel zu weiches Bett und schloss die Augen. Stille. Es tat gut mal nichts zu hören, außer das Zwitschern der Amsel, die jeden Tag auf meinem Fensterbrett saß. Sie brauchte unbedingt noch einen Namen. ,,Zwiebel, ich nenne dich Zwiebel.". Als ob sie mir zustimmen wollte, zwitscherte sie ganz laut. Ich glaube, sie mag diesen Namen. Ich lächelte. Doch ein klopfen an meinem Türrahmen ließ mich etwas zusammen zucken. Heute schon das zweite Mal. Wo war ich denn nur mit meinem Kopf? Ich ließ meinen Blick zur Tür schweifen. Es war Lina, die mit einem schälmischen Grinsen in der Tür stand. Sie hatte bestimmt mitbekommen, dass ich abgelenkt war. Ich konnte sie nicht leiden, was allerdings auf Gegenseitig beruhte. Mit ihrem zu schlanken Körper, ihrer viel zu hoch gehobenen Nase, ihren langen roten Haaren und dunkelblauen Augen, stolzierte sie jeden Tag mit einem arroganten Blick an mir vorbei. Leider verstand sie sich ziemlich gut mit Paula, meiner einzigen Freundin, weshalb ich sie erdulden musste. Paula war leider gerade nicht da. Jetzt in diesem Moment schleuste sie sich wahrscheinlich bei Feinden unserer Firma ein. ,,Der Chef erwartet dich in seinem Büro. Jetzt.", sagte sie gelangweilt, während sie sich zum Gehen wandte. Nun war sie vorbei, die Stille. Nur schwer schaffte ich es mich aus dem Bett auf zu rappeln. Endlich aufgestanden begab ich mich zum Büro meines Chefs. Er wollte mich bestimmt nach meinem Tag fragen, wie er gelaufen war, und ich war mit jeder einzelnen Faser in meinem Körper bereit ihn anzulügen.
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Als ich aus dem Büro meines Chefs kam, hoffte ich nur, dass er mich nicht durchschaut hatte. Ich war eine exzellente Lügnerin, aber er war nicht umsonst der Chef unserer Geheimorganisation. Schwer ausatment, machte ich mich wieder auf meinen Weg nach oben. Wo war Ben eigentlich? Ich hatte ihn den ganzen Tag nicht gesehen, außer heute früh und das hatte mir schon gereicht. Wie am Abend zuvor, knarrte die Holztreppe unter meinen Füßen. Wenn ich oben ankam, würde ich heute nicht noch einmal runter kommen, denn zum Essen hatte ich heute keine Lust mehr. Ich wollte nur noch heiß duschen gehen und mich in mein Bett fallen lassen. Ich lief schnell durch den langen Flur, bis ich endlich an meinem Zimmer ankam. Ich schloss die Tür leise hinter mir und begann sofort mich auszuziehen. Das Aufmachen meines lästigen BH's war das beste von all dem. Als ich mich völlig ausgezogen hatte, ging ich langsam zu meiner Dusche. Sie war groß und gemütlich. Ich drehte am Rad und Wasser kam aus der großen Regendusche. Das Wasser war so heiß, dass sich der heiße Dampf an jedem Spiegel im Badezimmer absetzte. Später würde ich irgendwelche lustigen Figuren an diese zeichnen. Geheimagentin hin oder her, Kind darf man auch mal sein.
Ich genoss jeden einzelnen Tropfen auf meiner Haut. Mein ganzer Körper entspannte sich. Meine Beine, Meine Arme, einfach alles. Nach einer Weile fing ich sogar an mein Lieblings Lied zu summen und dazu schwungvolle Bewegungen auszuführen. Ich spielte Luftgitarre, einfach der Wahnsinn.
,,Also sowas sieht man nicht alle Tage. Tolle Tanzbewegungen Akira'', peinlich berührt drehte ich mich um und sah Ben lachend in der Duschtür stehen. Er hatte nur Boxershorts an. Ihn von oben bis unten betrachtend fauchte ich: ,,Was zur Hölle fällt dir ein, mich beim Duschen zu beobachten? Das ist verdammt gruselig Ben!''. ,,Was denn? Du tust ja gerade so, als hätte ich dich noch nie nackt gesehen.'', sagte er lässig mit diesem unverschämt heißen Blick. Zum necken schmiss ich ihn mein offenes Duschgel entgegen: ,,Mistkerl!''. Es landete direkt in der Mitte seines Bauches. Er verzog keine Miene, während das Gel über seine definierten Bauchmuskeln lief. ,,Ich hatte einen anstrengenden Tag, weißt du?'', seufzte er. Ben kam langsam auf mich zu. Es war Stille, nur das Wasser, welches aus dem Duschkopf kam, durchbrach Diese. Nur wenige Zentimeter waren unsere Lippen jetzt von einander entfernt. Eine nasse Strähne aus meinem Gesicht streichend befahl er: ,,Mach es weg.''. Ich wusste genau was er wollte. ,,Was gibst du mir dafür, Ben?'', bei der Betonung seines Namens gab ich mir besonders viel Mühe. Diese grünen Augen wurden immer gieriger. ,,Das wozu wir gestern nicht gekommen sind.'', hauchte er mir entgegen. Ich dachte kurz darüber nach und kam zu dem Entschluss, dass mein Tag auch nicht gerade der beste war. Ich wollte es auch. Als hätte er meine Gedanken gehört, schlang Ben seine Hände um meinen Hals. Er fing an mich zu Küssen. Es war intensiv. Sein Tag war wohl wirklich nicht all zu gut. Ben's Hände berührten mich überall, außer da, wo ich sie eigentlich haben wollte. Doch da, wo er mich anfasste, bebte meine Körper. Mein Hals, meine Taille, meine Brüste, es gehörte ihm alles. Nach einiger Zeit unterbrach Ben das Küssen: ,,Ich will mich nicht nochmal wiederholen müssen Akira.''. Ich verstand und küsste ihn noch einmal. Doch diesmal beendete ich das Küssen, um mit meiner Zunge ganz langsam nach unten zu gleiten. Sein Atem wurde zu nehmend schwere, je näher ich seiner Männlichkeit kam. Ich schaute ihm die ganze Zeit lang in die Augen. Ohne einmal wegzusehen. Jetzt kniete ich vor ihm und mit einem Schmunzeln auf meinen Lippen, zog ich ihm seine Boxershorts aus. Nun war auch er nackt. Der Anblick seines Glieds machte mich heiß. Ich tat was er wollte und es dauerte nicht lange -vielleicht 5min- bis er fertig war. Immer noch vor ihm kniend, strich Ben mit seinem Daumen über meine Unterlippe, um die Reste wegzuwischen: ,,Schon etliche Mädchen haben mir einen geblasen und trotzdem bläst du am besten von allen.''. ,,Das beste Lob aller Zeiten.'', sagte ich verspielt. Darauf zog er mich zu sich hoch und schlang seine Hand nochmals um meinen Hals, damit er mir ins Ohr flüstern konnte: ,,Jetzt bekommst du das, was du schon seit gestern Nacht wolltest.''.Ich verlor keine Zeit und küsste ihn, ich wollte gar nicht mehr aufhören. Seine Lippen waren so einladend.  Ich wollte es jetzt, mit ihm. ,,Jetzt Ben, bitte.'', hauchte ich ihm entgegen. Ben fing einfach nur an zu schmunzeln und hob mich hoch, was uns allerdings nicht davon abhielt unser Küssen zu unterbrechen. Mit mir auf dem Arm trug er mich aus der Dusche heraus und legte mich aufs Bett. Ich sollte wirklich bald die Matratze wechseln. Ben über mir, wir beide völlig nackt und ich kaum heißer auf ihn als jetzt, verloren wir keine einzige Sekunde. Kurz bevor er in mich eindrang raunte er: ,,Sag nochmal bitte.''. Ich ging seinem Wunsch nach und wiederholte mich. Kurz nach meiner Bitte war es soweit. Endlich, darauf habe ich einen Tag gewartet, ihn voll und ganz zu spüren. Ein Stöhnen überkam mich, als er langsam anfing sich in mir zu bewegen. Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut. Und nach einiger Zeit fiel ich. Ich fiel in ein Meer aus Wolken. Ich hatte das bekommen, was ich wollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 18, 2022 ⏰

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