09 | ALICE

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Als ich endlich zu Hause angekommen war, dachte ich an die Situation mit Sahra zurück. Wie kann man sich wegen ein paar unanständigen Gedanken den Kopf so sehr zerbrechen?

Seitdem Sarah weg ist, hatte ich einfach keine Frau mehr gefunden, die mich anspricht. Bei dem ganzen Stress, der Arbeit und dem Standpunkt, den ich mit schwammigen Argumenten und unfundierten Fakten darlege, möchte mir keine Frau näher kommen, als für eine Ohrfeige nötig.

Frustriert holte ich mir den Rotwein aus dem Küchenschrank und goss mir ein Glas ein.

Als ich an meinem kleinen, holzvertäfelten Küchentisch saß, begann ich wieder nachzudenken.
Über die etwas ältere Kommunistin, deren langen Beine meinen Kopf nicht in Ruhe ließen, sowie die Dominanz, die sie ausstrahlte.

Alles drehte sich im Kreis und ich kam zu keinem Schlussgedanken. Sie hatte heute alles erreicht, was sie wollte. Sie hat mir die Worte im Mund umgedreht und ihr Gift in meine Gehirnwindungen gespritzt.

Sie hatte es darauf angelegt, mir nicht mehr aus dem Kopf zu gehen, sie wollte mich verrückt machen. Es ist ihre Schuld! Aber gleichzeitig hatte sie mich so aufgewühlt und ein Verlangen in mir hochgeholt, welches ich nicht länger zurückhalten konnte.

Den Rest meines mittlerweile zweiten Weinglases kippte ich hinter und zog mich kurzentschlossen um. Ein schwarzes T-Shirt und eine enganliegende, schwarze Jeans müssen reichen.

Heute gibt es wieder Beute. Aus dem Abend werde ich noch etwas machen, ich will keinen Tag mit dem Gefühl abschließen, besiegt worden zu sein. Schon gar nicht von einer aus der Linken.

Ich ging in eine spärlich beleuchtete, aber gemütliche Bar. Einen der Inhaber, Oliver Ebert, kannte ich noch aus Schulzeiten.

Eingerichtet ist die Bar im Stil der 1920er Jahre. Von außen ist sie kaum erkennbar, nur durch ein Portrait des irischen Dramatikers Samuel Beckett im Fenster.

Im Inneren befinden sich zwei üppig ausgestattete Räume, davon ist einer für Nichtraucher. Ausserdem hängen äußerst unanständige Bilder an den Wänden und es gibt Cocktail-Karten, die sich in Büchern verstecken.


A/N: Jetzt gibt es zwei Dinge, die ich anmerken mag:

1.) Gewöhnt euch nicht an die Kapitel, ich weiss selber nicht, was gerade los ist, aaaah. Ich habe zu viele Ideen und einen richtigen Schreibfluss und muss das mit euch teilen.

2.) Was denkt ihr, was trinken die Politiker so privat am Liebsten? Also, meine Vermutung ist ja folgende:
Alice Weidel: Rotwein
Sahra Wagenknecht: Idk, aber schon Weißwein oder Weinschorle
Annalena Baerbock: SCHWER EINZUSCHÄTZEN haha
Robert Habeck: Für mich ein richtiger Gin- oder Rumgenießer
Claudia Roth: Bier, und zwar Pilsner oder Dunkles
Armin Laschet: Helles Weizen
- habt ihr andere Vermutungen bzw. andere Leute, bei denen ihr das einschätzen könnt?

in another life - weidelknechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt