Kapitel 1

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„Dad! Dad! Schau mal" ein etwa elf jähriges Mädchen rannte über die Wiese zu einem dunkel gekleideten Mann welcher sie sobald sie nah genug war, in die Luft hob und sich lachen mit ihr um die eigene Achse drehte. Das kleine Mädchen jauchzte vor Freude und selbst der sonst so düster wirkende Mann wirkte auf einmal weniger einschüchternd.
„Zeig mal her Kleine" er lächelte und kniete sich vor das Mädchen, das schnell zu ihm ging und ihre Hände öffnet. In ihren Händen befindet sich ein zweigähnliches Wesen welches sich an ihre Finger klammert. „Ich habe ihn im Wald gefunden, schau mal er ist verletzt", sie deutet auf den rechten „Arm" des Wesens, der abgeknickt ist.
„Nimm ihn mit Prinzessin, wir können mal schauen ob wir etwas für ihn tun können und ihn dann zu seinen Freunden zurück in den Wald bringen" Augenblicklich fangen ihre Augen an zu leuchten und sie nimmt das Wesen wieder vorsichtig in ihre Hände bevor sie mit ihrem Vater zurück zum Anwesen geht.

*Ayuna*

Kaum hatten mein Vater und ich das Anwesen betreten fing es draußen an zu regnen „Miss Grindelwald, ich nehme ihren Mantel" kaum hatte ich mich umgedreht sah ich auch schon in die tennisballgroßen Augen unserer Hauselfe Milly. „Danke Milly, aber nenn mich doch bitte Ayuna"
Ich mochte es nicht, wenn sie mich so nannte. Ihr dürft mich nicht falsch verstehen aber ich mochte auch generell die Art wie manche Hauselfen von ihren Familien behandelt wurden nicht. Umso froher war ich, dass Vater ihr einen ordentlichen Schlafplatz und Kleidung bot.

Mir meine Schuhe von den Füßen streifend hüpfte ich also Richtung Wohnbereich in dem ich meinen Vater vermutete, denn er hatte mir gesagt er wolle noch mit mir sprechen.
Unser Wohnzimmer/ Kaminzimmer war schlicht aber edel eingerichtet, eben ganz der Stil meines Vaters. Die Wände bestanden aus dunklem Holz, die Bücherregale ebenso. Die Gemälde, die sich entlang der Wände erstreckten zeigten zum Großteil Landschaften oder Verwandte der Familie.
Auf ein paar konnte man auch die Peverell Brüder erkennen, die dafür bekannt waren, die Heiligtümer des Todes vom Tod persönlich erhalten zu haben. Die Heiligtümer waren wohl das bekannteste Symbol in der Zauberergemeinschaft, auch war es mittlerweile fast schon zu dem Familienwappen der Grindelwalds geworden.
Ich bewegte mich langsam auf eines der schwarzen Ledersofas zu, um mich gemütlich in die weichen, dunkelgrünen Kissen sinken zu lassen. Vor mir auf dem Boden lag ein dunkler Teppich, welcher über und über mit Stickereien war. Zu meiner linken befand sich eine Kommode auf der ein schon etwas älteres Bild stand. Es zeigte meinen Vater wie er mit mir im Garten vor dem Anwesen stand und lachte. Neben der Kommode stand eine Lampe welche den Raum in ein angenehmes Licht tauchte, das noch unterstützt wurde, von dem Kamin der vor sich hin brannte.
„Komm Ayuna ich muss mit dir sprechen" hörte ich meinen dad sagen der auf einem der Sofas saß.

„Du bist ja jetzt elf Jahre alt und du weißt auch aus welchen Gründen du nicht auf eine Zauberschule gehen, sondern Privatunterricht haben wirst. Es ist aber trotzdem wichtig, dass du alle Schulsachen hast und deshalb werden wir morgen ausnahmsweise in die Winkelgasse gehen um dir alles Nötige zu kaufen. Einverstanden?"
Ich konnte kaum glauben was ich da hörte. Mein Vater hasste es in die Winkelgasse zu gehen, besonders jetzt wo bald der Schulanfang in Hogwarts und den anderen Zauberschulen sein würde und alle möglichen Schüler dort sein würden. Kurzerhand fiel ich ihm um den Hals und bedankte mich voller Freude bei ihm.
Am meisten gespannt war ich, was für einen Zauberstab ich bekommen würde, da ich zwar auch ohne Magie zaubern konnte aber ein Zauberstab dennoch notwendig war.
In Gedanken überlegte ich schon welche Zaubersprüche ich wohl zuerst lernen würde, als Milly vor uns aufploppte. „Meister Grindelwald hat nach Tee gefragt und Milly hat den Tee fertig gemacht Sir" Innerlich verdrehte ich die Augen da ich es einfach nicht abkonnte, wenn Milly sich so unterwürfig verhielt.

Nachdem mein Vater und ich den Tee getrunken, und noch die wichtigsten Dinge über den morgigen Ablauf besprochen hatten, stand ich auf und verabschiedete mich um ins Bett zu gehen. Auf dem Weg ins Obergeschoss zu meinem Zimmer kam ich wie immer an dem Bild meiner Mutter vorbei. Kurz musste ich lächeln bei dem Gedanken wie stolz sie wohl auf mich wäre, wenn sie wüsste das ich bereits jetzt die kleineren Zaubersprüche ohne Zauberstab konnte.
Sie war früh gestorben, zu früh. Vater sprach nicht gerne über sie da er sich die Schuld an ihrem Tod gab wobei ich wusste das er das nicht war. Er konnte nichts dafür, dass Mutter bei einem Einsatz der Aurorenzentrale von Rebellen schwer verletzt und gefoltert wurde. Dennoch war es mehr als tragisch und ich wusste manchmal selber nicht wie ich damit umgehen sollte.

-Nächster Tag-

Sonnenstrahlen kitzelten mich auf der Nase und das Zwitschern der Vögel weckten mich am nächsten Morgen. Gähnend richtete ich mich im Bett auf und schaute zum Fenster vor dem ich meinen Vater stehen sah, der in den Garten hinausblickte. Als hätte er bemerkt das ich ihn anschaue, drehte er sich um und lächelte mich an „Guten Morgen Prinzessin, ich hoffe du beeilst dich... wir wollen ja rechtzeitig los in die Winkelgasse". Grinsend sprang ich auf „Natürlich Vater ich freue mich schon so so sehr". Aus dem Augenwinkel konnte ich meinen Vater kurz schmunzeln sehen während ich mich umdrehte und zu meinem Kleiderschrank lief. „Sei bitte in zehn Minuten fertig!", hörte ich ihn noch rufen als ich gerade mit meinen Sachen im angrenzenden Bad verschwand.
Frisch fertig gemacht und mit meiner Tasche, in der ich immer einen kleinen Sack voller Knuts, Sickel und Galleonen dabei hatte, lief ich schnell die Treppen zum Flur hinunter. Unten angekommen zog ich mir schnell die Schuhe und meinen Mantel an, bevor ich mich bei meinem Vater, der schon wartend dastand, unterhakte. „Können wir?", fragte er während er mich kurz anschaute. Nickend bejahte ich seine Frage und spürte sogleich das vertraute Gefühl des Seit-an-Seit-Apparierens, das sich anfühlte als würde man durch einen viel zu engen Schlauch gepresst.

Keine zehn Sekunden später spürte ich wieder Boden unter meinen Füßen und schaute mich kurz um. Es war zwar nicht mein erster Besuch in der Winkelgasse, jedoch staunte ich jedes Mal über die Vielfalt und die Bunten Läden. „Ayuna komm, wir sollten uns beeilen", hörte ich neben mir die Stimme meines Vaters, der sich die Kapuze des Mantels weit ins Gesicht gezogen hatte um nicht erkannt zu werden.



Ich hoffe das erste Kapitel gefällt euch. Es ist viel Dialog geworden, hupsi... 
Bitte wundert euch nicht aber die nächsten Kapitel werden etwas anders geschrieben sein vom Erzähler her, da mir die Ich-Schreibweise nicht wirklich mehr zusagt :)

Würde mich sehr über Feedback und Votes freuen  ^^

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 13, 2022 ⏰

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