He is mine, finally! || Haikyuu

[30]

Sachiko:
„Ahhh, endlich frei.", sagte ich erleichtert und streckte mich genüsslich. Wir waren gute 20 Minuten mit dem überfüllten, stickigen Bus gefahren. Umso froher war ich, dass wir die Busfahrt hinter uns hatten. „So schlimm war das doch gar nicht.", sagte Yuu belustigt. „Für dich vielleicht nicht.", entgegnete ich und nahm dann lächelnd seine Hand. Automatisch verschränkten wir unsere Finger miteinander.
Wir liefen ein bisschen durch die Gegend, bis wir dann ein grosses Einkaufszentrum erreicht hatten. „Was wollen wir hier?", verwirrt sah ich zu ihm. „Ich kaufe dir jetzt eine richtige, teure, diamantbesetzte Kette.", sagte er neckend. Schnaubend schlug ich ihm entrüstete, mit meiner freien Hand, gegen seinen Hinterkopf. „Über sowas macht man keine Witze.", tadelte ich ihn. Ich bekam nur ein „Jaja" und wurde dann bereits durch die Gänge gezogen.

Das Einkaufzentrum war riesig. Grauweisse Fliesen, alles hell beleuchtet, mehrere Etagen mit verschiedenen Themen, wie es sich später herausstellen würde.

Mein Freund blieb schlussendlich vor einer digitalen Tafel stehen. Auf dem Bildschirm war die digitale Karte des Gebäudes abgebildet. „Pett mal?", las ich stirnrunzelnd vor und sah skeptisch zu Yuu herüber. „Es ist Japan.", entgegnete dieser nur schulterzuckend. Ich gab ein „hmh"von mir und lehnte mich leicht an ihn ran. Ich sah Yuu zu, wie er mehrfach auf dem Bildschirm herumtippte, in die verschiedenen Etagen und Abschnitten. Bei dem Gaming-Abteil, in der dritten Etage, verharrte er kurz und tippte danach schnell weiter. Leicht zog ich eine Augenbraue hoch und schielte zu ihm herüber. Es dämmerte mir bereits, wo er mit ihm, mit mir hinwollte, auch wenn ich noch nicht verstand weshalb. Als er genug auf der Tafel herumgetippt hatte, zog er mich zur Rolltreppe.
Auf seinen Wunsch betrat ich zuerst das Band und er stellte sich eine Stufe hinter mich. Mit einem Schmunzeln drehte ich mich, um meine eigene Achsel, 180 grad. Ich stütze meine Arme auf seinen Schultern ab und sah ihn an. „Dir ist bewusst, dass ich keinen Rock trage, oder?", fragte ich ihn belustigt. „Ich weiss, trotzdem soll dir keiner auf deinen süssen Hintern schauen.", sagte er grinsend und zwinkerte mir zu.
Für mehrere Sekunden sah ich ihn fassungslos an. Mit geröteten Wangen drehte ich ihm schnell den Rücken zu. „Nicht unter Menschen.", nuschelte ich und zog den Kragen meiner Trainingsjacke hoch. Mein Gesicht vergrub ich darin bis unter meiner Nase. Ein erschrockenes Quietschen entfloh mir, als er mir leicht in die Seite zwickte. „Heisst das also, ich darf dir solche Komplimente machen?", fragte er mich deutlich erfreut. „Wenn du unbedingt willst.", nuschelte ich und trat dann schnell von der Rolltreppe, da wir oben angekommen waren. Es war mir peinlich, besonders da wir in der Öffentlichkeit waren. Ich kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, was er gerne machte. Auch, wenn es mir dieses Verhalten fast immer gegen den Strich ging.
Die einte, bestimmte Zehen des Frühlings Turnier poppte in meinem Kopf wieder auf. Wie Yuu genüsslich seine Augen geschlossen hatte, als er gegen die fremde Spielerin, mit grossem Busen, geknallt war.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um das Bild zu verdrängen. „Ist irgendwas?", fragte mich Yuu besorgt. „Nein nein, alles ist in Ordnung.", sagte ich schnell. Gemeinsam betraten wir nun die zweite Rolltreppe, um auf den dritten Stock zu gelangen.

Neugierig scannten meine Augen die dritte Etage. Die ganze Etage war deutlich dunkler als die andern. Besonders das Gaming-Abteil war anders gebaut. Mehrere blickende Lichter, zum Glück farbig und nicht grell weiss. Das ganze Abteil konnte man sich als eine riesen Gamingalle ansehen. Viele Greifautomaten, mehrere Spielautomaten, das eine Tanzspiel und noch vieles mehr.

Der kleinere zog mich Schnurschnaks zu der Ecke, bei der die Fotoautomaten standen. Wobei diese in Japan Purikura hiessen und viel mehr konnten als normale Fotoautomaten. Wenn man mich fragte, was das übertrieben. Wenn man es übertrieb, konnte man wirklich grässlich auf den Fotos aussehen. Mit viel zu grossen Augen, viel zu schmales Gesicht und vieles mehr.
Schlussendlich blieben wir bei einem der Purikura stehen, welcher extra für Pärchen gemacht wurde. „Machen wir das, was ich denke?", fragte ich ihn begeistert und hüpfte leicht auf und ab. „So begeistert wie du scheinst, habe ich mit meiner Idee genau ins Schwarze getroffen.", sagte er zufrieden grinsend. „Von wo weisst du, dass es hier so viele Automaten gibt?", fragte ich ihn neugierig, während Yuu mehrere Yen in den Fotoautomaten warf. „Ich habe vorher Mädchen gehört, die über die Purikuras hier geschwärmt haben und ich dachte, dass dir das sicher auch gefällt. Immerhin bist du auch ein Mädchen.", erklärte er mir. „Auuaaa", jammerte er wenige Sekunden danach, da ich ihm gegen die Stirn geschnippt hatte. „Hör auf immer wieder so stereotypisch zu denken. Nicht jedes Mädchen mag Schleifen, Pink oder Pferde.", fauchte ich ihn an. „Pferde magst du doch, oder nicht?" Ich knurrte ein „klappe" und wählte auf dem Bildschirm aus, dass wir "natürlich" Erscheinen sollten. So würde der Automat unsere Augen nicht allzu sehr vergrössern. Ich konnte verstehen, dass Japaner grössere Augen haben wollten, durch die Schlitzaugen und des Oberlids, aber wenn die Augen so unrealistisch aussahen war es nicht anders als hässlich.
Wir diskutierten ein bisschen über den Hintergrund und traten schlussendlich in die Kabine ein. Sie war hell beleuchtet. Durch die weissen Wände war das Licht schon fast grell. Yuu zog den Vorhang zu und ich trat näher an den Bildschirm, den es in der Fotobox nun auch wieder gab. Leise seufzend machte ich mir einen Überblick über die ganzen Knöpfe. Die Japaner mussten natürlich übertreiben. Das sah man schon an den Toiletten mit den vielen Bedingungsarten....