Nimmerlein

- Entscheidung -

Alles um einen herum ist Dunkel. Dumpf und rau prasselt der Regen in Strömen nieder - Tränkt die Erde mit ihren Tränen. In aller Schnelle rauschen die Scheinwerfer an einem vorbei, nehmen einem die Sicht, während die eigenen Tränen einen blenden. Sacht fließen ihre Tränen kribbelnd ihren Hals herab, hauchen brennende Küsse ihre Haut entlang. Ihr Kopf ist von Gedanken geflutet und doch schafft sie keinen klaren Satz zu schaffen. Der Schmerz sitzt wutentbrannt auf ihrer Brust und nimmt sich jeden Atemzug in Anspruch. Tausend Chancen hatte es gegeben und tausend Hoffnungsschimmer. Jeder Aufstieg aus der Hölle herab ein Fehler, der sie nur tiefer hinab fliegen lässt - fern in eine andere Welt. Die Wellen des Basses versuchen ihre Stimmen zu übertönen. Sie spürt das Leder des Lenkrads in ihrer Hand ruhen, sacht dem Kurvenverlauf folgend, nur noch fort wollend. Rasend zieht alles um sie vorbei, vergisst den Käfig in welchem sie gesperrt wurde. Jeder ihrer Hoffnungen zermürbt. Sie selbst ausgeschlossen und verlassen, wissend dass sich nie was ändern wird, beginnt stumm zu schreien. Ihr Bein steif auf dem Gas verharrend. Still schreit sie tränend überströmt allen Schmerz heraus, während alles um sie herum zu einem lauten Lichterball verschwimmt. Der Versuchung so nahe. Ertränkt an ihrem Tränenmeer, verstummt die Welt. Nur ihr Herz tobt im flammenden Inferno, der Entscheidung entgegen blickend, sich von der Stille umarmend hinab zu ziehen und ihren Griff vom Lenker zu lösen.