Not Today, Satan (Staffel 3) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || Der Fluch des Teufels

Szene 3-4 || Das Ausmaß des Desasters

▌│█║▌║▌║ 🌌Ｍｉｒａｎｄａ　Ｇｏｏｄｗｉｌｌ🦊 ║▌║▌║█│▌

🩺【Ｓｚｅｎｅ　３：　Ｄａｓ　Ａｕｓｍａß　ｄｅｓ　Ｄｅｓａｓｔｅｒｓ】🩺

Vor den Toren des Internats geht die Sonne gerade mit einem zögerlich-roten Schimmer am Morgenhimmel auf, als Miranda hektisch durch die zahlreichen Verletzten im Krankenflügel hindurch manövriert. In den Armen balanciert die Internatsleiterin dabei Verbände und Salben. Schon seit mehreren Stunden verpflegen ihre Schwester und sie die unzähligen Schüler, die entweder mit nur ein paar leichten Schürfwunden zu ihnen gekommen sind oder denen ganze Gliedmaßen fehlten, die Daisy ihnen mit einem magischen Faden wieder annähen musste. Was würde Miranda jetzt für die Expertise der Krankenschwester Mrs. Scott geben, welche vergangenen Jahres aber leider dahingeschieden ist.

"Wie geht es unserer Kranken denn?", fragt sie mit einem besorgten Lächeln, als sie an das Krankenbett ihrer Tochter Thea herantritt, die schwach ihre Hand in die ihre nimmt und mit dem Finger darüber streicht. Theas Körper war zum Glück noch zu reparieren und ihre dämonische Gestalt, die daraus gefahren war, noch in der Nähe, als man ihren Leichnam im Turmzimmer fand. Miranda wäre bei dem Anblick ihrer tödlich verletzten Tochter fast das Herz vor Schreck in die Hose gerutscht, doch ihre Schwester Daisy, die sich angesichts der schrecklichen Neuigkeiten in Windeseile zu ihnen auf das Internat teleportiert hatte, versicherte ihr, dass ihre Nichte mit einigen guten alten Heilzaubern wieder auf die Beine zu bringen sei. Und da ist Thea jetzt auch wieder – Ihr Körper ist zwar noch sehr geschwächt, aber ihrem dämonischen Selbst darin geht es gut. Jetzt müssen Miranda und die anderen es nur noch schaffen, die Verwundeten vor einem weiteren Angriff der Höllengottheit Baphomet zu beschützen.

Bei dem Gedanken daran wird Miranda ganz bange ums Herz. Sie hofft innigst, dass ihre Tochter Luna und deren Freund Marc es rechtzeitig schaffen, in, was auch immer sie vorhaben, erfolgreich zu sein, bevor das Schreckenswesen gestärkt und noch erzürnter denn je an diesen Ort zurückkehrt.

Miranda eilt weiter zu einem zweiten Krankenabteil, in dem eine junge Frau gerade vor einem kleinen Spiegel sitzt und sich ihr neues Gesicht kritisch prüfend in ihrem Spiegelbild ansieht. Als sie Miranda von hinten kommen sieht, dreht sie sich mit einem dankbaren Lächeln auf den vollen Lippen zu ihr um und meint: "Vielen Dank, Madame Goodwill, dass sie mich vorhin nicht aufgegeben haben, sondern alles in ihrer Macht Stehende getan haben, um mir zu helfen. Für einen kurzen Moment dachte ich wirklich, es wäre aus mit mir."

"Dank lieber meiner Schwester Daisy, Schätzchen. Sie hat ordentlich schwitzen müssen, als sie dir deinen neuen Schädel angenäht hat. Wir konnten aus unserem Vorrat an menschlichen Hüllen leider keinen Blondschopf finden, aber ich finde, schwarze Haare stehen dir auch ganz gut", erwidert Miranda und betrachtet dabei zufrieden Daisys chirurgische Meisterleistung in dem Spiegel.

"Es ist etwas ungewohnt, aber ich denke, ich komme damit klar", erwidert Poppy mit einem Grinsen und fasst sich ein weiteres Mal an die neuen, mittellangen Haare, um diese im Spiegel zu richten. "Meinen Fans wird dieser neue Look bestimmt gefallen."

Miranda drückt ihr mit einem letzten, aufmunternden Lächeln die Schulter, dann bewegt sie sich zielstrebig durch den Krankensaal auf ihre menschlichen Gäste am Ende des Raumes zu, die satanseidank alle größtenteils unversehrt geblieben sind. Bis auf ein paar Schrammen, die mit einer magischen Heilsalbe in Windeseile von ihrer Schwester behandelt worden sind, gab es unter den Jugendlichen keine größeren Verluste. Und gegen den Schreck der vergangenen Nacht hat Miranda ihnen einen Gefühls-dämpfenden Kakao zubereitet. Sie fürchtet nur, dass sich das Bild der Menschen von der Welt der Dämonen mit letzter Nacht nur noch verschlimmert hat. Ihre Party hat nicht nur ihren eigentlichen Zweck verfehlt, sondern sogar das exakte Gegenteil bewirkt.