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Leise, ich atmete sehr leise. Ich versuchte so leise wie es geht zu weinen, zu leiden, zu exestieren. Denn ich wusste, was gerade passiert war. Er packte sein Glied wieder ein und schloss den Reißverschluss. Ich kniete weiterhin vor ihm und starte auf den roten Teppich. Sein Grinsen verstärkte sich : „ Stell dich nicht so an, entspann dich einfach, dann wirst du es beim nächsten Mal genießen", bei diesen Worten lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ohne weiter darüber nachdenken zu können, stand ich auf und schaute mich um. Hier musste es doch einen Ausweg geben. Irgendeinen. Irgendwo. Ich rannte. Ich rannte wie noch nie zuvor den Flur entlang. Meine nackten Füße streiften den Teppich und ich war kurz vorm Hyperventilierten.
Ich rannte an den vielen Spiegeln vorbei und weiter Richtung Haustür. Ich konnte sie schon sehen, als ich Schritte hinter mir hören konnte. „Schätzchen, das war doch gerade so schön, muss das denn jetzt sein?", doch ich rannte einfach weiter. Immer weiter. Ich hatte das Gefühl, der Flur sei Kilometer lang, doch als ich den Türgriff endlich in meiner Hand hatte, viel es mir ein. Natürlich ließ sich die Tür nicht öffnen, so dumm ist keiner. Seine Schritte kamen immer näher, doch ich wollte nicht aufgeben. Also rannte ich zu einem großen Fenster. Erst jetzt fiel mir der Strand hinter dieser Glastür auf. Ein Strand? Doch trotzdem versuchte ich das Fenster mit meinem ganzen Gewicht einzuschlagen, doch nein, es gab einfach nicht nach.
Ich probierte es immer und immer wieder. Und wieder und wieder und : „Hab dich!"
Er packte mich an meinen schon wunden Schultern und ich schrie. Ich schrie so sehr, wie ich noch nie in meinem Leben geschrien habe. So laut. So hasserfüllt. Aber es machte ihm nichts auf. Er hob mich über seine Schulter und trug mich hinunter, zurück in den Keller. Ich strampelte und versuchte mich aus seinem festen Griff zu lösen, doch ich kam einfach nicht gegen ihn an.
Unten angekommen schmiss er mich in den dunklen Raum und schloss ohne etwas zu sagen die dicke Tür.
So lag ich also da. Auf dem kalten Steinboden, zumindest war er steinhart.
Ich weinte und konnte nicht aufhören zu schreien. Ich wiederholten einen einzigen Namen immer und immer wieder. „Denis...Denis...DENIS", doch er antwortete nicht. Wie auch.
Ich war allein.



Ein weiter Tag war vergangen, mittlerweile war Mika schon 4 Tage verschwunden und tatsächlich berichteten die Nachrichten nun von ihr.
„Eine 20 jährige Frau soll am 3.8 spurlos verschwunden sein. Zuletzt gesehen wurde sie an genau diesem Tag um 01:08 Uhr in einem Club in Berlin. Das ist der letzte Anhaltspunkt für die Polizei. Seit mehreren Tagen wird sie nun schon gesucht"
Unfassbar, sie war doch nicht irgendeine 20 Jährige Frau...sie war Mika. Meine Freundin! Ich schaltete den Fernseher aus und stand auf, um eine zu rauchen. Als ich auf meinem Balkon stand, schien mir die Nachmittagssonne ins Gesicht, so als ob nichts passiert wäre. So, als ob alles gut wäre. Ich steckte mir die Zigarette in den Mund und zündete sie an. Ich inhalierte den so tödlichen Rauch. Obwohl meine Freundin mit 12 Krebs hatte, konnte ich es einfach nicht lassen, das Rauchen meine ich. Sie war schon immer sauer auf mich, doch gerade jetzt hätte ich lieber eine wütende Mika, als gar keine. Ich vermisste sie so unglaublich. Ich hatte das Gefühl, sie stünde neben mir. Ich hatte das Gefühl, ich könne ihre Stimme hören, ihr Lachen. Doch nein!
Ich war allein

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 07, 2022 ⏰

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