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Leise dreht sich am Abend der Schlüssel in Linns Tür herum und sie schwingt langsam auf. Fred, der auf dem Sofa sitzt, dreht sich zu ihr herum und zieht die Augenbrauen hoch. Dann lächelt er sie warm an. "Hey Linn.. wie schön, dich auch wiederzusehen." Zögerlich lächelt sie zurück. "Ja, ich.. äh.. muss eigentlich nur auf Toilette, also.." Sie zeigt auf den dunklen Flur und dreht sich von Fred weg, doch sein Seufzen lässt sie innehalten. "Linnea.." Tränen beginnen sofort in ihren Augen zu brennen, das Mädchen blinzelt immer wieder. Luc.. Die Vorstellung, dass er mit diesen Mädchen oder Models oder was auch immer, so viel Spaß gehabt hat, tut einfach verdammt weh. "Glaubst du wirklich, dass.. also.. hey, nicht.." Fred zieht Linnea, die ihre Tränen nicht mehr zurück halten kann, zu sich aufs Sofa. Umarmt sie ganz eng, bis sie aufhört, zu schluchzen. Tröstend streicht er über ihren Rücken, immer wieder. "Glaubst du wirklich, dass Luc die Mädels interessiert haben? Er hat mit ihnen nicht mehr gemacht, als wir alle.. naja.." Fred zögert. Linnea hebt den Kopf von seiner Schulter. "Naja? Naja was?" Hakt sie nach, Freds Wangen werden plötzlich ganz rot. Das sieht Linn sogar im gemütlichen, schwachen Licht des Wohnzimmers. Ihre Augen weiten sich. "Frederik.. hast du etwa..?" Errät sie, ihr Gegenüber kann nicht anders, als verlegen zu grinsen. "Vielleicht.." Linn kichert leise. "So so.. und wie heißt.." Geräusche im Flur lassen sie herumfahren, Linns Lächeln erstirbt. Fred legt ihr eine Hand auf den Arm. "Linn.. rede mit ihm.." Murmelt er, als Luca auch schon im Zimmer steht. Verdutzt schaut er zwischen seinem Kumpel und seiner Freundin hin und her. Unsicher tritt er von einem Fuß auf den anderen. "Linnea.. Schatz, ich.. können wir.. also.." Er weiß gar nicht, was er noch sagen soll. Sie hat ja allen Grund, sauer zu sein. Das hat er in den Stunden, die sie sich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, kapiert. Er kann nicht fassen, wie dumm er gewesen ist. Mit schlechtem Gewissen sieht er sie an, Linn zögert. Fred haut ihr unsanft den Ellenbogen in die Seite, sie flucht. "Aua! Man Frederik, ich wäre auch alleine.." Nochmal schubst er sie in Lucs Richtung, grinsend. "Wärst du nicht." Weiß er ganz genau. Kennt seine sture Mitbewohnerin doch zu gut. Unsicher blickt Linn zu Luc auf, der jetzt genau vor ihr steht. Er stupst zögerlich ihre Finger, ehe er seine mit ihnen verschränkt. "Können wir reden?" Versucht er es noch einmal und zu seiner Erleichterung nickt Linn. In ihrem Zimmer setzen sie sich aufs Sofa, Luca schaut sich um und lächelt. "Es.. es ist wirklich schön geworden.." Fängt er vorsichtig an. Linn zupft an einem der Kissen. "Luc.." Er seufzt schwer. "Okay, ich.. bitte glaub mir, dass mit den Mädels nichts lief. Ich hab mich so doof ausgedrückt, das klang so falsch.. wir haben abends alle zusammen einen Film geguckt, oder zwei. Und wir haben auch gefeiert, vor allem in den letzten Tagen des Drehs und wir haben auch getrunken. Aber.. mit keiner von denen hatte ich was, Linn. Und die sind auch nicht dran Schuld, dass ich.. dass ich nicht mit dir zum Herbstfest gehen konnte. Wir hatten heute einfach noch zu viel zu tun. Ich schwöre es." Erzählt er, versucht, in ihrem Blick etwas zu finden. Etwas das ihm sagt, dass sie ihm endlich glaubt. Andererseits weiß er nicht, ob er das an ihrer Stelle tun würde. Er hat immerhin wirklich Mist gebaut. Linn kaut eine Weile nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Sie möchte ihm ja glauben. Möchte ihm verzeihen. Ihn so nah bei sich zu spüren, macht sie ganz schön schwach. Viel zu sehr hat sie ihn doch vermisst. "Ich glaube.. ich glaube, wenn du dich einfach mehr gemeldet hättest, wenn wir hin und wieder vielleicht telefoniert hätten, dann wäre ich gar nicht so eifersüchtig geworden, vorhin. Das klang halt so, als hättest du dich mit den Tanten da vergnügt und dabei völlig vergessen, dass ich hier zu Hause die Tage bis zum Fest zähle. Die Tage, bis du wiederkommst. Ich.. ich möchte dich einfach nicht verlieren, weißt du?" Letzteres flüstert sie nur leise. Doch Luc hört es trotzdem. Und seine Brust sticht ganz fies. Ob er ihre Wunde wieder aufgerissen hat? Die Wunde, die er mit so viel Liebe verschlossen hatte. Behutsam nimmt er sie in seine Arme und kuschelt sie, drückt ihr immer wieder sanfte Küsse auf den Scheitel und ihre Schläfe. "Du verlierst mich nicht, Linn. In den letzten Wochen nicht, morgen nicht und in 100 Jahren nicht." Verspricht er ihr und meint es aus tiefstem Herzen. Sie schaut auf und schnieft. "Wirklich nicht?" Luca schüttelt den Kopf. Er lehnt seine Stirn an ihre. "Wirklich nicht." Sein Atem kitzelt Linn, ihre Mundwinkel zucken. Luca grinst vorsichtig. "Frieden?" Bittet er, schaut zu, wie Linn sich wieder auf die Lippe beißt und schluckt schwer. Baby.. Wie gerne möchte er sie endlich küssen. Aber sie scheint das anders zu sehen. Sie lehnt sich zurück und senkt den Blick. "Ich weiß nicht.."

dark sea 2 [a giant rooks fanfiction - continued] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt