lost

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Schmerz, Dunkelheit und Stille.
Das war alles, was die 17-Jährige Leila bemerkte, während sie in der hintersten Ecke der pechschwarzen Höhle saß und betete, dass niemand sie finden möge.
Natürlich gab sie dabei keinen Ton von sich, auch nicht, als sie ihr schmerzendes Bein mit einem Stück ihres Oberteils, welches sie abgerissen hatte, verband, damit endlich der Blutfluss aufhörte.
Die Schmerzen trieben ihr Tränen in die Augen, trotzdem gab sie noch immer kein Geräusch von sich.
In der Ferne hörte sie einen gellenden Schrei, welcher ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Sie wissen, wo ich bin.
Sie werden mich finden.
Das waren ihre einzigen Gedanken.
Das und wie sie das hier überleben sollte.
Denn wenn jemand sie finden würde, würde ihr weitaus Schlimmeres geschehen als der Tod.
Sie unterdrückte die Gedanken an ihre Vergangenheit, an ihre Zukunft.
Das einzige was momentan von Bedeutung war:
Sie musste ihre Wunde verbinden und verschwinden so schnell es ging.
Sie hörte wieder einen Schrei, diesmal jedoch viel näher.
Danach konnte sie Schritte in der Höhle wahrnehmen.
Sie presste sich noch weiter an die Höhlenwand und wagte es kaum zu atmen.
Die Schritte kamen immer näher und blieben kurz vor ihr stehen, als eine ihr nicht gänzlich unbekannte Stimme ertönte.
"Leila?" Er starrte auf das Mädchen, das vor ihm an der Höhlenwand kauerte und ihn scheinbar nicht erkannte.
"Leila, ich bin es, Finn"
"F-Finn?" fragte sie ungläubig, doch dann wurde alles um sie herum schwarz und die Bewusstlosigkeit nahm sie in ihre Fänge.
Finn starrte das Mädchen an, welches bewusstlos vor ihm lag, und bemerkte die Wunde an ihrem Bein, aus der trotz des behilfsmäßigen Verbandes immer noch Blut lief.
Vorsichtig kniete er sich vor sie und zog sich sein Shirt aus, verband die Wunde damit nochmal richtig, während er all seinen Instinkten widerstand und seine Augen sich rot färbten.
Langsam, um sie nicht weiter zu verletzen, hob er sie auf seine Arme und lief mit ihr durch den Wald, darauf achtend, dass sie nicht in den Fängen der Schergen des Nekromanten landeten.
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen.
Sie war total benommen und konnte kaum etwas erkennen, also schloss sie sie wieder.
Als sie das nächste Mal wach wurde, sah sie ein kleines Licht und bemerkte ihren Hunger, welcher sie dazu brachte, sich aufzusetzen.
Sofort fasste sie sich an den Kopf, da die Kopfschmerzen nicht zum aushalten waren.
Ihr Kopf fiel wieder auf das Bett zurück, nur wenig später schlossen sich ihre Augen wieder.
Kurz danach hatte sie einen Traum.

You've ruined me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt