2. Kapitel - Liva

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Triggerwarnungen: Gewalt, Mord, Waffen, Kraftausdrücke.

𝒾𝓋𝒶

Während des Silvesteressens, krempelte Mason die Ärmel seines weißen Hemdes hoch, wodurch seine, mit schwarzer Tinte verzierten Arme, zum Vorschein kamen. Als er nach dem Essen auch noch die ersten beiden Knöpfe seines Hemdkragens öffnete, blitze die Spitze eines Trible-Tattoos hervor, welche sich bis hin zum Kehlkopf schlängelte.

Ich konnte meinen Blick erst von ihm abwenden, als die Musik den Einzug meiner Schwester ankündigte. Rasch und voller Spannung, blickte ich an das andere Ende des Saals und sah Kate am Arm unseres Vaters voranschreiten. Den glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht meiner Schwester zu sehen, trieb auch mir Freudentränen in die Augen.

Ich war froh darüber, sie bei diesem wichtigen Lebensabschnitt als Trauzeugin begleiten zu dürfen. Auch Brian, der Bräutigam, schien sichtlich bewegt. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sich heimlich eine Träne von der Wange wischte. Mom stand in der ersten Reihe und vergoss nicht nur eine Träne. Sie gab sich zwar Mühe, möglichst leise zu schnäuzen, aber sie übertönte dennoch beinahe die Musik.

Pater Calvin, ein Freund der Familie, begann mit seiner Predigt, als Dad meine Schwester an Brian übergab. Auch er war extrem gerührt, konnte dies jedoch aufgrund seiner militärischen Disziplin gut überspielen. Als er sich neben Mom stellte, verstummte die Musik und die Trauung begann.

Obwohl ich dem Ehegelübde voller Emotionalität lauschte, bemerkte ich Masons durchdringende Blicke. Seine Augen wanderten an mir auf und ab und erforschten gefühlt jeden Zentimeter meines Körpers. Der Beinschlitz schien ihm besonders gut zu gefallen, da sein Blick an besagter Stelle länger verweilte. Erstaunlicherweise war mir die ganze Sache alles andere als unangenehm. Eher gegenteiliges war der Fall, denn ich genoss die erotische Spannung zwischen uns. Inständig hoffte ich, dass Mason mir meine aufkommende Erregung nicht ansah.

Da der Stoff des Kleides sehr fein war, hatte ich mich heute Morgen dazu entschlossen, keinen Slip zu tragen, da dieser sich sonst abgezeichnet hätte. In diesem Moment jedoch, bereute ich meinen Entschluss.

Im Saal wurde es ruhig, als Brian und Kate die Ringe austauschten. Gerade als sie dabei waren sich zu küssen, öffnete sich die Tür des Saals, wie von Geisterhand. Ein merkwürdig klackerndes Geräusch erfüllte den Raum. Alle Anwesenden wandten sich zur Tür, als plötzlich jemand schrie: „Runter!"

Dann überschlugen sich die Ereignisse - Der Saal füllte sich mit dichtem beißendem Rauch und verschleierte mir und allen Anwesenden die Sicht. Meine Augen füllten sich mit brennenden Tränen. Panik brach aus, alle rannten wie wild in Richtung Ausgang, ich vernahm ein Hämmern gegen Wände und Türen, konnte aber nicht zuordnen, aus welcher Richtung dieses kam.

Das klirrende Geräusch zerberstender Fensterscheiben, brachte mich dazu, mich umzudrehen. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, wie mehr als ein Dutzend schwarz gekleideter Personen über die zerschlagenen Fenster in den Raum stürmten. Jemand versetzte mir einen heftigen Stoß, wodurch ich zu Boden fiel und sich daraufhin ein alles einnehmender Schmerz in meiner rechten Schulter bemerkbar machte. Ein fürchterliches Brennen, gefolgt von einer warmen Flüssigkeit, welche mir den Rücken hinablief, ließ mich lauthals aufschreien.

„Fuck, ihr Bastarde! Nicht an meinem Hochzeitstag!", schrie Kate. Ihre Stimme hallte über mir, wodurch mir der Gedanke kam, dass sie es war, die mich zu Boden gestoßen hatte.

„Liv, geht's dir gut?!"
„Na offensichtlich nicht," erwiderte ich panisch. Besorgt richtete Kate ihren Blick auf mich: „Scheiße, du blutest!" Jetzt realisierte ich, dass es sich bei der warmen Flüssigkeit an meinem Rücken, um mein eigenes Blut handeln musste.

Schockschwere Not! Was zur Hölle passierte hier nur?!

Only Trust Mason - And wear the f*cking bracelet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt