Das vermeintliche Ende

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Hey, willkommen zu meinem neuen Oneshot-Buch! Hier kommt OS Nummer 1, etwas kurz, aber ich find mich erstmal wieder rein! :)
Falls ihr von meinen Lokius OS kommt, da ist eben ein neues Info-Kapitel gekommen, worin ich kurz sage, wie es 2022 weiter geht.

Ohne noch viel zu labern, viel Spaß bei diesem Oneshot! <3

Es war Samstag, ein ganz gewöhnlicher Tag für Aziraphale. Seit der Apokalypse, welche nun doch nicht passiert war, ging für den Engel alles wie gewohnt, außer natürlich der Körpertausch mit Crowley. Crowley. Es geschah schon wieder, eigentlich rund um die Uhr. Aziraphale wollte es sich nicht eingestehen, aber er dachte pausenlos an den Dämon und ab und zu schlich sich sogar eine nicht ganz so unschuldige Fantasie dazwischen. Manche von denen waren nicht unbedingt das, was man von einem Engel erwartete und genau das war es, was ihm zu schaffen machte.

Dämonen und Engel waren Feinde, sie sollten sich nicht lieben. Oder?

Kopfschüttelnd drehte sich der Blonde einem dem Bücherregal zu, um sich abzulenken. Es waren nur wenige Leute in seinem kleinen Buchladen, immerhin war es Samstag und an einem sonnigen Tag wie diesem waren die meisten Menschen  draußen und genossen das Wetter.

Wie gesagt, ein ganz normaler Tag. Nun, bis Crowley, aufgrund seiner erstaunlichen Geschwindigkeit, beinahe die vordere Tür einrannte. Verdutzt sahen die Leute, Aziraphale eingeschlossen, zu dem Rothaarigen der japsend hinein kam. „Crowley, was-", wollte Azi gerade beginnen, als er unterbrochen wurde. „Engel, wir... haben ein...mächtiges... Problem."

Bei dem Spitznamen wurde der angesprochene Engel leicht rot, immerhin wirkte es für alle Außenstehenden vermutlich eher wie ein romantischer Kosename und nicht als realistische Bezeichnung.

Mit einer kurzen Kopfbewegung gab Crowley den Besuchern zu verstehen, dass sie gehen sollten, woraufhin diese keinen Moment zögerten und sich aus dem Staub machten. Als der letzte raus ging, schloss der Dämon sogleich die Tür und drehte sich wieder zu seinem Freund.

„Sie haben es rausgefunden." „Was hat wer rausgefunden?", unschuldig sah Azi ihn mit schiefem Kopf an. „Die Queen hat rausgefunden, das Vanille meine Lieblingseissorte ist." „Was?" „Ugh, natürlich nicht, was denkst du denn. Die Hölle weiß von unserem Körpertausch du..." Das letzte Wort verschluckte er, er wollte ihn nicht beleidigen. Naja, zumindest nicht ernst gemeint. Crowley liebte Aziraphale, das tat er schon seit tausenden von Jahren. Aber es blieb keine Zeit, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen.

Der Engel schluckte schwer. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie dich grillen und mich in einen ganzes Schwimmbecken mit Weihwasser stecken! Hastur konnte ich abhängen, aber bis sie auf die Idee kommen, dass ich bei dir bin, werden sie nicht lange brauchen." „Und was machen wir jetzt?!" Aziraphale ging auf Crowley zu, sodass sie nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren.

„Ich-", wollte Crowley gerade beginnen, als ein helles Licht in der anderen Ecke des Raumes erschien. Na toll. „Scheiße.", war das einzige Wort was dem rothaarigen Dämon zu ihrem Dilemma einfiel.

„Hallo, ihr Turteltauben.", fing Gabriel mit seinem ekelhaften Grinsen an und drückte sein letztes Wort nicht gerade positiv aus. Hinter ihm standen Uriel, Sandalphon und Michael, es war einfach nicht fair. „Ihr beide scheint so, als wüsstet ihr schon warum wir hier sind. Verräter! Habt ihr tatsächlich geglaubt, ihr könntet uns mit einem solch lächerlichen Trick loswerden?"

Bedrohlich kamen die Engel auf die beiden zu, woraufhin sie langsam nach hinten wichen. Crowley sah kurz zur Seite, wo ihn ein verängstigter Engel erwartete. Ohne noch einen Gedanken zu verschwenden nahm er die Hand des Engels und drückte sie leicht, um ihn zu beruhigen. Es funktionierte sogar und der Dämon hätte schwören können, dass der Engel ihn kurz dankbar und liebevoll ansah.

„Was haben wir dir gesagt, Aziraphale, verkehre nicht mit dem Feind. Du hast uns angelogen, und bist uns in den Rücken gefallen. Du bist erbärmlich, du bist nicht würdig ein Engel zu sein." „Nimm seinen Namen aus deinem widerwärtigen Mund und wag es nicht, so mit meinem Engel zu reden!", rief Crowley wutentbrannt und biss fest die Zähne aufeinander. Aziraphale war sich sicher, dass er ihn selten so zornig gesehen hatte.

Der Erzengel begann scheußlich zu lachen, die anderen stimmten mit ein. „Süß. Selbst wenn er dein Engel ist, ich kann sagen was ich will. Was würdest du sonst tun, huh?" Uriel kam weiter nach vorne, zu ihrem Entsetzen mit einer durchsichtigen Flasche, gefüllt mit heiligem Wasser.

„C-Crowley, was machen wir jetzt?", Azi's Stimme bebte, aus Angst, dass sie dem Dämon etwas antun würden. Crowley hielt die Hand des Anderen noch fester und das einzige was ihm in den Sinn kam, sprach er mit fester Stimme aus: „Lauf."

Die beiden stürmten Hand in Hand nach draußen, wo sie sich hektisch umschauten, nur um Beelzebub in Begleitung von Hastur und Ligur zu erblicken. „Das wird ja immer besser.", meinte der Rothaarige sarkastisch und zog den Engel hinter sich her.

„Was genau hast du vor?", fragte der Engel, dessen Hand er immer noch nicht losgelassen hatte, damit er ihn nicht verlor. Nicht nochmal. Er überlegte, aber genau da fiel ihm auf, das er eigentlich gar keinen Plan hatte. Er öffnete den Mund als er etwas sagen wollte, aber sein Kopf war wie leer gefegt. „Na fabelhaft...", kommentierte Azi seufzend und versuchte mit Crowley Schritt zu halten.

Mittlerweile waren ihnen die Engel und die Dämonen dicht auf den Fersen, doch da kam Azi eine gute, wenn auch simple Idee. Sie rannten gerade um eine Ecke, da zog der Engel, Crowley und sich in eine Hausnische, in die sie gerade so zu zweit reinpassten. „Geniale Idee, Engel.", sagte Crowley, allerdings hielt ihm der Blonde sofort den Mund zu und brachte ihn somit zum Schweigen.

Beelzebub und Gabriel liefen nur wenige Sekunden später mit ihrem Gefolge an der Spalte vorbei, was Azi erleichtert aufseufzen ließ. Einen Moment später stieg ihm die Hitze ins Gesicht, als er bemerkte, wie dicht sie zusammen standen. Er nahm die Hand von dem Mund seines Freundes, nur um ein zufriedenes Grinsen zu betrachten.

Es erinnerte ihn an die Situation in dem Kloster, als sie den Antichristen suchten und Crowley ihn an die Wand gepinnt hatte. Zugegeben, er hatte diesen Moment genossen und alles in ihm verlangte danach, ihn zu küssen. Genau wie jetzt. Sein Blick glitt zu den Lippen des Dämons, dann zurück zu seinen Augen, welche von der Sonnenbrille verdeckt waren. Genau in solchen Momenten hasste er dieses Teil. Aziraphale liebte Crowleys Augen, es war so selten, dass er sich in der goldenen Iris verlieren konnte.

Da war es wieder. Dieses stetige Verlangen den Engel zu küssen. Crowley bemerkte wie der Blick seines Gegenübers immer wieder zwischen Augen und Lippen wechselte. Keiner von beiden könnte es je leugnen, diese Spannung die zwischen ihnen war und wie sehr sie sich einander schon vor langer Zeit verfallen sind. Wie sehr sie sich brauchten. Nur hatten sie beide zu viel Angst, Angst eine 6000 Jahre alte Freundschaft zu zerstören. Das waren sie doch. Freunde. Oder?

Viel zu oft hatte Crowley sich zurück halten müssen, den Engel nicht zu verführen. Aber dieses Mal würde er es nicht schaffen. Und ohne noch ein zweites Mal darüber nachzudenken überwand er den Abstand zwischen ihnen und küsste ihn, in der Hoffnung Aziraphale könnte all die Liebe fühlen, der er für seinen Engel in sich trug.

Azis Augen wurden zuerst riesig, doch im nächsten Moment gab er sich dem Kuss voll und ganz hin. Ihre Hände waren seit ihrer kurzen Flucht immer noch verbunden, nur dass sie jetzt ihre Finger verschränkten. Der Engel legte seine freie Hand an Crowleys Nacken, während der Dämon ihn an der Hüfte näher zu sich zog. Keiner von beiden hatte noch Bedenken oder Zweifel, dass es richtig sein könnte. Es war perfekt und sie waren zusammen. Zusammen auf ihrer Seite.

Ineffable Husbands OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt