Harry PoV
Ich hielt 10 Meter von dem Standort, den Louis mir sendete und sprintete los. Logan hatte recht. Ihr Bauchgefühl betrügt sie nicht. Denn als ich bei ihm ankam, lag Louis zusammengeschlagen, wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Ich hob ihn hoch und trug ihm zu meinem Auto, dessen Tür noch immer offen stand. Ich legte ihn auf die Rückbank und ihm die Decke über, während er vor Schmerzen wimmerte. Ich stieg ein und fuhr los, zum nächsten Krankenhaus, in dem ich mit Louis zur Notaufnahme joggte.Obwohl man in Krankenhäusern immer stundenlang warten muss, wurde Louis direkt geröntgt und in den OP gebracht, denn er hatte einen ziemlich schwierigen Bruch im Bein und eine andere OP wurde soeben abgesagt. Ich saß vor dem OP, den Kopf in meine Hände gelegt. Ich weiß, dass es keine lebensbedrohliche Operation wie in diesen Filmen war, in denen die Eltern Arm in Arm vor dem OP saßen und Angst um das Leben ihres Kindes hatten, aber der Schock war trotzdem da und was sollte ich auch sonst machen ?
Als ich eine Stimme hörte, schaute ich auf. Eine braunhaarige Frau, vielleicht in ihren 40ern. „Kann ich irgendwas für sie tun ? Ein Kaffee oder so ?" „Ja, bitte." sagte ich und nickte bloß. Sie ging und kam nach 5 Minuten mit zwei Kaffee wieder. „Ich habe Nachtdienst und muss bloß aufpassen, dass nichts passiert." lächelte sie und setzte sich gegenüber von mir. Auch wenn sie nicht wusste, warum ich hier sitze oder wie es mir geht, stand sie mir seelisch bei. „Ihre Frau ?" fragte sie mich und ich musste schmunzeln, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich weiß nicht wirklich was wir sind, um ehrlich zu sein." lächelte ich. „Darf ich fragen, was passiert ist ?" „Er fährt jeden Sonntag mit dem Zug nach Doncaster und hilft im Obdachlosenheim aus. Ehemalige Freunde haben ihn anscheinend erkannt und ihn zusammengeschlagen. Ich habe mir die totale Sorgen gemacht, bis er mich anrief und ich ihn schließlich gefunden habe. Das hat er nicht verdient." „Das tut mir sehr leid. Darf ich ihnen eine... Frage stellen ?" „Ja, klar." „Wie hat ihre Familie reagiert, als sie ihr sagten, sie würden auf Männer stehen ?" „Ich denke meine Mum wusste es schon immer. Zu meinem Vater habe ich nicht viel Kontakt. Und meiner Schwester habe ich es als Allererstes erzählt. Darauf war sie besonders stolz, für sie war es eine Art Trophäe des Vertrauens." „Wissen sie, mein Sohn ist schwul. Und ich habe nicht so reagiert, wie ich es wahrscheinlich gesollt hätte. Und ich bereue es zutiefst. Denn ich habe ihn dadurch verloren." „Ich denke, dass wenn sie die Hoffnung nicht aufgegeben haben und ihr Sohn sie liebt, dann haben sie ihn nicht verloren." „Ich weiß ja nicht." „Geben sie die Hoffnung nicht auf." sagte ich lächelnd, während ich die Kaffeetasse mit dem Namen „Sophia" neben mich abstellte. Heißt sie also Sophia ? „Ich gehe dann mal wieder. Ich bin hier den Flur hinauf im Schwesternzimmer, falls sie etwas brauchen." lächelte sie, nahm die Tasse von Sophia und ging.
In den nächsten zwei Stunden stellte ich mich ans Fenster und schaute aus dem 7 Stock auf Doncaster hinab. So langsam fingen die ersten Autos wieder durch die Gegend zu fahren, wahrscheinlich hatten sie Frühschicht, oder Nachtschicht, oder waren einfach Bäcker. Ich wollte früher auch Bäcker werden. Bis ich gemerkt habe, wie früh ich dafür aufstehen muss. Aber naja. Die Türen gingen mit einem lauten Knallen auf und ein Arzt kam aus dem OP Saal. „Herr... Styles, richtig ?" „Der bin ich, ja." „Ich würde ihnen empfehlen nach Hause zu fahren und sich hinzulegen. Mr. Tomlinson geht es soweit gut. Er kommt jetzt auf ein Zimmer." „Okay, Dankeschön." sagte ich und lächelte. Ich schaute mich um und überlegte, was jetzt das Schlauste wäre. Ich gab „Hotels near me" in Google ein und fand eins in direkter Nähe zum Krankenhaus, eine Minute zu Fuß. Also machte ich mich dorthin auf den Weg. Als ich ankam ergatterte ich relativ ein Zimmer, das mir die halbschlafende Rezeptionistin gab und schlief sofort ein.
Um 8 klingelte mein Handy.
Logan Smith
„Guten Morgen Harry." sagte sie und trotzdem konnte man leichte Panik in ihrer Stimme hören. „Guten Morgen." „Du hörst dich an, als hättest du nicth all zu lang geschlafen." sagte sie, mit geteilten Emotionen. „Nein, hab ich nicht. Magst du eventuell nach Doncaster kommen ?" „Aber-" „Louis braucht dich, Logan." „Du hast gelogen, richtig ?" „Er wollte das ich lügen, okay ? Komm mit dem Zug, ich hole dich dort ab, wenn du angekommen bist." „Was ist ihm passiert ?" „Es ist alles gut, ihm geht es gut. Er liegt im Krankenhaus und wurde heute Nacht zweieinhalb Stunden lang am Bein operiert. Er ist voller Hämatome. Ich denke er war in einer Schlägerei verwickelt. Er war nicht wirklich ansprechbar." „Ich bin so schnell es geht bei euch." hauchte sie bloß schluchzend und legte auf. Ich stand ebenfalls auf und schaute einmal schnell in den Spiegel. Ich versteckte meine Haare unter einer Beanie, zog mir einen Hoodie über und wusch mir das Gesicht mit Wasser. Dann putzte ich meine Zähne und lief zum Krankenhaus. Dort angekommen lief ich auf die Station von gestern, in der anscheinend gerade Schichtwechsel war, denn die Schwester von gestern am mir in normalen Klamotten entgegen. „Guten Morgen." lächelte ich. „Guten Morgen, kann ich dir irgendwie helfen ?" fragte sie. „Nein, alles gut. ich suche jemand anderen, sie haben Schichtende. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich ihnen helfe, also, was brauchen sie." „Ich suche das Zimmer von Louis Tomlinson." „Wer ?" fragte sie bloß und schaute mich mit großen Augen an. „Loui-" Sie drehte sich um und ging ins Schwesternzimmer. „Auf welchem Zimmer liegt Louis Tomlinson ?" „Den habe ich vor einer halben Stunde auf Station 4 gebracht, Zimmer 173." antwortete ihr ihr sehr verwirrter Arbeitskollege. Sie schloss die Tür und drehte sich wieder zu mir. „Kommen sie." sagte sie und nahm mich mit zum Aufzug. Dort fuhren wir auf Station 3 und sie brachte und zielgerichtet zum Zimmer 173. „Hier ist es." „Dankeschön." lächelte ich, klopfte an und ging rein. „Guten Morgen du Rammbock." grinste ich als er dort saß und auf seinen Gibs schaute. „Guck mal ich hab nen Gips !" sagte er total durch den Wind. „Das sehe ich." sagte ich und setzte mich auf die Kante des Bettes. „Aber naja, besser als kein Bein." murmelte er bloß wofür ich grinsend den Kopf schüttelte. „Grins nicht so blöd." grinste er dann ebenfalls. „Was machst du bloß." antwortete ich nur, während es nochmals klopfte. Die Tür ging auf uns die Ärztin von gerade eben kam rein. „Wollten sie nicht nach Hause ?" fragte ich verwirrt. „Ja, aber ich-" „Mum ?" Nun verstand ich was hier abging, und ich verstand auch das Gespräch von der gestrigen Nacht.
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Ghostwriter || One Direction
FanfictionDie Fanfiction, in der Louis' beste Freundin ihre Notizen zuhause vergisst und damit sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.