19.Kapitel

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Nach der Schule ging ich einkaufen. In den letzten Tagen ging es mir total beschissen und heute war auch seit der Party der erste Tag an dem ich wieder zur Schule ging, ich hatte Angst, dass sich alle die auf Satomes Geburtstag waren, sich über mich lustig machen würden und Satome wollte ich auch nicht sehen.

Ich stand an der Kasse und bezahlte gerade, als ich instinktiv zum Ausgang schaute und direkt in zwei mir bekannte goldene Augen sah. Ich wurde nervös und hektisch und wollte schnell aus dem Laden, also packte ich hastig alles in eine Tasche und ging dann raus. Glattweg an Hanma vorbei ohne ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.

,,Ey.. was wird das?"

Ich antwortete nicht und ging einfach weiter. Er mir hinterher.

,,Ey.."

Auch diesmal ließ es mich kalt.

,,Hey Mimi.. ignorier mich nicht.."

'Mimi? Was will der denn jetzt? Behandelt mich wie nh Köter, der alles für ihn machen muss und dann gibt er mir jetzt auf einmal einen Namen.. darauf reagier ich sicher nicht.'

,,Komm schon Mimi öffne dein dreckiges Mündchen nochmal für mich.. genau wie beim Kuss. Er hat dir doch so gefallen. Also antworte endlich.", er schien langsam wütend zu werden und seine Geduld zu verlieren.

Ich wäre am liebsten schon wieder angefangen zu weinen, aber diese Blöße konnte ich mir nicht ein weiteres Mal vor ihm geben.

Er verfolgte mich bis zu mir Nachhause ohne dass ich ihm auch nur ein einziges Mal antwortete oder ansah.

Ich war gerade dabei die Haustür aufzuschließen und ich sagte ihm: ,,Geh jetzt", als die Tür von innen aufgemacht wurde.

Meine Augen standen weit offen und ich ging einige Schritte nach hinten, am liebsten wäre ich noch viel weiter auf Abstand gegangen, jedoch war ich bei Hanma angekommen, der mich verwirrt ansah und seine Hände auf meine Schultern packte.

Ich starrte noch immer zur Tür.

,,Nimm deine Flossen von ihr."

,,Warum sollte ich das tun? Wer sind Sie?"

,,Das braucht jemand wie du nicht zu wissen. Jetzt lass sie los.",  brüllte sie. ,,Hast du nicht gehört? Lass sie los oder ich ruf die Bullen."

,,Schon gut..", sagte ich und ging langsam wieder nach vorne.

,,Also stimmt es tatsächlich, dass du deine Brüder für einen Rowdy-Flegel zu mir zurück geschickt hast. Ich wusste es, ich wusste es immer du bist eine dreckige Schlampe die alles für einen Kerl aufgibt hauptsache er hat Geld und tut alles für dich,  weil du selbst nichts kannst. Noch nie. Dein Lebenlang wirst du nicht genug sein, egal was du tust du kannst es nicht und gibst auf. Du hättest damals einfach sterben sollen", sie holte mit der Hand aus, ,,Nur Probleme machst du. Du denkst immer nur an dich, deswegen.. alleine deswegen ist dein Vater gestorben! Es ist alles deine Schuld Yusumi!", sie wollte auf mich einschlagen, ich wehrte mich nicht und glitt, von ihrer Anwesenheit noch immer geschockt, zu Boden.

,,Wagen Sie es nicht noch einmal Ihre Hand gegen sie zu erheben oder auch nur ihren Namen in den Mund zu nehmen.", setzte sich Hanma, der die Hand meiner Mutter abgefangen hatte, für mich ein.

,,Was glaubst du wer das Weib Yusumi genannt hat?"

,,Mir ist klar wer Sie sind, dennoch lasse ich Sie niemals wieder in ihre Nähe."

,,Ich war es nicht die ihr Leben zerstört hat, sie hat meines zerstört! Alles was ich tue hat sie verdient, früher wie auch heute. Und misch dich nicht ein ich bin ihre Mutter und darf tun was ich will. Ich hab sie schließlich geboren, sie gehört mir!"

,,Sie waren niemals ihre Mutter nicht früher und auch nicht heute. Jetzt verschwinden Sie oder ich reiß jeden Ihrer Nägel raus ehe ich Sie töte.", er wurde verdammt wütend, quetschte ihr Handgelenk sehr und sah sie mit einem todernsten, blutigen Blick an.

,,Pff.. glaub ja nicht ich gehe, weil du Psychopath das gerne so hättest.", sie ging wirklich, ihre Nase so noch gerichtet, dass sicherlich Flugzeuge hoch am Himmel reinfliegen könnten..

,,I-ist alles okay?", fragte Hanma und reichte mir seine Hand.

,,Das hättest du nicht tun müssen..", entgegnete ich und ließ mich widerwillig von ihm raufziehen.

,,Ich werde immer da sein um dich zu beschützen.."

'Fuck das ist mir jetzt so rausgerutscht', dachte er.

Ich schaute ihm in seine noch immer mit Wut gefassten, lodernen Augen.

,,Ich danke dir, dass du mir geholfen hast... aber vergeben tue ich dir nicht. Außerdem wenn du mich vor anderen beschützt, bringt es nichts wenn du es dann bist, der mich verletzt. Und jetzt geh bitte. Ich kann deine Anwesenheit genau so wenig wie die meiner Mutter ertragen..", nun stiegen mir die Tränen doch wieder in die Augen und ich konnte sie nicht mehr zurückhalten.

,,Natürlich.. Mimi."

Ich wimmerte und schlug die Tür hinter mir zu.

Eigentlich hätte meine Mutter gar nicht wissen dürfen wo ich wohne.. ob es meine Brüder ausgeplaudert hatten? Ich lebe in der Wohnung seit etwa 4 Jahren ohne dass meine Mutter musste wo sie steht und jetzt.. jetzt kann ich nicht mehr hierbleiben. Diese Wohnung war mittlerweile schon zu viel für mein Budget geworden, ich konnte sie mir nur leisten, weil die Vermieterin so freundlich war und die Miete etwas zurückgeschraubt hatte.. also kommt irgendeine andere Wohnung wohl nicht in Frage.. dann muss ich.. in eines der Schulheime ziehen, sie wurden angeboten für Kinder die einen weiten Weg zur Schule hatten und nicht jeden Tag so viel herum fahren wollten. Man lebt dort in einer kleinen Gemeinschaft mit Schülern aus etwa der selben Altersgruppe... etwas anderes bleibt mir nicht übrig.

...

Nach gut einer Woche war mein Umzug schon vorbei. Alle meine Sachen hatte ich mit ins Schulheim genommen, nur wenige meiner Altergruppe waren hier. Keine Wunder das ist eigentlich total uncool direkt neben der Schule zu Wohnen und dann noch mit bekannten zusammen.

Ein Junge aus dem selben Jahrgang wie ich und noch ein anderer Junge vielleicht ein Jahr älter als ich, teilten sich eine dieser Wohnungen in dem Schulheim mit mir. Mädchen gab es im gesamten Heim kaum, wahrscheinlich weil die Mädchen weniger Probleme mit ihren Eltern hatten, denn viele sahen die Schulheime auch einfach nur als Flucht vor den eigenen Eltern.

...

,,Hey Yusumi!"

,,Oh.. hi.. Satome."

,,Wir haben uns schon echt lange nicht gesehen, seit meiner Geburtstagsfeier nicht mehr. Die Woche danach warst du krank und direkt im Anschluss war ich ja nicht da."

,,Ja das stimmt.."

,,Unsere Lehrerin hat mir erzählt dass du jetzt hier eingezogen bist und da dacht ich mir komm ich dich mal besuchen."

,,Achso ja.."

,,Alles in Ordnung du wirkst etwas niedergeschlagen.."

,,Nein nein alles gut."

,,Oke na dann.. darf ich reinkommen?"

,,Eh also- es ist noch ziemlich unordentlich.."

,,Das macht mir nichts."

,,Na gut. Dann komm.", gab ich widerwillig von mir.

,,the longing to live" Hanma X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt