Früher wurde ich von den Jungs gehänselt, da ich eine Streberin war, was dazu führte, dass ich Jungs nicht ausstehen konnte, doch ein Junge war besonders. Meine Eltern sind alles, was ich hatte, und ich wollte ihnen nicht noch mehr zur Last fallen. Sie waren immer gut zu mir, weswegen ich beschloss, in der Zukunft viel Geld zu verdienen. Und da sind gute Noten essentiell. In der 2. Klasse wechselte ein Junge zu uns. Sein Name war Takumi Usui. Er sah aus, wie ein normaler Junge, schwarze Haare und braune Augen, weswegen ich die Mädchen in meiner Klasse nicht verstand, die wegen ihm die ganze Zeit rumkreischten. Mit denen verstand ich mich auch nicht so Dolle. Sie ignorierten mich, weswegen ich allein meine Schultage verbrachte. „Es ist verboten das Dach zu betreten“, sagte Misaki mit strengem Ton. „Ach, wieso denn? Die Sonne scheint und der Wind fühlt sich toll an“, lächelte Usui. Er verstieß gegen sämtliche Schulregeln und das ohne böse Absicht. Trotzdem waren seine Noten immer die Besten. Ich, als Klassensprecherin, musste mich ständig um ihn kümmern. Daraufhin wurde es schon zur Gewohnheit mit ihm rumzuhängen, weswegen er mich bei jeder Möglichkeit aufzog. Ich hatte sehr viel Spaß mit ihm und konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. „Misaki, wenn ich groß bin, werde ich dich heiraten und gaaanz doll glücklich machen“, sagte Usui. „Ich freue mich schon drauf. Versprochen?“, sagte ich. „Versprochen!“, sagte er und hackte seinen kleinen Finger um meinen. Wir beide graduierten von derselben Grundschule und besuchten nun die gleiche Mittelschule. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass das Betreten des Daches untersagt ist?“, sagte ich verärgert. „Du weißt doch. Die Sonne scheint und der Wind fühlt sich toll an“, zwinkerte er. Ich mochte sein lachendes Gesicht sehr. „Jetzt komm da endlich runter und lass uns gehen“, sagte ich verstimmt. Er sprang runter und drückte mich gegen die Wand. „Und was ist, wenn ich nicht will?“, fragte er. Ich lief rot an und schubste ihn weg. „Dann verreck doch, wenn du es so sehr darauf anlegst!“, schrie ich. Er war der einzige Freund, den ich hatte. Mir war mulmig zu Mute, doch kann ich ihm nicht alles durchgehen lassen. „Herz hör auf zu rasen!“, dachte ich. Ich ließ ihn hinter mir und das sollte auch schon unsere letzte Konversation für Jahre bleiben. Am nächsten Tag kündigte der Lehrer an, dass Usui nach Übersee musste und deswegen dich Schule verließ. „Herr Lehrer, mir ist nicht wohl. Kann ich bitte nach Hause gehen?“, log ich. Er willigte ein und nachdem ich den Raum verließ, stürmte ich zu ihm nach Hause. „Warum schwänze ich jetzt die Schule, nur um zu ihm zu gehen? Ich versteh das nicht“, dachte ich. Als ich vor seiner Haustür stand, war er schon verschwunden. Ich sackte zusammen und weinte und weinte. Sein Haus lag abgelegen, sodass kaum Menschen vorbeikamen. Die Sonne ging unter, weswegen ich nach Hause ging. Erst jetzt bemerkte ich, dass sein Briefkasten komisch geöffnet war. Ich schaute hinein und fand einen Briefumschlag, der an mich adressiert war. „Liebe Misaki, es tut mir Leid, dass ich dir nichts erzählt habe. Ich wollte nicht, dass du noch trauriger wirst, wenn du hörst, dass ich ganz weit weg ziehe. Auch wenn das jetzt selbstsüchtig ist, möchte ich, dass du dich entscheidest. Ich liebe dich! Und wenn du genauso denkst, nimm bitte die Kette an, die dem Brief beiliegt. Ich weiß nicht, wann wir uns wiedersehen werden, oder ob wir uns je wiedersehen. Ich werde das Versprechen nie in meinem Leben vergessen“, lautete es im Brief. Ich band mir sofort die Kette um und nahm sie auch nie wieder ab. Die Kette war ein einfaches Stück Faden und ein Knopf seiner Uniform. „Ich liebe dich, Takumi Usui“, murmelte ich die Kette umklammernd. Ich verbrachte die Schuljahre großgehend allein und schloss auch bald die Schule ab. „Bis zum Ende, bist du nicht wieder aufgetaucht“, sagte ich, während ich zum Himmel raufschaute. Es war der Tag des Abschlusses, und obwohl es gegen die Schulregeln verstieß, zog es mich zu seinem Lieblingsplatz in der Schule, dem Schuldach. Ich legte mich hin, genoss die Sonne und den Wind. „Jetzt weiß ich, warum du immer auf dem Dach lagst. Es ist wirklich schön“, sagte ich zur Kette. Über die Zeit habe ich es mir angewöhnt mit der Kette zu sprechen, wie als wär sie Usui. Einen kurzen Moment blieb ich noch liegen und dann verabschiedete ich mich endgültig. Nach der Schule entschloss ich mich dazu reisende Journalistin zu werden in der Hoffnung, Usui irgendwann zufällig wiederzusehen.