KAPITEL 3

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Mittlerweile habe ich mich zurückgelehnt und meine Augen geschlossen, als ich plötzlich höre, wie sich jemand neben mich setzt. Schnell öffne ich meine Augen und sehe Bruno neben mir. Erleichtert Atme ich aus "Ich dachte schon, du wärst dieser Typ von vorhin" sage ich und lehne mich wieder zurück. Ich höre ihn leise lachen "Apropos dieser Typ" beginnt er und ich sehe zu ihm rüber "Drink? Ich dachte du könntest ihn vielleicht gebrauchen" fährt er fort und hält mir ein Glas hin.

Dankend nehme ich es ihm ab und wir stoßen gemeinsam an. Gleichzeitig nehmen wir einen Schluck und spucken ihn sofort wieder aus "Der ist viel zu stark" keucht Bruno und beginnt zu lachen. "Wer hat die gemacht?" Frage ich ihn, ebenfalls lachend. "Komm mit, wir holen einen anderen" Bruno steht auf und reicht mir die Hand. Ich greife nach ihr und er zieht mich hoch. Gemeinsam drängeln wir uns durch die Menge.

An dem großen Tisch mit verschiedenen Getränken angekommen, suchen wir uns zwei neue aus. "Ich geh kurz an die frische Luft" sage ich auf dem Weg zurück "Ich komme mit" Antwortet Bruno mir und wir gehen durch die große Eingangstür ins Freie. Wir gehen um das Haus herum auf eine kleine Terrasse. Hier ist es ruhig und angenehm. Nur die Musik kann man noch etwas hören. Bruno und ich setzen uns auf die kühlen Platten und lehnen uns an die Hauswand. Die untergehende Sonne spendet noch ein wenig wärme.

Ich nehme einen Schluck von meinem Drink "Der ist deutlich besser". Ich stelle mein Glas zur Seite, greife nach Brunos Hand und ziehe ihn hoch "Komm wir tanzen" sage ich lächelnd. Ich kann die anfängliche Verwirrung in seinem Gesicht sehen, aber nach kurzer Zeit bildet sich ein Lächeln auf seinen Lippen, welches immer breiter wird. Ich lege meine Arme um seinen Hals und er legt seine um meine Taille. Langsam bewegen wir uns hin und her.

Nach einiger Zeit fangen wir gleichzeitig an zu lachen und entfernen uns wieder von einander. "Das war lustig" sagt Bruno auf unserem Weg zurück ins Haus. Wir sind gerade wieder im Innenhof "Oh nein, weißt du wie spät es ist?" Frage ich Bruno. "Ich bin mir nicht sicher, vielleicht kurz vor zehn oder so um den Dreh." "So spät schon? Ich muss los, sonst bringt mich mein Vater noch um" Ich umarme ihn zur Verabschiedung und mache mich schnell auf den Weg zurück nach Hause. Ich komme rechtzeitig an und gehe direkt in mein Zimmer und lege mich schlafen.

Am nächsten Morgen stehe ich schon früh auf, denn ich muss noch einige Besorgungen machen. Schnell mache ich mich fertig und gehe nach unten. Meine Eltern sind schon länger wach und bedienen schon die ersten Kunden. Ich verlasse den Laden und gehe den breiten Weg entlang zu meinem ersten Halt: der Marktplatz. Die Meisten sind gerade noch dabei ihre Stände aufzubauen, doch in der Mitte sehe ich Julieta, die ihr Essen an einige Kranke oder Verletzte gibt, um ihnen zu helfen.

Ich beschließe noch ein wenig zu ihr zu gehen, während die anderen Stände noch nicht fertig aufgebaut sind. "Emilia" begrüsst sie mich "Wo bist du Gestern hin? Ich habe dich noch mit Bruno gesehen aber danach nicht mehr." "Bruno und ich waren nochmal draußen und haben..." Ich pausiere kurz. Ich bin mir nicht sicher ob ich Julieta erzählen soll, dass ich mit Bruno getanzt habe. Es war ja nur aus Spaß, aber sie wird das ganze wieder ganz anders interpretieren und dann kann ich mir das auf ewig anhören "...frische Luft geschnappt. Wir haben frische Luft geschnappt. Es waren so viele Menschen da und es war so laut. Wir wollten einfach kurz da raus. Und danach musste ich nach Hause."antworte ich ihr. Wir unterhalten uns noch einwenig, bis ich schließlich meinen Weg fortsetze und zu den Ständen gehe, von denen ich etwas brauche.

Bruno Madrigal FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt