Schmerz

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Einige Tage sind vergangen und Megan und ich sind genauso glücklich wie immer. Wie gewohnt gehe ich zu ihrer Schule und warte auf sie.  Ich habe heute eine Rose gekauft. Einfach nur so. Ich will Megan Freude bereiten. Als deren Schulglocke klingelt, sehe ich wie alle Schüle aus dem Gebäude stürmen. Nacheinander laufen einige Menschen an mir vorbei und langsam werde ich nervös. Als ich Abby sehe, laufe ich zu ihr und frage sie wo Megan ist, doch sie schaut mich nur traurig an und geht weg. Was ist los? Megan lässt mich nie hängen.

Nach einer halben Stunde des Wartens gehe ich  panisch die Straßen entlang. Ich muss wissen was los ist. Ja, ich weiß das ich vielleicht übertreibe, aber ich mache mir einfach Sorgen. Megan ist keiner der Menschen, die die Schule schwänzen und krank wird sie nur selten. Also muss irgendwas passiert sein. 

Mit zittrigen Händen klopfe ich an ihre Haustüre. Keiner öffnet sie. Immer wieder klopfe ich daran und werde immer panischer. Als ich irgendwann mein Ohr an die Tür drücke, höre ich nichts von innen. 

Vielleicht sind sie ja essen gegangen? Obwohl jenes ist absurd. Megans Eltern sind beide Berufstätig und arbeiten den ganzen Tag. Ich nehme mein Handy aus der Hosentasche und rufe sie an, während dessen gehe ich die kleine Auffahrt der Familie weder zurück. Sie geht nicht dran. Immer wieder wähle ich ihre Nummer, doch ich lege auf, als ich ein Schild sehe. Jenes stand auf Megans Rasen. Ich trete näher an das Schild und meine Augen weiten sich. Auf dem Schild steht: Das Haus steht zu verkauf. 

Innerlich sterbe ich gerade tausend Tode. Wie das Haus steht zu verkauf? Was bedeutet das genau? Megan ist weg? Nein, die darf ich nicht weg sein. Nicht sie! Ich bin noch nie so gequält worden. 

Hier sitze ich. In meinem Zimmer, wie immer. Doch eigentlich ist Megan sonst immer bei mir. Es schmert an sie zu denken, doch ich kann einfach nicht anders. Es ist wie ich es ihr einmal gesagt habe, sie ist meine Welt. Doch jetzt weiß ich nicht wie es um sie steht, wie es ihr geht. Diese Zeit werde ich niemals überstehen. Trotzdem werde ich warten. Megan wird wieder kommen! Hoffenlich..

Es kommt mir so vor, als liege ich seit Jahren in meinem Bett. Ich habe keinen Hunger und will nicht essen. Ich will einfach nur warten, bis sie wieder da ist. Ich merke, wie es mir von Tag zu  Tag schlechter geht. Selbst Mama macht sie nun Sorgen, da ist drastisch abgenommen habe. WIe lange ist Megan schon weg? Ein Monat.. Einen kompletten Monat. 

Wieder nehme ich mein Handy und rufe sie an. Wie jeden Tag versuche ich es mindestens 50 mal am Tag, doch wie jeden Tag nimmt sie nicht ab. Ich werde krank vor sorgen, nein ich bin es doch schon. 

"Megan weißt du wie es ist?", sage ich und tue som, als würde sie mich hören. 

"Kein Anruf, kein Brief, KEIN GAR NICHTS. Weißt du eigentlich wie hart das ist? Wenn du auf jemanden wartest? Sie jeden Tag zu fragen, ob du wo du bist und zu hoffen, dass du bald da bist. Das ist Wahnsinn. VERDAMMT NOCHMAL. Gott, wieso bestrafst du mich mit dieser Qual?!". Meine Stimme wird immer lauter und schon merke ich die Brennende Spur der Tränen, die meine Wange hinunter laufen. Ein Mann weint nicht!  Ich bin kein Mann mehr, ohne sie bin ich gar nichts. Langsam schluchze ich. ICh halten das nicht mehr aus. 

Es ist hart seitdem sie nicht mehr da ist. Zu wissen das sie nicht mehr draußen wartet, wenn ich mich hinaus schleiche. Ich ertrage das ganze nicht mehr. Bitte mach das es aufhört Gott, nimm mich zu dir. Ich will nicht mehr leben. Ich will nicht mehr den nächsten Tag erleben. 

Meine Angst frisst mich auf. Meine Liebe ist zwar rießengroß, doch langsam gebe ich auf.. 

Das ist mein letzter Gedanken, bevor ich mit Tränen einschlafe....

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