9.Kapitel

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1.7.1969
Ich ging nach unten. Meine Eltern warteten bereits im Treppenhaus.  Erst jetzt wurde ich mir dem vollen Ausmaß sieser Situation bewusst. Ich hatte meine Gedanken in den letzten Stunden von mir abgeschottet und mir verboten darüber nachzudenken wer es werden könnte. Wie schrecklich es ausgehen könnte. Ich glaubte in diesem Moment nicht mal mehr daran, jemals eine glückliche Ehe führen zu können. Ich kannte die Jungs in meinem Jahrgang. Selwin...Mulciber...Avery...,

....Lestrange...

Es klopfte an der Tür. Und das war dann wohl der Moment in dem mein Herz für einen Moment aussetzte .

"Ahh, Mr Lestrange, Mrs Lestrange.  Herzlich willkommen in unserem bescheidenem Heim." ,hörte ich meine Mutter sagen. Das war dann wohl der Moment in dem auch der Rest meines Körpers aussetzte. Nicht vollkommen, natürlich. Aber soweit, dass alles nur noch in Zeitlupe vor mir ablief. Man sah mir nicht an wie erschüttert ich war. Ich spielte meine Rolle perfekt. Und trotzdem war ich innerlich nicht mehr die selbe, als Rabastan Lestrange mir einen sanften Kuss auf die Hand gab. 
Ich hätte es wissen müssen.
Ich hätte die Anzeichen erkennen können. Hätte sie erkennen müssen.
Ich hatte mir den Gedanken immer verboten.
Ich hatte mir das hier irgendwie selbst eingebrockt.
Ich muss nun mit den Konsequenzen leben.
Ich hätte mich auf diesen Moment vorbereiten können.
Ich hatte es nicht.

Wir gingen in den Salon. Mein Vater ließ sich am Kopfende des Tisches nieder. Neben ihm, Rasalas Lestrange. Auf seiner linken Seite saß meine Mutter. Neben ihr setzte sich gerade Lysandra Lestrange. Ich setzte mich ihr gegenüber. Neben mich setzte sich, natürlich, Rabastan. Rodolphus war anscheinend nicht mitgekommen. Ich denke, das hätte ich auch nicht ausgehalten.
"Wie war dein Abschlusszeugnis, Liebes?" fragte mich Lysandra. " " Es ist sehr gut ausgefallen." antwortete ich.
Oh Mann, normalerweise war ich besser in soetwas. Meine Mutter hatte mich für mein Benehmen, im Beisein von Reinblütern immer gelobt. Eine der wenigen Sachen für die sie mich jemals gelobt hatte.
Zu meinem Vergnügen, bemerkte ich, dass es Rabastan neben mir, genauso miserabel ging wie mir. Er saß angespannt in seinem Stuhl und knetete seine Hände unterm Tisch. Sein Gesicht zeigte allerdings nichts von alldem.
Nachdem wir alle zuende gegessen hatten, gingen Vater, Rabastan und sein Vater in ein angrenzendes Zimmer. Wahrscheinlich besprachen sie Dinge über den dunklen Lord. Dinge die uns Frauen vorenthalten wurden. Bellatrix war bisher die einzige Frau, die das dunkle Mal trug und noch dazu bereit war zu kämpfen und nicht nur brav an der Seite ihres Ehemanns zu stehen. Ich hatte eigentlich auch dazu tendiert mich ihm anzuschließen, aber das konnte ich mit Rabastan als Ehemann wohl wieder vergessen. Obwohl... er hatte einen guten Draht zum Dunklen Lord und könnte vielleicht...
Nein, das würde er niemals erlauben.
Es war erstaunlich, wie schnell ich mich anscheinend mit der Situation abgefunden hatte. Ich hatte bereits jetzt, wo noch nicht einmal die Verlobung offiziel gemacht worden war, meine späteren Ziele nach ihm gerichtet. Aber ich bin so erzogen worden.
Sobald ich einen Mann an meiner Seite habe, muss ich mich nach ihm richten. Ich konnte die Stimme meiner Mutter förmlich hören, wie sie es mir zum 100sten Mal eintrichterte.

Der Rest des Abends verlief ohne Komplikationen. Reden da, lächeln dort und man hatte seine Ruhe.
Als die Männer aus dem angrenzenden Zimmer kamen, forderte Rasalas sie umgehend auf, zu gehen. Sie verabschiedeten sich – nicht ohne einen Handkuss von Rabastan – und gingen hinaus in die schwärze der Nacht.
Ich verabschiedete mich umgehend von meinen Eltern. Ich ging hinauf in mein Zimmer und schlug die Tür zu. Alles was sich in den letzten zwei Stunden angestaubt hatte, kam nun hervor.
Die Wut über die Entscheidung meiner Eltern.
Die Erkenntnis das ich nichts gegen  diese Entscheidung machen konnte.
Leise rollten Tränen meine Wangen herunter. Ich war froh, das ich einen permanenten Schutzzauber um mein Zimmer gelegt hatte. Kein Geräusch konnte nach draußen dringen.
Ich zog mein Kleid aus und legte es über einen Stuhl. Peppa wird es wegräumen.
Nachdem ich mich abgeschminkt hatte, legte ich mich in mein Himmelbett. Ich war todmüde.
Das letzte was ich dachte war, Kann ich mit der Entscheidung meiner Eltern leben?, und dann glitt ich ins Land der Träume.

Ginny's PoV:
Ich bin froh das ich nicht in so einer Familie aufgewachsen bin. Es muss schrecklich sein, dazu verdammt zu sein, ein Leben mit jemandem zu leben den man nicht mag. Aber ich habe eine Familie, Harry und Mine. Das reicht mir.

Cassiopeia's Tagebuch STILLGELEGTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt