Dezemberliebe (Pausiert)

2.

Hector schüttelt den Kopf.

,,Ich verstehe dich nicht. Du hast zehnmal einen Heiratsantrag bekommen und jeden einzelnen immer abgelehnt. Wieso machst du das, wenn du weißt was passieren wird?"

Eine Frage die ich mir auch schon oft gestellt gestellt habe.

Wieso machst du so etwas, wenn du ganz genau weißt, dass du danach unglücklich sein wirst?

Und ich denke ich habe schon eine Antwort.

Weil du vorher auch nicht glücklich geworden wärst...

,,Ich weiß es nicht." Ich zucke mit den Schultern.

Nach fünf Minuten kommen wir an unserer Schule an.
Hier sind alle Kinder gemischt, es gibt keine strenge Teilung, weil die oberen Köpfe meinen, dass wäre sonst ,rassistisch'.

Wir steigen aus und gehen in unser Klassenzimmer.
Es ist alles in hellen Tönen gehalten. Die Tische sind beige, die Wände weiß und der Boden hellbraun. Sogar die Tafel ist weiß und man schreibt mit schwarzer Kreide.

Ich lasse mich auf meinen Platz fallen. Neben mir sitzt natürlich niemand.

Ich bin ja auch so beliebt...

Ich verdrehe die Augen und seufze.

Wieso gibt es dieses Gesetzt? Wieso muss man gezwungen werden bis 18 jemanden zu finden und ihn zu heiraten?

,,Hey! Schätzchen Kopf hoch", ruft Hector mir von seinem Platz zu. Er sitzt ein paar Tische weiter rechts von mir.

Ich strafe ihn mit einem bösen Blick und er antwortet mit einem breiten Lächeln.

Ich strecke ihm die Zunge raus und höre plötzlich vor mir Gekicher.
Ich drehe mich zu dem Geräusch und verfluche innerlich meine kindische Reaktion.

Vor mir sitzt Jannine Merc. Sie hat ihr Handy gezückt und anscheinend ein paar Bilder von mir gemacht. Stolz präsentiert sie mir das Bild.

Sie hat mich mit heraus hängender Zunge und zusammen gekniffenen Augen geknipst.

,,Hey du Katze, wie gefällt dir mein neues Bild?" Sie grinst mich blöd an.

Wieso ist mein Leben so ein Chaos.

,,Schöner als deine normalen", antworte ich zickig.

Sie saugt hörbar die Luft ein. Anscheinend hat sie nicht mit so einer schlagfertigen Antwort gerechnet.

Tja.

,,Nimm das zurück!", schreit sie und lenkt die Aufmerksamkeit der anderen Schüler auf uns.

,,Wieso? Hast du so ein angeschlagenes Ego, dass du ein Mädchen nicht vertragen kannst, das sich dir widersetzt?", frage ich wütend.

,,Das wirst du noch bereuen", flüstert sie und Mr. Rosso betritt das Zimmer.

,,Ruhe bitte! Heute fangen wir mit...", ich höre ihm nicht mehr zu, statt dessen werfe ich einen Blick auf Hector, der mich belustigt mustert.

Er nickt mir zu und ich lächle.

Ja. Ich hab ihr die Stirn geboten. Und ja. Ich werde es noch bereuen...