Womit habe ich dich nur verdient?

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Kapitel 32

Mina P.O.V.

Eine angespannte Stille herrschte im Auto auf dem Weg zur Villa. Ney hatte die Musik eingeschaltet und es lief irgendein langsames Lied. Ich lehnte meine Stirn an die Glasscheibe und starrte auf die gerade untergehende Sonne. Dicke und fast schwarze Wolken erstreckten sich über den Himmel und ich befürchtete, dass ein großes Gewitter auf uns zukommen würde.

Wir fuhren zu dem großen Zaun, worauf Ney das Fenster herunter fuhr und auf die Klingel drückte. Nach einigen Sekunden summte etwas und dann öffnete sich quietschend das Tor. Ich merkte, wie Ney tief Luft holte und dann schließlich vor fuhr. Wir parkten neben dem Springbrunnen vor dem Eingang. Ney schaltete den Motor aus und wir blieben einige Sekunden schweigend so sitzen, wir starrten nur die moderne Hausfassade an und niemand machte Anstalten, auszusteigen.

„Ney." Murmelte ich und legte vorsichtig meine Hand auf seine. „Wir müssen das wirklich nicht machen, wenn du das nicht willst." Er seufzte und führte unsere Finger ineinander. „Gehen wir schon." Murmelte er leise und ließ meine Hand los, um dann auszusteigen, ich hinterher. Ich klammerte mich an seinen Arm, als wir auf den Eingang zusteuerten. Kaum zu glauben, dass ich so nervös war, aber Ney würde heute erfahren, dass er einen Stiefbruder bekommt und ich wollte nicht wissen was passieren wird, wenn er herausfand wer es war.

Die Tür öffnete sich und dann erkannte ich Johannah und Neymar Sr dort stehen und ich konnte von hier erkennen, dass beide sehr nervös waren. Wir stiegen die wenigen Marmortreppen hoch und dann standen wir vor ihnen. Neymar Sr sah sprachlos aus, wahrscheinlich hatte er nicht gedacht, dass wir ernsthaft hier auftauchen würden.

„Ney." Sagte er. „Es... Ich freue mich sehr, dass ihr es hierher geschafft habt." Ney schwieg die ganze Zeit, bis ich ihn ein wenig gegen die Rippen stieß. „Freut mich auch." Sagte er mit einem kalten Unterton, aber sie waren damit zufrieden und baten uns hinein. Ney half mir aus der dünnen Jacke und ich wollte mich gerade bei ihm bedanken, als er sich meinem Ohr näherte. „Bitte, lass mich heute nicht allein, sonst schaffe ich das nicht." Flüsterte er und ich nickte schnell. Ich drehte mich zu ihm und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Benimm dich, okay? Und versuch wenigstens ein bisschen nett zu sein." Er grinste frech und küsste mich. „Okay, Babe." Ich richtete seinen Hemdkragen ein wenig, als wir plötzlich Schritte von der Treppe hörten. Louis lief mit einem Mädchen nach unten und lächelte mich leicht an. Ich musterte sie kurz und sofort wusste ich, dass es Neys Schwester war. In Echt sah sie noch viel schöner aus, als auf den Bildern. „Hey Rafa." Sagte Ney und nickte ihr kurz zu, worauf er zu Louis schaute. „Sag bloß nicht, dass du diesen Typen datest." Sagte er genervt und sie schaute ihn fragend an. „Bist du dumm? Ich date doch nicht unseren Stiefbruder." Neys Augen vergrößerten sich und schauten mich geschockt an. Louis lachte höhnisch und ging auf uns zu, bis er direkt vor uns stand und Ney angrinste. „Surprise Surprise, Stiefbruder."

Ney sagte eine Zeit lang gar nichts, doch ich konnte seine aggressive Aura spüren, weshalb ich sanft seine Hand nahm und ihn bittend ansah. Ich wollte nicht, dass er hier ausrastete und schon gar nicht wegen Louis. „Freut mich." Presste er zwischen seinen Zähnen hervor und atmete stoßweise aus, was mich noch nervöser machte, als ich es sowieso schon war. Er lief schnurstracks Richtung Esszimmer und dann hörte ich ihn überraschend ruhig mit seinem Vater reden. „Wann wolltest du mir sagen, dass Louis mein Stiefbruder wird?" Ich wollte hinterher gehen, doch wurde von Rafaella aufgehalten. „Du musst die Freundin von Juninho sein. Ich bin Rafaella, aber nenn mich ruhig Rafa." Sagte sie freundlich und zog mich in eine herzliche Umarmung. „Ich bin so glücklich dich kennen lernen zu dürfen. Immer hin machst du meinen Bruder ziemlich glücklich, ob du es glaubst oder nicht." Sagte sie und ließ mich dann los. Ich nickte lächelnd. „Ich bin auch froh, dass ich ihn kennen lernen durfte. Ich mag ihn wirklich sehr." Gab ich zu und Rafa fing an über das ganze Gesicht zu strahlen. „Du glaubst gar nicht, wie Ney vor dir war." Ich wollte gerade nachhaken, als Louis uns unterbrach und uns ins Esszimmer bat, wo das Essen bereits stand. Ney saß gegenüber von seinem Vater und sie schwiegen sich einfach nur an. Ich wollte ihn fragen, was sie beredet haben, aber er sah nicht wirklich gut aus, also setzte ich mich neben ihn und strich ihm beruhigend über seinen Oberschenkel. Sofort ergriff er meine Hand und drückte sie fest, was mich aus irgendeinem Grund zum Lächeln brachte. „Oh, ihr seid ein wirklich süßes Paar." Bemerkte Johannah begeistert und setzte sich neben ihren Verlobten, also gegenüber von mir. Ich bedankte mich schüchtern, während sich Louis an das eine Tischende, neben mir und Rafa sich ans andere, neben Ney, setzten. Wir fingen an zu Essen und sofort wurde ich von Rafa über meine Hobbies und die Beziehung zwischen mir und Ney ausgefragt. Ich beantwortete jede Frage mit einem großen Lächeln auf den Lippen, da Rafa so eine Begeisterung ausstrahlte. Dann redeten Johannah und ich über die Hochzeit und manchmal warf Neymar Sr etwas ein. Ney stocherte nur abwesend in seinem Essen herum und warf Louis nur hin und wieder einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte.

Destiny (Neymar Jr Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt