Yellow

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Noch ein Monat und eine Woche bis zum Finalspiel

Mina P.O.V.

Eine ganze Woche. Eine ganze Woche, in der ich Ney aus dem Weg gegangen war. Natürlich ging es mir dementsprechend schlecht und das bekam jeder aus meinem Umfeld mit. Adri und Mila wollten mich die ganze Zeit aufmuntern und mit mir irgendwo hingehen, während Selina und Niall andauernd versuchten mich mit schlechten Witzen zum Lachen zu bringen. Zur selben Zeit besuchten mich Harry und Liam und googelten stundenlang, was man gegen Liebeskummer tun könnte. Zwischenzeitlich verkroch ich mich hin und wieder bei Louis und Rafa, doch die konnten mir genauso wenig helfen, da Rafa sofort zu ihrem Bruder gehen würde und Louis nur mit seinen Schimpftiraden loslegte. Also verbrachte ich meine meiste Zeit mit Zayn. Seine ruhige Persönlichkeit beruhigte mich. Meistens saßen wir nur in seinem Zimmer und zeichneten irgendwas oder wir liefen einfach nur rum und sprachen über Gott und die Welt. Wegen Mila war er noch immer traurig, doch er war auf dem Weg der Besserung. Neys Freunde ging ich auch lieber aus dem Weg. Wahrscheinlich, weil sie Neys Freunde waren und sie mich nach all der Zeit immer noch einschüchterten.

Neymar selber traf ich nicht. Es schien mir, als würde er die Schule schwänzen, weil er zu vielen Kursen einfach nicht auftauchte. Ich vermisste ihn.

Ich schreckte auf. Das schwache Mondlicht beleuchtete mein Zimmer und einige Sterne fanden sich im pechschwarzen Himmel. Das ging nun schon seit Tagen so. Ich konnte einfach nicht mehr so gut schlafen ohne Ney. Immer hin war er immer da gewesen. Sein starker Arm, der sich jedes Mal schützend um mich legte. Sein süßes Gesicht, das sich in der Nacht immer in meine Halsbeuge versteckte und sein ruhiger und regelmäßiger Atem, der mich immer in den Schlaf wiegte. Ich trat die Bettdecke zurück und zog meine Knie an. Wenn Ney mich lieben würde, hätte er dann nicht schon längst die Worte ausgesprochen? Oder war ich einfach nur zu ungeduldig? Warum war ich nur so versessen darauf, dass er es mir endlich sagte? Vielleicht lag es an Chris, der mich damals so dermaßen verletzt hatte. Vielleicht wollte ich einfach nur eine Zustimmung, eine Sicherheit, dass Ney mich wirklich liebte und es auch ernst meinte. Um Ney aus meinen Gedanken wegzuscheuchen, stand ich auf und öffnete mein Fenster, um etwas frische Luft zu schnappte. Ich setzte mich auf die Fensterbank und dann, ganz plötzlich, hörte ich den Klang von leisen Gitarrenklängen. Und sofort wusste ich, von wem diese Klänge kamen. Ich warf einen kurzen Blick nach unten und erblickte Ney, wie er seelenruhig auf seiner Veranda saß und eine Melodie spielte, die mir bekannt vorkam. Ich atmete kurz durch und musste meine Tränen zurück halten, denn als ich ihn so ansah, wurde mir bewusst, wie sehr ich ihn vermisst hatte in den letzten Tagen. Ohne noch weiter darüber nachzudenken zog ich mir eine Jacke und Turnschuhe an und lief zur Tür. Leise öffnete ich sie und trat heraus. Ich blickte zu Ney, der mich noch immer nicht bemerkt hatte. Leise räusperte ich mich und sofort blickte er auf. Er blickte mich erstaunt an, als hätte er mich noch nie gesehen und ich musste wohl genauso aussehen. „Hey." Sagte ich. Er legte seine Gitarre zur Seite und stand unsicher auf. „Hey." Gab er zurück und strich über seine dunkle Jeans. „Du warst nicht in der Schule." Bemerkte ich und er schüttelte leise lachend den Kopf. „Ich habe dich vermisst." Erwiderte er grinsend. Augenblicklich klopfte mein Herz schneller. „Darf ich dir was zeigen?" Fragte er und kratze sich am Hinterkopf. Eigentlich wollte ich mit ihm über diese ganze Sache reden, doch stattdessen nickte ich nur und schon lief er mit seiner Gitarre in der Hand aus seinem Vorgarten heraus, was ich ihm nachtat. Wir stiegen stillschweigend in seinen Wagen. Einen kurzen Blick auf die Uhr verriet mir, dass es drei Uhr morgens war. Die ganze Fahrt über schwiegen wir, doch mir war es vollkommen Recht. Nach einer fünfzehnminütigen Fahrt wusste ich, wohin wir fuhren.

(Song oben bitte abspielen!)

Lächelnd stieg ich aus und betrachtete den leeren Strand, der sich vor mir erstreckte. Die Wellen rauschten und es glitzerte ein wenig im Mondlicht. Langsam nahm Ney meine Hand und sah mich dabei fragend an, als würde er um Erlaubnis fragen. Als ich nichts sagte, umschloss er sie fest und dann liefen wir mit seiner Gitarre in seiner anderen Hand durch den Sand zu dem kleinen, engen Eingang, welcher zu unserem Geheimversteck führte. Die Bucht.

Vorsichtig sprang ich vom kleinen Felsen herunter, worauf Ney mich sofort auffing. Er lächelte mich an, als ich mich schnell von ihm löste. Wir gingen bis zur Mitte der Bucht und setzten uns so nah ans Wasser wie möglich, ohne dass wir nass wurden. „Also, was machen wir hier?" Unterbrach ich die Stille. Er sagte nichts und legte sich seine Gitarre auf seinen Schoß. „Ich wollte dir zeigen, wie sehr du mir bedeutest." Sagte er schließlich und räusperte sich. „Ach ja übrigens" Fügte er hinzu. „Ich kann nicht singen." Wir lachten beide und dann strich Ney vorsichtig über die Saiten. Ich hatte es schon immer geliebt, wenn er gespielt hatte, allerdings hatte ich ihn noch nie singen gehört.

Er spielte dieselbe Melodie, die ich auf dem Fensterbrett gehört hatte und dann erkannte ich das Lied wieder. Es war das Lied Yellow von Coldplay und dann wusste ich, dass es eines meiner Lieblingslieder sein würde.

Look at the stars

Look how they shine for you

And everything you do

Yeah, they were all yellow

Neys Stimme war klar und unglaublich rein und ich konnte nicht verstehen, warum er sagte, dass er nicht singen konnte. Wieder zog ich meine Knie an und platzierte meinen Kopf darauf. Ich entspannte mich augenblicklich und ich wollte in diesem Moment an keinem anderen Ort sein. Doch auf einmal, ganz plötzlich, schlug ich meine Hand vor meinen Mund und hielt mit aller Kraft meine Tränen zurück, als er die folgenden Zeilen sang.

Your skin

Oh, yeah, your skin and bones

Turn it into something beautiful

And you know

You know I love you so

You know I love you so...

Destiny (Neymar Jr Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt