Kapitel 8

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*Sicht Jenny*

"Wo ist die Prophezeiung?", fragte es nervös. Es tat mir fast schon leid. Ich sagte fast! Immerhin hielt es mich gefangen. Als meine Verkrampfung sich etwas löste, fragte ich es nach seinem Namen.

Es antwortete nicht. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie traurig und verwirrt. Leise sagte es: "Ich habe meinen Namen vergessen. Das einzige, was ich weiß ist, dass wenn ich es nicht schaffe die Prophezeiung einzuhalten, dann werde ich nie wieder ich selbst sein können." "Wer warst du denn?", wollte ich nun wissen. "Ich weiß es nicht", sagte es und setzte sich dabei hin. Ich muss euch doch nicht sagen, auf was er sich da setzte...

Erleichtert sprang er auf und las von dem ledrigen Blatt Papier vor: " Wenn der Mond am höchsten steht und die Wölfe heulen, müssen sie sich aus tiefster Liebe küssen. Wenn nur das Innere zählt und das Aussehen keine Rolle hat. Wenn sie sich die Schuld der zwei kaputten Dinge eingestehen. Erst dann wird der Fluch gebrochen sein. Doch wenn dies nicht geschieht werden die zwei zerstörten Dinge nie wieder ganz sein, und ES wird nie die wahre Gestalt annehmen."

"Wow", raunte ich, "und du denkst mit 'ES', bist du gemeint?" Es nickte. So langsam begann ich alles zu Verstehen. Es wollte meine Hilfe um sich zu retten. Bloß, warum sollte ich das tun? Als könnte es meine Gedanken lesen: "Du und deine Freunde sind in meiner Welt gefangen. Ihr müsst mir helfen, um hier raus zu kommen." "Bitte...", fügte es noch leise hinzu.

Also musste ich ihm helfen. Das war meine einzige Möglichkeit uns zu helfen. Bei der Prophezeiung konnte ich ihm hier zwar nicht helfen, aber ich konnte ihm Gesellschaft leisten.

Es sagte: "Danke. Ich werde versuchen deinen Freunden die Prophezeiung als Aufgabe zu stellen. Der Fluch hat mir zwar meine Gestalt genommen und mich hier eingesperrt, aber er hat mir auch die Kraft gegeben die Welt um mich herum leicht zu verändern."

Ich nickte und schluckte. Es kam mir von der Stimme fast schon menschlich vor. Das hätte ich nicht gedacht. Hoffentlich können sie die Prophezeiung lösen...

"Entschuldigung", unterbrach es die Stille. "Entschuldigung, dass ich dir gedroht habe...", Es machte eine Pause. Dann sagte Es: "Ich war verzweifelt." Es roch nicht mehr nach Blut und Verwesung, doch die Hautfetzen hingen ihm immer noch herunter.

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