Am Anfang....

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"NOR MARWEEN NOR!!!" Ich reiße die Zügel zurück, mein Pferd wölbt schnaubend den Hals durch, steigt und schlägt mit den Vorderhufen, denn es hat die Gefahr bereits erkannt. Doch ich kann hier nicht weg, meine Mutter, kann ich hier nicht alleine lassen. "Noro lim ab Bruchtal", schreit sie mich an und hält beim nächsten Schlag inne, am Boden liegen zerhackte Gliedmaßen und Köpfte unserer Angreifer, der Orks aus Mordor. Doch dies war ein gewaltiger Fehler! Ihr Körper erbebt, ihre Augen weiten sich, und in ihrem so schönen Gesicht zeichnen sich Schmerz und Angst, -Todesangst. Auf ihren Lippen liegt immer noch das Wort 'Nor' ... Lauf... Ihr Schrei hallt an den Bäumen wieder bis er schließlich verstummt und sie Fällt auf die Knie, nach Luft schnappend, das Schwert fallengelassen, die Hände vor der Brust verschränkt. Vergeblich versucht die am letzten Fanden ihres Lebens festzuhalten doch, sie sinkt starr zu Boden, aus ihrem Rücken ragt ein schwarzer Pfeil.

Ich schreie auf, lasse die Zügel fallen, sofort wirbelt Leaf, mein Pferd herum und springt mit einem gewaltigen Satz nach vorne.Die letzten Angriffe konnten wir alle nieder schlagen, doch diesen nicht, mit einer Hand voll Reitern, die friedlich nach Bruchtal ziehen, das ist eine leichte Beute.

Ich schluchze verzweifelt und vergrabe mein Gesicht in der weichen Mähne meines Pferdes, so schmerzvoll ist die Realität, aber doch wahr und unumkehrbar.

Bäume mit dichten Blättern ziehen vorbei und die Hufe meines Pferdes gleiten fast lautlos über den weichen, grünen Waldboden. Doch ich achte dieses Mal nicht auf die Umgebung.

Tränen rinnen meine Wangen hinab und lassen mich alles verschwommen sehen. Ich will nur noch zu meinem Onkel Elrond und ihn umarmen, dass er mich tröstet, dass er mir wieder Mut macht, ja ich will zu Haldir, meinen besten Freund.

Plötzlich vernimmt mein feines Gehör schnelle Pfoten, welche mit enormer Geschwindigkeit über den Boden jagen, ich blicke mich erschrocken um und sehe, dass die Orks bereits die Verfolgung aufgenommen haben, auf verzehrten Wölfen jagen sie mir hinterher. Lechzend, ihren Blutdurst noch nicht gestillt.

"Noro lim mellon nin-Lauf schnell mein Freund!", flehe ich mein Leaf an. Mein Herz rast vor Angst und Tränen flimmern in, meinen für Elben ungewöhnlich braunen Augen. Leaf gehorcht und verdoppelt sein Tempo, seine Hufe donnern mit enormer Geschwindigkeit über den Boden, ich fasse einen letzten Gedanken, drehe mich im Sattel und schleudere einen meiner Dolche auf den Ork. Nun ja ich treffe ihn aber der Dolch prallt einfach an der Rüstung ab. Der Ork fletscht grinsend die Zähne und zückt seine Bogen. Voller Panik flehe und ich mein Pferd an noch schneller zu laufen, wir haben den Wald Buchtals' schon fast erreicht, ich kneife die Augen zusammen in der Hoffnung am Waldrand ein Teil der Wachen zusehen. Doch dieses Mal sind die Bäume leer.

Näher immer näher kommt der Wald uns entgegen. "Onkel! ", schreie ich verzweifelt, "Ortion, bitte helft mir!!!"

Plötzlich wiehert Linlil auf, ich spüre wie die Kraft ihn verlässt er stolpert nach vorne. Schreiend versuche ich in seiner Mähne halt zu finden, doch seine Vorderbeine geben nach, er knickt um, ich werde mit voller Wucht aus dem Sattel gerissen, Leaf überschlägt sich und bleibt schließlich regungslos liegen.

Ein stechender Schmerz schießt meinen Rücken hinauf , doch ich ignoriere ihn, denn vor mir liegt ein Pferd - mein Pferd, mit dem ich schon vieles erlebt habe, das Wettreiten mit Haldir, Jagt mit Onkel, öfters schlich ich sogar nachts, wenn ich nicht schlafen konnte in den Stall und fand schließlich, an das warme Fell gekuschelt, den verlorenen Schlaf. Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht in dem, noch immer weichen, Fell meines treuen Freundes. "Leaf", schluchze ich, vorsichtig ziehe ich zwei Pfeile aus seinem Hals und streiche ihm sanft über seine glatte Mähne.

Das Gebrüll der Orks lässt mich zusammen zucken. Diese Kreaturen sind von ihren Wargen abgestiegen und gehen nun langsam aber nach Blut lechzend auf mich zu. "Schert euch weg ihr Monster", schreie ich sie unter Tränen an und ziehe meinen Dolch den Haldir mir damals geschenkt hatte, doch das interessiert diese nicht.

Einer springt nun direkt auf mich und ich wehre in mit einem schnellen Hieb ab und schlitze ihm die Kehle auf. Plötzlich spüre ich einen Aufprall, ich kreische auf und gehe zu Boden, über mir ein Ork, sein Speichel tropft mir ins Gesicht als er mit seiner Axt ausholt. Ich kneife die Augen zusammen und hebe schützend die Hände vors Gesicht. 8 9 7 . ~ t m p 4«ÌÄ

You and me into eternity - Das Geheimnis der goldenen RosenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt