Live it or Love it ~Julian Brandt "1"

-Kapitel 2-

Ich war so geschockt, dass ich einfach nur so da saß. Ein Handy klingelte. Es war mein Handy. Mein Handy lag einfach so auf meinem Stuhl im Schlafzimmer. Ich hatte kein Plan, wie es dahin gekommen war. Ich stand auf und nahm die Bettdecke um mich gewickelt mit, ich wollte dem Mann im diesem Zimmer keinen Blick auf meinen nackten Körper schenken. Auf dem Display meines Handys erschien der Name meines Trainers. 》Fuck, ist denn heute schon Freitag?!《 》 Ähh, ja《, sagte der Mann. Hatte ich diesen Gedanke laut ausgesprochen? Ich ging an mein Handy und meldete mich mit 》Schmidt《 》Lilith wo bist du?! Das Training fängt gleich an und du bist immer noch nicht da!《 Oh Fuck, dachte ich. Ich hatte vorsichtshalber das Gespräch auf leise gestellt, da ich nicht wollte, dass mein Gast, der mir sehr bekannt vorkam, dessen Namen mir allerdings nicht einfiel, gleich meinen Beruf mitbekam. Ich hatte so einen Tick, dass nicht sofort alle wissen sollten, dass ich bei Leverkusen spielte.》Sorry, hab verschlafen《 murmelte ich in mein Handy》Bin gleich da.《 und damit legte ich auf. Mir war bewusst, dass Leverkusen eine Stunde weit entfernt lag, aber ich machte mich sofort auf den Weg, sprich ich schnappte mir meine Klamotten, nahm meine schon gepackte Sporttasche, meine Handtasche, mit Handy, Autoschlüssel, und Portemonnaie drin, und rannte aus der Wohnung zu meinem Auto. Meinen Besucher ließ ich einfach stehen, beziehungsweise liegen. Der war mir in diesem Moment aber auch egal. Er konnte aber auch warten. Und wenn ich ehrlich war, hatte ich keinen Bock ihn wiederzusehen. Es war ein One-night-stand und mehr nicht, auch wenn er schon süß aussah, aber er hatte bestimmt eine Freundin und es war nur ein Ausrutscher. Und nun Schluss.

Ich war da bestimmt 30 Minuten zu spät, da so viel Stau war, dass ich kaum durch gekommen war. Mir war das extrem peinlich, da mir so etwas sonst nie passierte. Bestimmt waren die anderen total sauer. Als ich gerade ausstieg kam mir Jenny, eine Freundin aus dem Team entgegen, und rannte mich fast um. Was war denn in sie gefahren? Sonst passte sie auf jede und alles auf. Nur heute schien sie abgelenkt.