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PoV Loki Laufeyson

Ich stehe in meinen alten Gemächern, Wachen sind auf dem Korridor positioniert, aber niemals würde ich jetzt die Flucht ergreifen. Ich bin nervös, sehr sogar, mehr als ich jemals zugeben würde.

Die Schneider meiner Mutter haben tolle Arbeit geleistet, konnten sich wegen der kurzen Zeit keine Fehler leisten. Und das haben sie auch nicht.

Das feine Leinen umspielt in mehreren Lagen meinen Körper, die dunklen Farben, schwarz und grün, passen perfekt. Das bin ich.

Fassungslos blickt mich mein Spiegelbild an. Nun ist sie doch verloren in meiner Welt, büßt für meine Sünden. Eine Mischung aus Glück und Scham durchflutet meinen Körper. Glück, das ich sie an meiner Seite weiß. Scham, dass sie an meiner Seite leben muss.

Ich hasse Feierlichkeiten in Asgard, war selbst nie anwesend, aber Mutter hat mir versprochen, alles intim zu halten. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einer Hochzeit beiwohnen würde schon gar nicht meiner eigenen. Dennoch kenne ich die Zeremonie. Nervös gehe ich jeden wichtigen Schritt immer und immer wieder durch.

Mit rutscht das Herz in die Hose, als jemand klopft und die Tür sich öffnet. Thor kommt herein, ebenfalls umgezogen. Stattlich sieht er aus, der Trottel. Ich liebe ihn, als wäre er mein echter Bruder.

Er hat schneller Gehandelt, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Ich kenne ihn schon länger und würde ihn eher als langsam und träge bezeichnen.

"Du sieht unverschämt gut aus!" Thor grinzt, als er mich in eine feste Umarmung zieht und mir mehrmals auf den Rücken klopft. Ich kann es mir nicht nehmen und klopfte ihm auch den Rücken.

"Thor ich.." doch er unterbricht mich.

"Ich bin froh, dass du lebst." Er zwinkert. "Jemand hätte die riesen Sauerei aufwischen müssen. Dann lieber ein Fest und was für eins!" Er haut mir gegen den Arm. "Ich sollte das Recht der ersten Nacht wieder einführen, wenn ich mal auf dem Thron sitze!"

Sehr witzig.

Und dann wird er wieder ernst.

"Es ist alles vorbereitet, wir sollten gehen. Du willst ja sicher nicht zu deiner eigenen Hochzeit zu spät kommen."

PoV Stina McClane

Mit ist schlecht. Kotzübel ist untertrieben. Meine Nerven flattern. Heute früh dachte ich, ich verliere alles, wofür es sich zu leben lohnt und jetzt stehe ich hier, in Asgard, alleine im einem der riesigen Räume vor diesem riesigen Spiegel. 12 verschiedene Hände haben gleichzeitig an mir herum operiert, mich in das Kleid genäht, das einfach atemberaubend ist. Zarter mintgrüner Stoff umhüllt mich. Würde nicht ich darin stecken, wären die ersten Worte majestätisch, königlich und traumhaft romantisch, die mir einfallen würden.

Ich sehe frisch aus, die Haare fallen halb hochsteckt, halb offen und wellend über meine Schultern. Niemals hätte ich gedacht, jemals zu heiraten.

Tony reißt mir den Kopf ab! Ich weiß nicht, wie ich ihm das erklären soll. Vielleicht sollte ich Thor vorschicken oder gleich mit Soldaten Asgards zu meinem Schutz zu ihm gehen und es ihm beichten.

Bucky. Mein Herz schmerzt. Aber nicht so sehr wie heute früh, als ich Loki fast hätte sterben sehen. Es tut mir leid, was passiert ist. Ich muss dringend mit ihm sprechen. Er wird sich wieder verschließen und niemanden an sich heran lassen. Ich bin die schrecklichste Person auf der Welt. Und er wird mich nicht einmal dafür hassen, das macht es für mich noch unerträglicher.

Ein leises Klopfen reißt mich aus der seelischen Selbstgeißelung und Frigga kommt herein. Sie stockt, als sie mich sieht, kommt langsam näher, mit ausgestreckten Armen und zieht mich in eine mütterliche Umarmung, die mich sehr an Pepper erinnert.

"Du siehst traumhaft aus. Bist du bereit? Ich habe Loki schon gesehen, er sollte inzwischen beim Thronsaal sein."

Ich nicke kaum merklich, meine Finger werden feucht und bin augenblicklich wieder nervös. Frigga führt mich aus dem Raum, wir gehen den Korridor entlang.

"Erinnerst du dich daran, was ich dir erzählt habe?"

"Ja." Ich muss mich verzweifelt an ihre Worte erinnern. Sie hatte mir sie Zeremonie erklärt, die gleich stattfinden wird. Der Palast ist fast leer, die Flügeltüren des Thronsaals stehen auf und schaue vorsichtig hinein.

Es sollte eine kleine Hochzeit werde. Das ist schamlos untertrieben. Ich habe zwar nicht alle gezählt, aber mehrere hundert Asen haben sich versammelt. Odin steht am Ende eines langen Ganges, Thor neben ihm und Frigga verabschiedet sich von mir, um an Odins andere Seite zu gehen.

Ich kann Loki nirgends erkennen und komme mir mächtig verloren vor. Kaum einen Moment später, tritt er um die Ecke und kommt auf mich zu.

Es erinnert mich an die ersten Treffen in New York. Langsam wie ein Raubtier, das seine Beute fixiert kommt er auf mich zu. Und er sieht einfach fantastisch aus. Mein Unterleib zieht sich sofort köstlich zusammen und in meinem Bauch fliegen tausende Schmetterlinge. Kurz vor mir hebt Loki eine Hand und lässt bunte Schmetterlinge um uns herum tanzen. Ich staune mit offenen Mund.

"Was? Wunderschön!" Sobald ich meine Hand nach einem ausstrecke verschwindet er für immer.

"Schmetterlinge, wie in deinen Bauch." Loki haucht mir einen Kuss auf die Wange. "Du siehst atemberaubend aus."

"Woher weißt du davon?"

"Hsst du vergessen, dass ich deine Gedanken lesen kann? Vor allem jetzt. Du hast mich dir ganz geöffnet, Stina."

Ein weiterer hauchzarter Kuss.

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch. Bist du bereit?"

Musik beginnt und ich greife nach Lokis Hand. Die Menge jubelt.

Only Bad Guys (2. Akt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt