Strandgespräche

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Marlene McKinnon war komplett verloren. Verloren in ihren Gedanken. Verloren in London. Und verloren in Dorcas Augen. Marlene konnte ihren Blick einfach nicht von diesen dunkelbraunen, freundlichen Augen wenden. Langsam sollte sie ihren Blick wirklich mal losreißen, denn es wurde auffällig. Ihr war bewusst, dass Mary und Lily sie von der Seite belustigt betrachten, aber Dorcas war zum Glück viel zu sehr in ihren Monolog über die neue Champagne, die sie mithilfe der Band gründen wollte vertieft um es zu bemerken.

"...es ist wichtig, dass wir unsere Reichweite nutzen um mehr auf die miserable Lage von queeren Jugendlichen in London aufmerksam zu machen. Vor allem da wir ja selbst queere junge Erwachsene sind. Ich würde vorschlagen, dass wir ein Konzert..... äh Marls, willst du was sagen?"

Marlene wurde abrupt aus ihren Tagträumen gerissen (wir elaborieren jetzt mal nicht, was in diesen Träumen passiert ist) und blinzelte Dorcas verwirrt an.

"Was?", fragte sie dümmlich.

"Ich habe gefragt, ob du was sagen willst. Du sahst so aus, als wolltest du was sagen.", erklärte Dorcas ruhig.

"Ähm ne. Wollte nichts sagen. Red ruhig weiter." Marlene wusste, dass ihre Stimme zitterte und ein ungünstiges Rosa ihre Wangen zierte. Dorcas schaute verwirrt aus, redete aber trotzdem weiter. Marlene hörte immer noch nicht zu.

In eine Person verliebt zu sein, die einem so nah stand und mit der man so viel Zeit verbrachte war schwierig. Marlene war immer nervös. Sie wusste, dass sie eine gute Schauspielerin war und man es ihr oft nicht anmerkte, wie sie sich wirklich fühlte, aber ihren besten Freunden konnte sie trotzdem nichts vorspielen. Lily, Mary und Dorcas kannten sie besser als jede andere Person auf dieser Erde. Selbst besser als ihr Eltern oder ihr kleiner Bruder. Und deswegen war sich Marlene auch sehr sicher, dass Dorcas sehr wohl über ihre Gefühle Bescheid wusste. Und der Fakt, dass sier es nicht ansprach, ließ Marlene vermuten, dass sier ihr Gefühle nicht erwiderte. Streng genommen wusste Marlene nicht mal, ob Dorcas auf Frauen stand. Sirius war sich dessen zwar sicher, aber Marlene wusste nicht so genau, wie viel Wert sie auf die Einschätzung einer Person geben sollte, die sie kaum kannte ... obwohl Marlene Sirius von der ersten Sekunde an sympathisch gefunden hatte.

Marlene hatte dem jungen Sänger schon länger auf Instagram gefolgt und auch die Band über Tik Tok gefunden und gleich als sympathisch empfunden. Sie war es, die die Marauders als Vorband vorgeschlagen hatte. Und als sie Sirius kennengelernt hatte, war sie sich sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Obwohl sie sich echt unter schlechten Bedingungen wirklich kennengelernt hatten, (sie konnte immer noch nicht fassen, was Dave getan hatte,) hatte sie schnell festgestellt, dass Sirius witzig, liebevoll und nett war. Und heiß. Auch wenn Marlene nicht ein Stückchen an ihm interessiert war. Und selbst, wenn sie auf Männer stehen würde (und wie könnte sie das, wenn Dorcas fucking Meadows neben ihr saß), Sirius hatte einen wirklich zuckersüßen und ebenfalls sehr gut aussehenden Freund. Mit einem leicht fiesen Grinsen im Gesicht erinnerte sich Marlene an den Moment, als Mary gecheckt hatte, dass die beiden zusammen waren, denn Mary hatte einen kleinen Crush auf Remus gehabt, nachdem sie ihn zwei Stunden lang auf Instagram gestalkt hatte (und bei jedem Bild, auf dem er eine Zigarette im Mund hatte "er ist so heiß!" geschrien und alle anderen Menschen im Raum damit abgefuckt hatte). Für ein paar Sekunden hatte sie so ausgesehen, als hätte sie in einen sauren Apfel gebissen, dann hatte sie aber nur mit den Schulter gezuckt und das nächste Instagram-Model gefunden, dem sie hinterherschmachten konnte.

Wie konnte Mary nur ahnen, dass Marlene Sirius und Remus nur falsch verstanden hatte und dass sie streng genommen immer noch eine Chance bei Remus hatte...

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Sirius saß seit zwei Stunden am Strand in Brighton und versuchte nachzudenken. Er konnte aber einfach nicht innerlich zur Ruhe kommen. Seine Gedanken rasten nicht, sondern waren einfach gelähmt. Es schien so, als würde nichts mehr in seinem Gehirn funktionieren. Er war weder aufgeregt, noch konnten seine Gedanken jemals ganz stillstehen. Alles war langsam. Und seine Gedanken gingen Sirius langsam auf die Nerven.

We will rock you (Wolfstar) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt