Am nächsten Morgen weckt mich meine kleine Schwester, Lisa.
„Frühstück ist fertig!"Ich kann es kaum glauben: so viel wie gestern habe ich noch nie an einem Tag verdrückt. Nach der Prüfung bestand der restliche Tag ja quasi nur noch aus leckerem Essen... Das ist der Himmel - und jetzt direkt Frühstück!
Ich mache mich kurz frisch und betrachte mich dann im Spiegel. Die Klamotten saßen früher mal viel lockerer. Da bin ich anscheinend ganz gut reingewachsen.
Anscheinend setze ich mich an den Frühstückstisch. Samstags gibt es bei uns immer frische Brötchen mit leckerem Belag. Ich habe vor kurzem auch angefangen, Kaffee zu trinken, aber der schmeckt mir nur mit viel Zucker und Kaffeesahne. Nachdem ich den Kaffee getrunken habe, belege ich mir mein erstes Brötchen mit reichlich Butter, etwas Mayonnaise , einer Scheibe Salami und einer Scheibe Käse. Auf die andere Hälfte kommt ebenfalls Butter und zwei Esslöffel Nutella. Einen dritten Löffel Nutella lasse ich mir direkt im Mund zergehen. Ran an den Speck! Ich esse die beiden Brötchenhälften recht schnell, denn ich weiß, es folgt noch ein zweites Brötchen. Meine Logik ist ganz einfach: wenn ich schneller esse, dann kann ich umso schneller noch mehr essen.
Das zweite Brötchen belege ich mit Butter, mehreren Scheiben Schinken und obendrauf natürlich nochmals Käse. Diesmal belege ich die zweite Hälfte ebenfalls herzhaft. In der Salami-Packung sind nur noch zwei Scheiben drin... ich mache sie am besten gleich leer - Ich bin nicht der Typ Mensch, der auf einen Anstandsrest besteht. Butter, Käse, Mayo und rein damit. Nachdem ich auch das zweite Brötchen aufgegessen habe, trinke ich noch zwei Gläser Orangensaft, um alles runterzuspülen. Am Frühstückstisch wird bei uns nicht viel gesprochen, da alle zu sehr mit Essen beschäftigt sind. Nachdem aber alle etwas gegessen haben, teilen mir meine Eltern mit, dass Oma uns zum Kaffee eingeladen hat und sie mir zu meiner bestandenen Prüfung gratulieren möchte. Das freut mich natürlich. Meine Eltern besprechen, wir der Zeitplan für heute genau aussehen wird. In der Zwischenzeit belege und esse ich noch ein weiteres Brötchen und schenke mir mehr Saft ein. Nach dem Mittagessen fahren wir los zu Oma und Opa und abends gehen wir zusammen ins Restaurant, um nochmal zusammen anzustoßen und zu feiern. Ich soll meine Freundin Emily fragen, ob sie abends mitkommen möchte. Gesagt, getan. Ich schreibe Emily eine Nachricht und gehe wieder zurück auf mein Zimmer.Irgendwie weiß ich jetzt gar nicht, was ich machen soll. Normalerweise habe ich mich um diese Zeit immer mit Schulstoff beschäftigt und mich auf meine Prüfungen vorbereitet. Statt dessen habe ich jetzt gar nichts zutun. Ich mache es mir auf meinem Bett mit ein paar Snacks bequem und schalte einen Film an. Der restliche Tag ist ja durchgeplant, da kann ich jetzt erstmal entspannen.
Ich bin erschrocken, als Lisa ohne zu klopfen in mein Zimmer kommt. Neben mir liegt eine leere Cola Flasche sowie die Verpackung vom Karamell-Popcorn und überall sind Krümel, da ich zwei Muffins gegessen habe. Ich schäme mich ein wenig, weil ich so viel gegessen habe und lege schnell die Bettdecke auf meine Sauerei.
„Anna, Papa hat gesagt, du gibst mir auch was ab!"
Ich bin erleichtert. Lisa ist genauso verfressen wie ich und möchte etwas aus meiner Zuckertüte haben. Mit einem Lolly gibt sie sich zufrieden und geht wieder. Ich beschließe, erstmal alles wegzuräumen und dann den Film weiter zu schauen. Beim Aufräumen bin ich mal wieder von mir selbst geschockt. Die Menge an Süßigkeiten, die ich gegessen habe, ist beträchtlich... aber das ist schon okay! Dafür ist die Zuckertüte ja wohl gedacht. Ich beruhige mich mit dem Gedanken, dass jeder zu besonderen Anlässen viel isst und sich das schon irgendwann wieder ausgleicht.
Die Verpackungsreste und Krümel sind beseitigt, also will ich den Film zu Ende schauen. Aber nach ein paar Minuten bemerke ich, dass es ohne Popcorn nicht das gleiche ist. Ich wühle in meiner Zuckertüte, aber Popcorn ist da keins mehr drin. Dann müssen eben Schokorosinen herhalten. Davon haben meine Eltern eh zu viele in die Zuckertüte gepackt. Die 200g Packung reicht gerade mal eine halbe Stunde, also öffne ich noch eine zweite, um die letzten 15 Minuten des Films zu überbrücken.
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