Morgensonne

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Tief atmete Helene die klare Morgenluft ein. Langsam stabilisiert sich ihr Kreislauf und ihr Griff um Thomas Hand lockert sich. Ihre Hand war auf dem Weg hier her mindestens so kalt wie die Außentemperatur, wenn nicht noch kälter. „Du bist mir eine... immer wieder diesen Morgendliche Ausflüge und dann immer wieder dasselbe Problem." Meinte Thomas gespielt vorwurfsvoll aber eigentlich schon bald amüsiert. Helene kicherte verlegen. „Ich kann eh kaum noch schlafen, gerade bei diesen Sommernächten...und die See am Morgen oder einfach die frische Luft tut so gut, da vergesse ich öfter mal das mein Körper das gerade nicht so kann." Gab sie zu und zog die Decke noch etwas mehr um ihre Schultern. „Alles gut Maus... wenn ich dir damit ein bisschen den Alltag erleichtern kann dann immer gerne..." erwiderte er und gab ihr noch einen Kuss auf die Wange. „Bisschen blass bist du aber immer noch..." fügte er noch an und sah sie etwas besorgt an. „Die Übelkeit lässt mich noch nicht so ganz los...aber es wird besser durch die frische Luft..." sagte sie und griff nach der Thermoskanne mit dem Ingwertee. Eine Weile blieb es still. Nur ein leises Plätschern oder die ersten Vogelstimmen waren zu hören. Thomas musterte Helene immer wieder. Im leicht roten Licht der aufgehenden Sonne sah sie noch schöner aus als sowieso schon. Ihr Haare die in letzter Zeit noch einen besonderen Glow bekommen haben reflektieren die Sonnenstrahlen und ihre durchaus veränderte Körpersilhouette spiegelte sich im Wasser. Genau diese zuckte gerade auch erst mal zusammen. „Na du kannst auch nicht mehr schlafen?" murmelte Helene und strich lächelnd über ihre Babykugel. „Guten Morgen Krümelchen..." meinte dann auch Thomas als seine Hand dazu legte um die zarten Tritte zu spüren. Immer wieder sah sich Thomas um, aber bisher hatten sie immer Glück das um diese Uhrzeit wirklich niemand hier war. Trotzdem war es mit jedem Tag, jeder Woche ein bisschen riskanteres Spiel, weil ihr kleines Geheimnis immer offensichtlicher wurde. „Irgendwann da spielen wir mit dir hier an diesem See, oder vielleicht lernst du ja sogar hier schwimmen... aber es wird dir hier gefallen, ganz sicher..." begann Thomas zu schwärmen und merkte erst kurz darauf wie emotional Helene davon wurde. „Oh man..."seufzte sie verträumt und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Sie lehnte sich wieder an Thomas an während sie weiterhin die kleinen Füßchen spürte. „Es ist schon krass wie viel der See einfach in unserem Leben bedeutet..." begann sie zu erzählen und sah noch einmal zu Thomas auf der auch verträumt nickte. „Am Anfang hast du mich hier hingebracht als ich meinen Gefühlen so verzweifelt war, ein paar Wochen später haben wir uns hier schon geküsst. Wir haben begonnen hier ein Haus zu bauen, wir waren oft schwimmen. Wir haben unsere Geburtstage hier verbracht und schließlich auch unsere Hochzeitsfotos an diesem See gemacht. Und nun, bald zu dritt, sitzen wir hier und denken schon darüber nach wie unser Kind mal in diesem See planschen wird..." Thomas nickte und war auch emotional etwas ergriffen als er über als das nachdachte. „Es ist schon verrückt...aber ich könnte nicht glücklicher sein." Erwiderte er und küsste Helene kurz daraufhin. Sie ließ sich drauf ein und so spiegelte sich ein wenig wildes Rumgeknutsche in der Wasseroberfläche. Die Sonne stand mittlerweile schon ganz am Himmel und die Temperaturen stiegen langsam. Als die Schritte und auch die entfernten Autogeräusche immer mehr wurden beschlossen die beiden wieder nach Hause zu gehen. Schließlich war die oberste Priorität immer noch nicht gesehen zu werden...

Thelene OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt