Kapitel 41

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Tom

Die ganze Zeit musste ich über Aurelias Worte nachdenken...

Schlaf auf dem Flug etwas, denn du wirst morgen starke nerven brauchen

Was will sie mir bloß sagen ?

Mit meinem Gepäck wartete ich am Flughafen bis mich Harry abholt. Es verging gefühlt eine halbe Ewigkeit bis Harry mit meinem silbernen Audi A7 vor mir anhielt. Ich schmiss meine Tasche auf den Rücksitz und nahm neben Harry platz. „Hey Mate" begrüßte er mich und fuhr sofort los. „War alles Okay zuhause?" er zog seine Stirn kraus „Ja wieso sollte es nicht?" „Aurelia meinte gestern ich bräuchte heute starke nerven" ich sah wie er die Augen zusammen kniff seinen Mund ein stück öffnete ihn aber dann doch schloss. „Ich weiß echt nicht was sie meint Tom. Ich bin keine Frau, wenn jemand etwas weiß das bestimmt July" ich nickte aber glaubte ihm kein einziges Wort. Ich beäugte ihn kritisch.

Harry war ein verdammt schlechter Lügner. Immer wenn er log, zitterte seine Unterlippe beim sprechen.

Als wir bei mir ankamen war alles ruhig im Haus. Liegt wohl daran das wir 7 in der früh haben und alle noch am schlafen sind.

„Danke Mate fürs herbringen. Ich werd mich jetzt nochmal schlafen legen."

„Mach das, wir sehen uns später"

Ich wandte meinem Bruder den Rücken zu, lief nach oben, bis ich vor unserer Schlafzimmertür stand. Ich drückte sachte die Klinke nach unten, öffnete die Tür und trat ins Zimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und blickte auf die schönste Frau der ganzen Welt. Sie lag dort. Ihr Atem war ruhig und ihre Gesichtszüge so friedlich und entspannt.

Tess lag zu ihren Füßen schlief aber auch ganz fest, sodass sie nichts mit mitbekam. Ich ging schnell duschen und legte mich dann zu Aurelia ins Bett. Ich zog sie dicht an mich heran und ihr wunderschöner Duft stieg mir in die Nase. Blinzelnd sag sie mich an und lächelte „Hey Liebling" ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen „Hey Tommy" sie presste sich näher an mich und schloss wieder ihre Augen. Kurz darauf schlief auch ich nochmal ein.

Ich wurde wach und spürte das die Wärme neben mir nicht mehr da war. Meine Ellenbogen stütze ich auf der Matratze ab, mein Blick schweifte durchs Schlafzimmer und blieb dann an Aurelia hängen die gerade aus dem Badezimmer kam und sich ihre Haare zu einem Turban band. Sie lächelte, sie strahlte wie die verdammte Sonne und es ich würde nie genug davon bekommen.

Ich streckte meine Hand nach ihr aus, sie eilte zu mir herüber und ich nahm ihre Hand in meine und zog sie zu auf meinen Schoß.

„Was ist passiert als ich weg war?" fragte ich sie direkt und strich über ihre Wange.

Sie reckte sich zu ihrem Nachttisch und holte etwas aus der Schublade. Ich beobachtete jede ihrer Bewegung und nahm dann das Papier in die Hand was sie mir gab.

Mir wurde augenblicklich klar was es ist. Mit zitternden Händen hielt ich das Ultraschallbild zwischen meinen Fingern „Du wirst Vater Tom! Wir bekommen ein Baby." ich blickte zu ihr und wiederholte leise ihre Worte „Ich werde Vater"
Ich war überwältigt. Noch nie habe ich mich so vollkommen gefühlt.

Voller Glücksgefühle war ich und drohte fast zu platzen. Ich nahm ihren Kopf zwischen meine Hände, zog sie zu mir und küsste sie. In meinen und auch in ihren Augen sammelten sich tränen „Es hat geklappt. Du bist schwanger" flüsterte ich an ihre Lippen. Unfassbar. Sie nickte hastig und ich nahm sie kräftig in meine Arme.

Eine Weile später lagen wir immer noch im Bett und ich streichelte fastziniert über ihren  ihren Bauch. „Wie weit bist du eigentlich? Und vorallem seit wann weißt du es?"

„Ich weiß es seit gestern. Die Ärztin meinte ich sei fast im zweiten Monat. Es hatte also schon geklappt bevor wir uns überhaupt dazu entschieden hatten ein Baby zu wollen" sie grinste mich an „Ah unsere schnelle Nummer am Flughafen bevor ich wieder zum Dreh musste" ich zog die Braue hoch.

Sie wollte gerade etwas sagen, als sie sie vom Blitz getroffen aufsprang und ins Bad rannte.
Ich lief ihr nach und sah sie vor der Toilette knien. Ich stellte mich hinter sie, hielt ihre Haare zurück. Etwas schmunzeln musste ich schon.

Sie spülte ab und richtete sich wieder auf. Erschöpft stützte sie die Arme am Waschbecken ab. „Babe kann ich irgendwas für dich tun?" ich strich ihr über den Rücken „Einen Tee vielleicht... und was zu essen." Erstaunlich diese Frau... er muss sie sich übergeben aber im nächsten Moment hat sie Hunger. Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf, küsste sie auf die Wange und verließ das Badezimmer um nach unten zu gehen.

In der Küche stieß ich auf July. „Guten Morgen Mr. Holland" sie sah mich mit hochgezogen Brauen an „Sie hat es dir erzählt oder?" ich nickte „Ja gerade eben" ich setzte das breiteste Lächeln auf das ich besaß.
„Herzlichen Glückwunsch. Ihr werdet super Eltern. Da bin ich mir sicher." und da kam die Erkenntnis...Harry wusste es bereits. Deshalb hat er so im Auto reagiert „Ich danke dir July. Harry weiß es auch oder?" sie lehnte sich gegen die Kücheninsel „Ja er weiß es. Seit gestern Abend" ich nickte und sie stieß sich von der Kücheninsel ab und lief an mir vorbei „Ich gehe meinen Koffer packen. Heute Nachmittag geht mein Flug zurück" „Du fliegst heute schon?" „Ja leider. Wäre gerne noch etwas geblieben aber meine Pflicht ruft wieder" sie verdrehte die Augen „Alles klar, sag bescheid wenn du zum Flughafen musst. Ich oder Harry bringen dich gern." dankend machte sie dann kehrt und lief nach oben.

Ich stellte den Wasserkocher an und breitete Sandwiches vor als ich zuerst Tess Tapsen vernahm und spürte kurz darauf wie sich kleine, zierliche Arme um meinen Bauch legten. Direkt musste ich lächeln und drehte mich um wo ich nach unten in die wunderschönen Augen meiner Verlobten blickte. „Gehts wieder?" fragte ich und streichelte über ihr Haar „Ja. Jetzt hab ich aber Bärenhunger" ich zeige auf die Sandwiches die hinter ihr auf dem Tisch lagen. Sie tigerte hinüber und setze sich auf einen der Hocker. Ich füllte das Wasser in zwei Tassen und folgte ihr. Während ich meinen Tee trank sah ich dabei zu, wie sie ein Sandwich nach dem anderen aß.

Verdammt wie viel Hunger muss eine Schwangere wohl haben?!

"Lass July eins übrig Liebling" witzelte ich und sie stoppte, schob mir den Teller zu wo noch zwei Sandwiches drauf waren. „Sorry aber die sind zu gut!" sie griff nach der Teetasse und blickte hinter mich zu Tür. „Oh unsere Mama ist auch wach" hörte ich July hinter mir sprechen. Sie lief um die Kücheninsel und setzte sich neben Aurelia.

„Ich gehe mit Tess eine Runde" warf ich in den Raum. Die beiden nickten und ich verließ warm eingepackt mit Tess das Haus. Wir gingen unsere gewohnte Strecke durch den Wald und ich dachte darüber nach wie wir es am besten meinen Eltern und Brüdern erzählen sollten. Am besten wäre es ja wenn wir es persönlich machen. Dafür müssten sie aus London hier her kommen...
Fuck.
Ich werde einfach Vater und es ist immer noch nicht richtig bei mir angekommen. Ich bin wirklich unendlich glücklich darüber. Aurelia ist die einzige Frau mit der ich das alles möchte. Ich habe keine Angst vor dem was kommen mag, denn ich weiß das unser Zusammenhalt stärker ist als alles andere.

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