kapitel drei

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Ich flog. Ich hatte Flügel die mich über die Dächer von New York brachten. Ich flog und fühlte mich unglaublich frei. Rumms. Ich traf auf eine unsichtbare Wand und rutsche schmerzvoll an der Wand hinab. Ich landete weich in etwas das ich erstmals nicht ausmachen konnte. Es war braun und klebrig. Flüssige Schokolade? Ich streckte meine Zunge aus und probierte ein bisschen von der Schokolade. Jetzt roch ich auch den himmlischen Geruch. Mein Magen fing an zu knurren. Ich hatte Bauchschmerzen vor hunger.

Ich öffnete meine Augen und stellte fest das der part mit dem Magenknurren kein Traum war. Verdammt wann hatte ich das letzte mal gegessen? Ich konnte mich nicht erinnern.

Es war noch dunkel draußen und ich wollte gerade nach meinem Handy greifen, dass immer auf meinem Nachttisch stand als ich mich daran erinnerte wo ich war. Ruckartig setzte ich mich auf. Ich war in Amerika. Shit war ich eingeschlafen? Es war noch nicht mal 5 Uhr nachmittags gewesen als ich mich hingelegt hatte. Verdammt wie viel Uhr war es?

Ich stieg aus dem Bett, dass außerordentlich gemütlich war und stellte fest, dass ich noch immer meine Flugklamotten an hatte. Ich suchte mein Handy und stutze als ich es fand und auf die Uhr anzeige starrte. Es war erst 4 Uhr! Stöhnend ließ ich mich zurück ins Bett fallen. Ich verabscheute Jetlag jetzt schon.

Ich durchsuchte meine Koffer nach einer Leggins und einem oversized t-shirt, dass ich mir von meinem großen Bruder gestohlen hatte und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Mir waren Manieren gerade sehr egal. Ich weiß das ich mich nicht einfach so an deren Kühlschrank bedienen konnte aber ich war so hungrig das man es eine Notsituation nennen konnte.

Ich öffnete den zweiseitigen Kühlschrank der gigantisch war und kramte einen riesigen Container Milch heraus der mindestens 3 Liter Flüssigkeit beinhaltete. In einer begehbaren Speisekammer entdeckte ich fruity loops und füllte mir eine große portion auf.

Das Haus war still und das einzigste Geräusch das ich wahrnehmen konnte war mein gleichmäßiges kauen. Lecker. Ich schaute aus den Fenster das von der Küche auf die Straße gerichtet war. Man konnte wenig erkennen aber die Sonne ging gerade auf und der Himmel begann sich in verschiedensten rot und pink tönen zu färben.

Heute, hatte mir Molly erklärt, würden wir zu meiner High School fahren damit ich meine Fächer wählen konnte und mir die Schule etwas genauer ansehen kann. Ich freute mich riesig darauf da dies genau mein Traum war: Eine Amerikanische High School zu besuchen. Bevor ich los geflogen bin hatte ich mir die schul Website natürlich schon einmal angeschaut. Die Schule war klein und hatte nur insgesamt 200 Schüler, was bedeutete das nur ungefähr 50 Schüler pro Jahrgang die Schule besuchten.

Die kennen sich bestimmt alle untereinander, dachte ich. Das wird hart da aufgenommen zu werden aber ich hatte noch nie große Schwierigkeiten gehabt Freunde zu finden. Ich mach mir schon wieder viel zu viele Sorgen. Das wird schon!

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"Okay Emma. Bist du bereit?" fragte mich Thomas während er auf den Parkplatz fuhr und das Auto zum stehen brachte.

"Jap. Aufgeregt ein bisschen" antwortete ich.

"Emma. Du hast absolut keinen Grund nervös zu sein. Die Kinder sind bestimmt alle nett und werden dich sicherlich sofort aufnehmen." redete Molly auf mich ein.

"Ja aber ich habe immer von diesem Moment geträumt und kann gerade nicht glauben das es in Erfüllung gehen wird." erklärte ich.

"Na komm." Molly griff nach meiner Hand und zog mich in Richtung Schuleingang.

Die Schule war komplett aus rotem Backstein und der Eingang befand sich unter einem schönen Bogen unter den man sich unterstellen konnte, falls es anfangen sollte zu regnen, was es angeblich auch hier in Michigan in ausreichender Häufigkeit tat.

Gemeinsam betraten wir die Schule in der es anders als draußen angenehm kühl war, was ich sofort an dem Deckenventilator erklären konnte. Die hatten sie hier überall. Auch in meinem Zimmer befand sich einer. Mir persönlich war es ein bisschen kalt aber da ich eigentlich sowieso immer friere war das nichts neues.

Die Schule war wie draußen in einem rotem Backstein und war passend zu den verschieden Rottönen eingerichtet. Wir befanden uns in einer art Empfangsbereich wo hinter einer großen Scheibe Mitarbeiter regelmäßig auf Computer Tastaturen aufschlugen. Ich fühlte mich direkt wohl in dieser Umgebung zumal uns einer der Mitarbeiterinnen freundlich anlächelte.

„Kann ich euch helfen" fragte sie höflich.

„Guten Morgen Mrs. umm..." ich spähte auf ihr Namen Schild „Cooper, ich bin eine Austauschschülern und bin hier um meine Kurse zu wählen" ihr zuvoriges lächeln wurde zu einem breiten, willkommenes Grinsen.

„Oh my god! Wie schön dich kennenzulernen! Wir haben uns schon sehr auf dich gefreut. Du musst wissen wir haben nicht unbedingt viele Austauschschüler hier in Farwell. Und nenn mich doch bitte Michelle."

Hach die Amerikaner dachte ich schwärmend. Alle waren so verdammt freundlich und begrüßend. 

Nach ein paar Wortaustauschen forderte uns Mrs. Cooper auf ihr hinter eine Tür zu folgen die in den Bauch der Schule leitete. An den Seiten befanden sich große Vitrinen in der Medaillen und Pokale mit allen möglichen Sportarten und Kunstformen standen. Leider hatte ich nicht genug Zeit mir die Team Bilder neben den Pokalen genauer anzusehen weil uns Mrs. Cooper in einen Abzweigenden Gang führte, der ebenfalls gemütlich eingerichtet war, und wir ziemlich bald vor einer weiteren Tür standen die zum Büro des Schulleiters öffnete. 

Der Schulleiter war genauso freundlich und half mir meine Fächer zu wählen was ziemlich schwierig war, da die Auswahl unglaublich groß war für so eine kleine Schule. Ich konnte Kochen(?!), Tennis, Fashion design, Cheerleading, Fußball, verschiedene Kunst Kurse und so weiter wählen. Das war wirklich nur ein Bruchteil der dreiseitigen Liste an Fächern. 

Eine Stunde später lief ich glücklich aus der Schule. 

"Ich freu mich so sehr auf die Schule!" sagte ich lachend. 

Molly kicherte. " Das muss ich mir aufschreiben, damit ich dich in ein paar Wochen daran erinnern kann, dass du das gesagt hast."

"Glaub mir, ich hätte selbst nicht gedacht das ich mich jemals so sehr auf Schule freuen könnte. Aber die Schule klingt so viel mehr nach spaß!" erklärte ich. 

"Wenn du das hier als Spaß empfindest, wie ist Schule dann für dich in Deutschland?" mischte sich ein verwirrter Thomas ein. 

"Anstrengend!?" seufzte ich in Gedanken and die gefühlt Millionen Stunden die ich vor meinem Schreibtisch gesessen hatte, manche mit verzweifelten Tränen begleitet. 

"Mommy, ich will auch Schule" forderte Bella während sie an Mollys arm zog und mit Kulleraugen verzweifelt hochschaute.

Wir alle fingen an zu lachen und ich dachte daran wie glücklich ich mich schätzen konnte in diese Familie aufgenommen worden zu sein.

Den rest des Tages verbrachten wir damit gemeinsam für Schulsachen einzukaufen und die Gegend in Farwell anzuschauen. Es war ein schöner Tag und ich hatte viel Möglichkeit vertrauter mit meiner Familie zu werde. 

Schließlich ging ich um 7 (!!) ins Bett da ich Todmüde war und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

My AmericaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt