~ Rose
Die Haustür knallt auf und lege noch im letzten Moment das Besteck neben den Teller als dann auch schon Dad reinkommt mit einer fast leeren Flasche in der Hand
,,Na Miststück heute mal das Essen auf die Reihe bekommen was" er fängt darauf an zu lachen und lässt sich auf den Stuhl fallenSeine Augen sind rot sein Hemd ist total verschwitzt uns seine Haare sind zerzaust
Schweigend warte ich bis er zu Ende gegessen hat um dann die nächsten Aufgaben aufgedrückt zu kriegen
Während er genüsslich isst ignoriere ich den Schmerz in meiner MagengegendMein Mund fühlt sich total ausgetrocknet an und mein Körper hat eigentlich kaum noch die Kraft zu stehen doch ich reiße mich zusammen weil ich genau weiß wie mein Vater ausrasten wird
Seine Schläge heute würde ich dann ganz sicher nicht verkraften
Seine Faust schlägt auf den Tisch und ich sehe sofort meinem Vater in die Augen der mich Abschätzig betrachtet
Er erhebt sich langsam ohne den Blick von mir abzuwenden und läuft zum Kühlschrank der fast leer istIch schlucke hart und merke wie immer mehr die Kraft aus meinem Körper weicht
,,Wenn du den Kühlschrank öffnest was siehst du" fragt er mich gefährlich ruhig,,Kaum noch Essen" beantworte ich rau
Schneller als ich reagieren kann kommt er auf mich zu und packt mich grob am Hals
Mit Schwung stößt er mich gegen den Tisch sodass meine Hüfte gegen die Ecke knallt
Erschrocken keuche ich auf und unterdrücke einen schmerzvollen schreiDas brennende Pochen an meiner Hüfte lässt mich fest in meine Unterlippe beißen sodass ich den metalligen Geschmack im Mund schmecke
,,Warum gehst du unfähiges Weib dann nicht einkaufen" zischt er in mein Gesicht und drückt fester zu so das ich panisch nach Luft schnappe ,,I-Ich habs nicht gesehen" bringe ich abgehackt hervor
,,Ich will das du jetzt einkaufen gehst und diesen verdammten Kühlschrank mit essen füllst" zischt er und lässt mich so abrupt los das ich nach vorne auf den Boden knalle
,,Unfähiges Stück wozu lasse ich dich überhaupt noch am Leben" Flucht er vor sich hin und lässt mich am Boden liegenJa warum?
Vorsichtig streiche ich über meine Hüfte und sehe jetzt schon einen fetten blauen Fleck vor mir
Mühsam stehe ich auf und sehe auf die Uhr
19:49 UhrDas kann er mir doch nicht ernsthaft antun der einzige Laden der um die Uhrzeit noch auf hat ist der in der gefährlichen Gegend
Ich bin sowas von totZitternd packe ich ein Taschenmesser ein und genügend Geld mein Handy hat zum Glück noch genügend Akku
Schnell ziehe ich mir noch Jacke und Schuhe anSofort schlägt mir die schwüle Luft entgegen und ich atme zittrig aus
Meine Kapuze ziehe ich mir so tief wie es nur geht ins Gesicht in der Hoffnung das man nicht sofort erkennt das ich ein kleines schwaches Mädchen binWie armselig
Mit zügigen Schritten laufe ich durch die Straßen und sehe bis jetzt zum Glück keine Menschen die eine Gefahr darstellen
Doch die Aura die mich umhüllt als ich die ärmeren dreckigeren Straßen betrete lässt in mir nochmehr Angst hochsteigenAls ich die erste Kneipe vor mir sehe wäre ich am liebsten schnell zurück gerannt als ich auch noch eine Gruppe betrunkener Männer sehe die irgendwas vor sich hin lallen und einer unter ihnen Spritzt sich was in den Arm wo ich garnicht überlegen muss um zu wissen das es Drogen sind
Mein Atem wird immer flacher als ich der Kneipe näher komme und mein Griff um das kleine Taschenmesser das sich in meiner Jackentasche versteckt wird fester
Mein Herz schlägt schmerzhaft gegen meinen BrustkorbAls ich es schon fast an dieser blöden Kneipe vorbei geschafft habe ertönt eine Stimme hinter mir oder eher gesagt ein lallen ,,Ey du kleine wohin des Weges?" Mein Herz bleibt für einen Moment stehen und die Alarmglocken schalten sich nun an
Meine Panik umhüllt mich nun komplett und ich laufe noch schneller doch hinter mir ertönen mehrere Schritte und ich brauche mich garnicht umdrehen um zu wissen das es die Männer sind ,,Hey renn doch nicht weg kleines" lallt eine andere Stimme und die Schritte werden immer lauter hinter mir
Renn
Scheiß auf deine Schmerzen renn
Renn um dein LebenSchreit die Stimme in mir und ich tue das was die Stimme von mir verlangt und renne
Die Schmerzen an meinem Körper sind unerträglich und die fehlende Kraft in mir lässt in mir die Verzweiflung hochsteigenGleich sind sie da
RennOhne etwas dagegen tun zu können klappen meine Beine auch schon zusammen und ich pralle auf dem Boden auf
Mein Körper zittertIch will wieder aufstehen doch es geht nicht
Kein Muskel will sich bewegen
Mein Körper ist so erschöpft das ich nichtmal mehr aufstehen kann und die ganzen Schritte kommen mir immer näherSteh auf
STEH AUFAls ich es verzweifelt noch einmal versuchen will tauchen vor meinem Blickfeld mehrere paar Schuhe auf
Hoffnungsvoll schließe ich einen Moment meine Augen in der armseligen Hoffnung das alles nur Einbildung ist,,Warum bist du denn vor uns weggerannt kleines wir tun dir doch nichts" ertönt es über meinem Kopf
Ein Lachen geht von den anderen ausNein keine Einbildung
Das ist mein Ende
DU LIEST GERADE
the falling rose || abgeschlossen
RandomWie furchtbar muss ein Leben sein, wenn dein eigener Vater dich hasst? Das er dich jeden Tag diesen Hass gegenüber dir spüren lässt und dir die Schuld einredet, das du Schuld bist, Schuld an dem Tod deiner eigenen Mutter? Hat so ein qualvolles Leben...