Am 1. September 1971 stand Lily Evans in ihrem quadratischen Zimmer und zupfte die bunten Post-its mit verschiedensten Zaubersprüchen und -formeln von ihrem Ganzkörperspiegel.
Severus hatte gesagt, es sei besser, wenn jemand wie sie schon ein bisschen Vorwissen übers Zaubern hätte, bevor er sein erstes Schuljahr in Hogwarts antreten würde.
Lily würde nämlich nicht wie ihre Freundinnen die örtliche weiterführende Schule besuchen.
Nein, die kleine, unscheinbare, kluge Lily Evans war eine Hexe. Und heute würde sie zum ersten Mal ihre neue Schule sehen. Vorausgesetzt sie und ihre Familie würden rechtzeitig am Kings Cross Bahnhof ankommen. Also schnappte sich Lily ihre kleine Umhängetasche, in der sie Süßigkeiten, aber auch eine Infobroschüre über Hogwarts mit sich herumtrug. Im Gang wäre sie fast über die Katze gestolpert. Queenie wurde mit ihrem braunem Fell Eins mit dem Holzboden und man konnte nur ihre blauen Augen durchs Haus schweben sehen, vor allem da es noch so dunkel war. Lilys Schwester Petunia hatte die Katze Elisabeth, oder kurz Lisa, getauft. Von Lily und ihrem Vater hatte das Tier dann den Namen Queenie, nach der britischen Königin, verpasst bekommen.
Besagtes Tier stürmte nun fauchend die Treppe hinunter. Lily stieg hinterher, ohne den Versuch zu starten sich von der Katze richtig zu verabschieden. Zum einen war sie einfach zu aufgeregt, zum anderen hatte sie die Vermutung, dass Queenie sie nur dann mochte, wenn Lily als Dosenöffner ihres Futters fungierte.
"Petunia! Wir wollen fahren!", rief ihre Mutter in Richtung Treppe, von der Lily durch die Haustür in die Einfahrt geflitzt kam.
Die Evans wohnten in einer der wenigen schönen Gegenden in Cokeworth. Hier gab es einzelne Wohnhäuser mit Garagen und grünen Gärten, in denen Schaukeln und Sandkästen für kleine Kinder standen. Lilys bester Freund Severus hingegen lebte nahe des Industriegebiets in einem winzigen dunklen Reihenhaus. Die beiden lernten sich vor zwei Jahren kennen, als Severus die Schule gewechselt hatte. Er war klug genug und konnte seine alte Schule für Problemfälle - eine, die jeder aus dem Industriegebiet besuchte - verlassen und ging seitdem auf Lilys.
Als ein Abgeordneter des Zaubererministeriums ihr einredete, dass sie eine Hexe sei, war Lily traurig geworden. Sie wollte weiterhin mit Severus auf eine Schule gehen und auch wenn er ein sonderbarer Junge war, hatte sie nicht zu hoffen gewagt, dass er vielleicht auch ein Zauberer sein könnte.
Dass er tatsächlich einer war, hatte sie nur durch Zufall heraus gefunden, als der Brief mit dem Hogwarts Siegel aus seiner Schultasche fiel. Sie hatten sich tierisch gefreut und waren zur Feier des Tages in der teuersten Eisdiele der Stadt gewesen. Dort hatten sie sich einen riesigen Becher gemischtes Fruchteis geteilt.
Seit vier Stunden saß die Familie Evans mittlerweile in dem stickigem Auto und langsam begannen Lilys Füße wehzutun. Tunia hatte schon nach einer Stunde aufgehört über den Palast und die Königsfamilie zu plappern und vergrub die Nase nun in einem Buch.
Lily wusste, dass ihre Schwester eigentlich nur mit nach London fuhr, um sich die Stadt anzusehen. Seitdem Lily nicht mehr Lily die jüngere Tochter, sondern Lily die Hexe war, behandelten ihre Eltern sie anders. Sie waren stolz auf Lily und wurden, ohne Absicht, immer großzügiger zu ihr. Petunia merkte das und auch wenn sie ich für Lily freute, sah sie ihre kleine Schwester jetzt anders an. Sie war eifersüchtig.
"Ich bin sehr gespannt, diesen Bahnhof zu sehen," begann ihre Mutter. "Zum Glück warten Mrs Snape und Severus auf uns, sonst würden wir am Ende vielleicht gar nicht rechtzeitig ankommen."
Lily antwortete halbherzig: "Ich habe jede Information, die ich über das Gleis 9 3/4 finden konnte, auswendig gelernt, Mum. Im Notfall würden wir auch ohne Hilfe zum Zug kommen."
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Die Rumtreiber - Legende von 4 Freunden
FanfictionDie Person, die Remus, Sirius, Peter und James damals am 3. September 1971 zum Nachsitzen verdonnerte, wird dies wahrscheinlich bis in den Tod bereuen. Gleich an ihrem zweiten Schultag an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei werden Remus, Si...