Part I

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„Ist das Ihr Ernst?“, fluchte ich leise und stieß wütend die Eingangstür auf.
„AU!“, hörte ich plötzlich jemand aufschreien und sah erschrocken hoch. „Oh scheiße! Das tut mir leid!“, stammelte ich. Vor lauter Wut hatte ich nicht aufgepasst und die Tür gegen einen Typen geknallt. „Ich hab nicht aufgepasst! Es tut mir so leid!“, entschuldigte ich mich. Oh Gott war mir das peinlich.  “Bitte entschuldige! Wo hat dich die Tür denn getroffen?”, fragte ich besorgt. „Alles gut! Kann ja mal passieren!“, winkte er ab und lächelte freundlich, was mir kurz den Atem raubte. ‚dieses Lächeln und diese Augen – wow', dachte ich erstaunt, doch dann fing ich mich wieder und lächelte ihn entschuldigend an. „Darf ich dich als Entschuldigung auf einen Drink einladen?“, fragte ich vorsichtig. Er sah mich etwas zögerlich an, nickte dann jedoch. „Ich muss nur kurz wohin – treffen wir uns gleich an der Bar?“, schlug er vor. „Was willst du den trinken?“, fragte ich noch bevor er verschwand. „Eh..... Gin Tonic!“ ich nickte und ging an die Bar. Dort bestellte ich zwei Gin Tonic und wartete.
'Na toll! Jetzt wurde ich wohl schon wieder versetzt!', dachte ich genervt als er nach 10 Minuten noch nicht aufgetaucht war. Ich wollte gerade schon mal an meinem Getränk nippen, als er doch noch auftauchte und sich mit einem Grinsen im Gesicht zu mir setzte. „Ich dachte schon du versetzt mich!“, rutschte es mir etwas genervt raus. Er sah mich mit großen Augen an: „Ich würde dich doch nicht versetzen – wurde nur aufgehalten!“, sagte er entschuldigend. „Schon gut! Hier dein Gin Tonic! Tut mir übrigens wirklich mega leid, dass ich dir die Türe entgegengeschleudert hab!“, entschuldigte ich mich nochmal schuldbewusst. „Is ja nichts passiert! Aber warum warst du denn so wütend?“, fragte er neugierig. „Ach wegen meiner Schwester, sie wollte heute unbedingt hierher, wegen irgendeinem Auftritt und jetzt kommt Sie erst in ner Stunde! Wenn sie mir das 10 Minuten früher gesagt hätte wäre ich auch noch daheim geblieben!“, sagte ich wütend. „Aber das ist so typisch Sie! Unpünktlichkeit in Person!“, ergänzte ich noch genervt. Er schmunzelte. „Magst du keine unpünktlichen Menschen?“ „Eigentlich ist es mir egal, ich bin auch gern mal zu spät – aber meine Schwester treibt es damit auf die Spitze! Bei ihr kalkuliert sowieso jeder schon ne halbe Stunde Verspätung ein und dann schafft Sie es trotzdem noch später zu kommen!“, sagte ich und verdrehte die Augen, was meinen Gegenüber zum Lachen brachte. „Ok so schlimm bin ich nicht – glaub ich halt!“, sagte er schuldbewusst grinsend. 'Dieses Lächeln!', dachte ich wieder.

“Bist du eigentlich alleine hier?”, fragte ich ihn um die Stille die entstanden ist zu unterbrechen.  “Nein! … Die anderen sind nur beschäftigt!” Ich sah ihn kurz verwundert an, fragte aber nicht weiter nach.
“Weißt du welcher Auftritt hier heute angeblich stattfinden soll? Meine Schwester hat mir zwar seinen Namen kurz gesagt, aber ich hab ihn schon wieder vergessen!” Er schüttelte den Kopf. “Ne keine Ahnung!” irgendwie sah er mich dabei jedoch komisch an. “Naja ist eh egal – ich lass mich einfach überraschen ob es mir gefällt!” Wieder tauchte dieses schmunzeln auf seinem Gesicht auf.
“Also bist du heute nur deiner Schwester zuliebe hier? Obwohl du keine Ahnung hast was hier heute stattfindet?”, fragte er irgendwann neugierig nach. Ich nickte nur. “Ja klar, ich mein ich kann Sie ja auch nicht alleine zu nem Konzert gehen lassen und ich hatte wiedermal Bock auf nen Mädelsabend!”  “Würdest du das den nicht für deine Geschwister tun? Also falls du Geschwister hast!”, fragte ich ihn.  “Doch, ich würde für meine Schwester alles tun! Besonders da ich Sie ziemlich selten seh!”, sagte er etwas bestürzt. “Wohnt Sie den so weit weg?”, fragte ich vorsichtig nach. Er nickte. “Ja Sie und meine Eltern leben auf Mallorca!” “oh wow! Ja das ist natürlich nicht gerade ums Eck!”
Wir unterhielten uns noch ne ganze Weile über alles Mögliche.  Er war super nett  und es war sehr entspannt sich mit ihm zu unterhalten und irgendwie fand ich ihn auch ziemlich attraktiv.
“eh.. Es tut mir Leid! Ich muss dich jetzt leider alleine lassen, ich muss dringend weg!”, sagte er und ich sah wie er nervös auf sein Handy blickte. Ich war total irritiert und sagte nur: “OK!” “Tut mir echt leid! Ich hoff wir sehen uns nachher nochmal?” Ich nickte nur, denn ich war immer noch ziemlich verwirrt. “Ich mach es wieder gut ok? Versprochen!”, sagte er und wollte eigentlich schon gehen. “Mist, ich hab ganz vergessen zu Fragen wie du heißt!”, stellte er fest und sah mich dann entschuldigend an. Ich fing an zu lachen. “Ich bin Romy!” Irgendwie fand ich seine schusselige Art süß. “Ich bin....!”, fing er an, doch dann wurde er unterbrochen: “Nico komm jetzt!” Ich fing an zu grinsen. “Nico?”, fragte ich und er nickte grinsend. “Bis später!”, sagte er noch und war dann auch schon verschwunden. Ich blieb etwas verwirrt zurück, doch ich hatte nicht lange Zeit um mir über Nicos komisches Verhalten Gedanken zu machen, denn nur ein paar Minuten später tauchte endlich mal meine Schwester auf.
“Wow! Miss Emilia erbarmt sich auch mal – nach 1 1/2h!”, sagte ich und sah sie vorwurfsvoll an. “Man Sorry! Hab die Zeit bei Marius übersehen und bis ich dann fertig war! Aber ich hab es ja noch vor dem Konzert geschafft – auf Herrn Santos Pünktlichkeit ist eben auch verlass!”, sagte sie grinsend. “Na dann habt ihr ja schon mal was gemeinsam!”, zog ich sie weiter auf. “Es tut mir echt leid! Aber ich dachte du hast nen süßen Typen kennengelernt?”, fragte sie um abzulenken und sah sich demonstrativ um. “Hab ich auch, aber der ist vor 10 Minuten verschwunden! Er wollte später wiederkommen!”, sagte ich immer noch irritiert. Jetzt sah sie mich fragend an. “Ach egal, hatte wohl keinen Bock mehr und war zu Feige um mir das direkt zu sagen!”, winkte ich ab, meine Schwester sah mich erst nochmal skeptisch an und bestellte sich dann was an der Bar.
“Wollen wir uns eigentlich weiter nach vorne bewegen oder willst du hier hinten im Eck sitzen bleiben?”, fragte Sie ein paar Minuten später. “Von mir aus können wir auch nach vorne gehen! Aber jetzt mal lieb sein – immerhin bin ich nur wegen dir hierhergekommen!”, erinnerte ich sie und sie verdrehte nur die Augen. “Dir wird seine Musik gefallen und vermutlich nicht nur dass!”, versuchte Sie mich zu beschwichtigen und grinste mich dabei vielsagend an, während sie mich nach vorne zu einem freien Platz zog.  10 Minuten später sah es dann endlich so aus als wäre der Live Act bereit zu starten. Die Lichter wurden etwas gedimmt und die Scheinwerfer, die auf die Bühne gerichtet waren, wurden eingeschalten. “Ich hol mir nochmal schnell was an der Bar!”, flüsterte ich kurz darauf. “Echt jetzt?”, fragte Sie mich vorwurfsvoll. “Ich hör die Musik auch wenn ich an die Bar geh!”, sagte ich lachend und drehte mich um.
Während ich so an die Bar stand und auf das Getränke wartete, fing die Musik an zu spielen:
You're what I waited for
Nothin matters
Go,wash the past ashore
My mama told me, I won't be lonely
Well, I lost my heart tonight
Come on, just hold me, just like you know me
How does it feel
if our bodies touched right now?
How would you feel
If we'd let our guards drop down?

Irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor, doch ich dachte mir eigentlich nicht soviel dabei  – wahrscheinlich würde ich seine Songs aus dem Radio kennen.
Nachdem mir die Bardame das Getränke gereicht hatte, versuchte ich mir wieder einen Weg zurück zu unserem Platz zu bahnen und war so konzentriert darauf, dass ich gar nicht auf die Bühne sah.
Erst als ich eigentlich schon beim Platz angekommen war schaute ich wieder zur Bühne und genau in diesem Moment sagte er: “Hey Leute, schön das ihr da seid! Bitte entschuldigt die Verspätung ich wurde leider etwas aufgehalten!” Er blickte dabei über die Menge und blieb dann kurz bei mir hängen - mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ich blieb wie erstarrt stehen. “Ach du Scheiße!”, entfuhr es mir ziemlich laut und meine Schwester, sowie ein paar andere rundherum, sahen mich verwundert an. “Romy was ist los?”, fragte Emilia total irritiert. “Süßer Typ..... Bühne.... ahhh!”, stotterte ich nur und Emilia sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf ganz hektisch. “Das ist der Typ!”, sagte ich und zeigte zur Bühne. Emilia sah mich noch verwirrter an. “Ja wegen ihm sind wir heute hier?!”, sagte sie verwundert. “Nein.... das ist der süße Typ von dem ich dir geschrieben hab!”, versuchte ich zu erklären und nun riss auch Emilia die Augen weit auf. “Du willst mir also erzählen, dass du dich ca. 1 ½ h mit Nico Santos unterhalten hast und keine Ahnung hattest wer er ist?”, fragte sie irgendwann entsetzt. Ich konnte nur mit dem Kopf nicken.

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Hab mich entschieden das Dein Ernst?
keine OS bleiben soll, sondern eine paar Kapitel mehr bekommt ;)
mal schauen wieviele es werden

hoff es gefällt euch ;)

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