Part V

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Ich lief Richtung Marienberg und ließ mich dort auf eine Bank nieder. „Scheiße!“, fluchte ich. „Warum kann ich ihn nicht einfach vergessen?“, sagte ich leise und blickte kurz hoch. Nur ein paar Schritte entfernt stand jemand, erst erkannte ich ihn nicht richtig, doch als er ein paar Schritte näher kam ... „Nico, was machst du den hier?“ , rief ich überrascht aus. „Romy?.... Ich wusste doch das ich diese Stimme kenn!“, sagte er und ein lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er kam auf mich zu. „Darf ich?“ er deutet neben mich, ich nickte. Ich hatte kurz vergessen wie sprechen geht, denn ich hatte mich schon wieder in seinen schönen Augen verloren. „Es tut mir leid!“, brachte ich kurz darauf dann doch heraus. „Ich hab mich an dem Abend ziemlich daneben benommen, normalerweise bin ich nicht so ausfallend! Ich hatte nen miesen Tag!“, versucht ich das ganze zu begründen. „Wegen deines Exs?“, fragte er vorsichtig und ich sah ihn überrascht an. „Naja, du hast von ihm gesprochen als du in der Garderobe warst!“, sagte er hastig. „Ah, ich war mir nicht sicher ob du das mitbekommen hast! Dann weißt du auch das ich nicht dich gemeint hab, als ich gesagt hab er ist ein Arsch?“, fragte ich vorsichtig und Nico nickte. „Gut, ich hatte wirklich Angst das du meinst ich könnte dich meinen! Danke übrigens das du mir bzw Emilia geholfen hast, obwohl ich so fies war! Ich hab das alles gar nicht so gemeint!“, plapperte ich ziemlich schnell, was Nico zum lachen brachte. „Also fandest du das Konzert doch schrecklich?“, fragte er und versucht beleidigt auszusehen. „Nein ich fand dein Konzert wirklich mega gut! Ich meinte ….!“sagte ich hektisch. „Romy alles gut!“, sagte er lachend. „Ich glaub ich hab verstanden was du meinst! Freut mich das du mich doch magst!“, sagte er und strahlte dabei sogar ein bisschen. „Ja sehr sogar!“, rutschte es mir raus und Nico sah mich richtig überrascht an. „Ich.. ich.. !“, stotterte ich, doch zum Glück läutete Nicos Handy im nächsten Moment und befreite mich damit aus diesem peinlichen Moment. Ich hatte momentan wirklich ein Talent mich in peinliche Situation zu bringen.
„Ja ich komm!“, hörte ich Nico neben mir sagen. „Es tut mir Leid, ich muss los - schon wieder! Ich hab hier in der Nähe nen Videodreh und wir haben nur kurz Pause gemacht!“, erklärte er ziemlich schnell. „Ist schon gut! Ich sollte eh auch nach Hause, es ist schon spät!“, sagte ich lächelnd und versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie schade ich es fand das er gehen wollte. Denn auch wenn es gerade irgendwie peinlich gewesen war, genoss ich Nicos Gesellschaft sehr. „Es tut mir wirklich leid!“, sagte er nochmal und stand auf. „Ist schon gut! War schön das wir uns nochmal getroffen haben!“, sagte ich lächelnd. „Ja sehr schön!“, sagte Nico und umarmte mich. Mein Herz fing an zu rasen, doch Nico lies mich viel zu schnell los, obwohl die Umarmung schon einige Momente gedauert hatte.
Er lächelte mich nochmal an, dann drehte er sich um und ging. Ich sah ihm etwas wehmutig nach, dann ging ich in die andere Richtung.

Ich war noch nicht weit gekommen als ich hört wie jemand meinen Namen rief und mich verwundert umdrehte. Nico kam auf mich zu. „Wollen wir uns vl die Tage mal treffen? Dann könnten wir reden, ohne das ich weg muss!“ „Eh ja ok!“, sagte ich etwas überfordert. „Gibst du mir deine Nummer, dann meld ich mich wann ich Zeit hab!“ Ich nickte und sagte ihm meine Nummer an. Plötzlich schaute er skeptisch auf sein Handy.
„Warum hab ich deine Nummer in meiner Anrufsliste?“, fragte er leise, wobei ich mir nicht sicher war ob er mich fragte oder mit sich selbst redete, doch dann sah er mich fragend an. Bevor ich jedoch etwas erwidern konnte, schien er einen Geistesblitz zu haben. „Du warst das? Du hast mich vor ner Woche angerufen und gleich wieder aufgelegt?“ ich sah ihn erst etwas überfordert an, bevor ich nickte. „Sie hat dir meine Nummer also doch gegeben?“ ich nickte wieder. Er sah mich enttäuscht und auch irgendwie etwas wütend an. „Warum hast du aufgelegt?“ „Ich…. Bitte lach mich nicht aus, es ist total peinlich!“, sagte ich leise. Er sah mich nur fragend an. Ich atmete nochmal tief durch. „Ich dachte du hättest Emilia eine falsche Nummer gegeben!“, sagte ich leise. „He... Warum dachtest du das?“ „Naja ich hab die Nummer angerufen um mich bei dir zu entschuldigen, doch dann hast du mit Wellenbrink abgehoben  ….!“ Er sah mich immer noch verwirrt an. „Ich wusste bis vor ein paar Stunden nicht das Santos nur dein Künstlername ist!“, gab ich ganz leise zu und man sah wie Nico anfing zu verstehen. „Wer hat dich aufgeklärt?“ ,fragte er nun lachend. „Emilia, nachdem ich es ihr heute erzählt hab!“ Nico lachte immer noch und schüttelte dabei den Kopf. „Ach man… es ist so peinlich! Tut mir leid!“, sagte ich und sah betreten zu Boden. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.
„Ach Romy! Das muss dir doch nicht peinlich sein! Viele Wissen nicht, das Santos nur mein Künstlername ist, aber das du deshalb einfach aufgelegt hast?“
„Ich war mega nervös, mir ist der Abend viel zu peinlich und als ich mich endlich überwunden hatte anzurufen und ich dachte es wärst nicht du, war ich einfach nur sauer!“, unterbrach ich ihn und sah ihn nun doch etwas böse an. Ich fand es nicht so nett das er mich auslachte.
„Tut mir leid, es ist nur ... Ich hatte gehofft das du dich meldest und hab mich auch irgendwie geärgert das du es nicht getan hast, obwohl du ja gesagt hast das du mich nicht magst. Naja und jetzt hat sich rausgestellt das daran nur ein riesen Missverständnis schuld war!“, erklärte er immer noch lachend. „Du hast gehofft das ich anrufe?“ Das war das einzige was ich wirklich gehört hatte und es lies mein Herz wieder nen ticken schneller schlagen. Nico sah mich ertappt an und nickte. „Irgendwie hast du mir ziemlich den Kopf verdreht!“, gab er leise zu und kam noch einen Schritt näher. „Ich? Aber du kennst mich doch kaum?“, fragte ich total überfordert. Ich hatte es gehört und mein Herz raste ziemlich schnell, aber in meinem Hirn war es nicht angekommen. Nico nickte lächelnd. „Diese anderthalb Stunden haben gereicht um mir den Kopf zu verdrehen, ich hab mich selten bei jemanden von anfang an so wohl gefühlt!“ ich sah ihn immer noch überfordert an. Langsam beugte er sich weiter vor, ich dachte das er mich küssen würde, doch er stoppte kurz davor. Ich war eine Sekunde irritiert, doch dann legte ich meine Armen um seinen Nacken und zog ihn zu mir. Der Kuss fühlte sich gut an, richtig gut und er hätte auch gerne länger dauern können, aber Nicos Telefon riss uns wiedermal auseinander. „Ich ruf dich an sobald wir fertig sind!“, sagte er und ich nickte nur, ich war immer noch viel zu geflasht von dem Kuss. Er drückte mir nochmal nen kurzen Kuss auf den Mund und ging. Während er davon ging hörte ich noch wie er sagte: „Ich komm ja schon!“ Ich blieb mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein paar Augenblicke stehen, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte. Während ich ging kneifte ich mich ein paar Mal, nur um sicher zu gehen das es kein Traum war.

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