Part III

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Ich hatte keine Ahnung wo ich war, ich kannte dieses Zimmer nicht. Langsam stand ich auf und ging zur Tür, ich öffnete sie leise und sah nur in einen Vorraum. Doch dann hörte ich Stimmen hinter einer Tür und die kamen mir bekannt vor, deshalb ging ich darauf zu und öffnete Sie.
“Na guten Morgen Schlafmütze, auch mal wieder unter den Lebenden?”, warf mir meine Schwester sofort entgegen als sie mich sah und ich verdrehte nur die Augen. Neben Ihr saß Marius, also nahm ich an das wir in seiner Wohnung waren.
“Wie bin ich hierhergekommen?”, fragte ich und lies mich auf den Stuhl neben Emilia fallen. Mein Kopf dröhnte und irgendwie war mir einfach nicht gut - Scheiß Alkohol. “Kaffee?”, fragte Marius aufmerksam und ich nickte dankbar. “Nachdem du auf der Couch eingepennt bist, hab ich Marius angerufen, der hat dich ins Auto und hier hochgetragen! Du hast geschlafen wie ein Stein!”, erklärte sie mir nur kurz. “Oh man, tut mir leid Marius!”, sagte ich entschuldigend. Mir war das echt peinlich. “Ach schon ok!”, sagte er nur und reichte mir den Kaffee, denn ich dankend annahm.
“Aber Romy jetzt mal ernsthaft? Was ist da gestern in dich gefahren?”, fragte mich Emilia ziemlich schroff. “Ich weiß auch nicht genau, wenn ich ehrlich bin kann ich mich auch nur mehr dunkel an alles erinnern! Also an alles nach dem Konzert!”, gab ich leise zu und Emilia sah mich genervt an. “Du hast dich nach dem Konzert komplett vollaufen lassen, Nico beleidigt und kurz über deinen Ex gesprochen, bevor du auf meiner Schulter eingeschlafen bist!”, erzählt Sie die Kurzfassung und ich schlug mir mit der Hand auf die Stirn. Langsam kam die Erinnerung wieder.

“Hab ich wirklich zu Nico gesagt das ich ihn nicht mag sondern nur seine Musik?”, fragte ich ganz vorsichtig und Emilia nickte nur.  “Und danach hast du ihm erklärt was für schöne Augen er hat, bevor du wieder wütend geworden bist!” “Oh Gott!”, sagte ich nur und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ich hatte mich wirklich danebenbenommen, das war mir so peinlich. “Und das alles nur wegen diesem Arsch Max!”, fluchte ich leise, doch dann rieß ich die Augen weite auf. 'Nein, bitte nicht! Ich.... Nein...!´, überschlugen sich meine Gedanken und ich sah Emilia entsetzt an. “Was ist los?”, fragte sie mich irritiert. “Ich... ich hab gesagt dass er ein Arsch ist und ich glaub Nico dachte ich meine Ihn!”, schrie ich entsetzt und verstand plötzlich auch Nicos wütenden Blick. Emilia fing an zu lachen. “Was ist daran lustig?”, fragte ich sie genervt, doch sie winkte nur ab. “Sag schon!”, ich sah sie böse an. Sie schüttelte den Kopf: “Nico hat noch gehört das es um Max ging, aber ja, im ersten Moment hat er wohl gemeint du meinst ihn! Jedenfalls seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen!”, erklärte Sie mir und mir fiel kurz ein Stein vom Herzen. Ich weiß nicht warum es mir so wichtig war, ich mein ich würde ihn ja nicht wiedersehen, aber ich wollte auch nicht das er denkt ich halte ihn für einen Arsch. Es reicht ja das er meinte ich mag ihn nicht. Ach Scheiße, was hatte ich gestern nur angestellt.
Umso mehr ich über den gestrigen Abend nachdachte umso entsetzte war ich von mir selbst. Ich hatte mich noch nie so mies verhalten. “Ach scheiße, was hab ich gestern nur getan!”, sagte ich irgendwann total verzweifelt. Emilia sah mich nur schulterzuckend an. “Ich bin nur froh das ich Nico nie wiedersehen muss! Das wäre mir viel zu peinlich!” Emilia sah mich mit einem ziemlich eigenartigen Gesichtsausdruck an. “Was?”, fragte ich skeptisch.
“Ich glaub du solltest dich schon bei ihm entschuldigen! Du warst gestern wirklich unausstehlich!”, sagte sie leise. “Ja ich weiß, dass ich unausstehlich war, aber ich glaub ich würde im Erdboden versinken, wenn ich nochmal vor ihn stehen würde! Außerdem ist die wahrscheinlichkeit ihn nochmal zu treffen ungefähr bei 1%!”, plapperte ich vor mich hin. Emilia grinste mich frech an, dann nahm sie einen Zettel und gab ihn mir.
“Das ist seine Nummer – ruf ihn an und entschuldige dich!”, sagte sie und fing an breit zu grinsen. Ich sah sie entsetzt an. “Das ist WAS?????”, fragte ich ein paar Augenblicke später entsetzt.
“Nico hat sich etwas Sorgen um dich gemacht, er hat mir die Nummer gegeben und gesagt ich soll mich melden, wenn wir gut zuhause angekommen sind!”, erkärte sie, immer noch mit einem fetten Grinser im Gesicht. “eh.. Eh... er hat dir einfach seine Nummer gegeben? Weil er sich um mich gesorgt hat? Obwohl ich so ein Arsch war?” ich war immer noch entsetzt und verwirrt. Ich hatte gehört was meine Schwester gerade gesagt hatte, aber mein Hirn war nicht fähig das zu verarbeiten. Ich schüttelte kurz meinen Kopf, was keine gute Idee war, denn sofort wurden die Kopfschmerzen noch schlimmer. “Eh.. Ich glaub ich brauch frische Luft!”, entschied ich ein paar MInuten später, stand auf und wollte schon Richtung Haustüre gehen. “Eh Romy, willst du dir nicht vorher was anderes anziehen? Ich kann dir was leihen!”, rief mir meine Schwester nach und ich sah an mir herab. Ich hatte noch immer die Klamotten von gestern Abend an, was jetzt nicht so schlimm wäre, aber meine Hose war ziemlich dreckig. Stimmt, ich hatte mich ja auf den Boden gesetzt. “Na gut, vielleicht hast du Recht! Vielleicht sollte ich auch gleich duschen gehen!”, überlegte ich laut. Emilia brachte mir was zum anziehen und zeigte mir das Badezimmer. Die Dusche tat verdammt gut, änderte aber nichts daran das ich mit der Situation total überfordert war.

“Danke fürs abholen Marius und sorry für meinen Ausfall gestern Schwesterchen!”, verabschiedete ich mich eine Stunde später. “Kann mal passieren, aber bitte, nächstes Mal warnst du mich vor wenn du wiedermal deinem Ex begegnest und emotional instabil bist, dann werde ich zu verhindern wissen das du dich so betrinkst!”, sagte sie und umarmte mich.  “Haha, aber ja mach ich! Also eigentlich wollte ich das ja auch erzählen, aber dann warst du zu spät und ich hab Nico getroffen!”, sagte ich schulterzuckend, doch innerlich zog sich bei Nicos Namen alles zusammen. 'Wie peinlich und arschig konnte man sich eigentlich verhalten?´, dachte ich und merkte nicht dass meine Schwester noch etwas gesagt hatte. “Hm?”, fragte ich deshalb. “Ruf ihn an und entschuldige dich bei ihm – dann wird es euch beide besser gehen!”, sagte sie grinsend und steckte mir den Zettel in die Handtasche. “Ja ja!”, sagte ich nur grinsend und verließ die Wohnung. Ich hatte nicht vor ihn anzurufen.

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