Ein Geist des Lebens

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Manchmal wünsche ich mir, dass mein Zimmer aussehen würde, als ob hier niemand lebt. Alle Dinge haben ihren Platz und niemand rückt daran herum. Niemand trägt meine Kleider und wirft sie danach auf den Boden. Niemand schläft in meinem Bett und verlässt es morgens ungemacht. Niemand schaut durch meine Fenster und drückt dabei das Gesicht an die Scheibe.

Doch ICH lebe darin. Ich lebe und verändere Dinge und ich sauge den Staub, obwohl ich weiß, dass er wiederkommt. Ich schrubbe meinen Boden, obwohl ich weiß, dass ich wieder mit dreckigen Schuhen darüber laufen werde. Und ich weiß nicht, was das über mich aussagt, außer dass ich noch nicht bereit bin aufzugeben.

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