Existenz außerhalb von sich selbst

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Was bleibt von mir übrig wenn ich mich verändere und so werde, wie ich meine sein zu müssen? Ich meine am Ende des Tages mehr zu sein, als die Dinge, die mich ausmachen, aber es ist schwer, sich wertvoller zu fühlen, als die Scham die mich den ganzen Tag begleitet und mir jede Sekunde ins Ohr flüstert, nicht gut genug zu sein.

Existiere ich nur in der Meinung eines anderen Menschen? Wieso zerstört es mich, nicht gemocht zu werden, wenn ich sowieso niemanden mag? Wieso kann die Meinung eines einzigen Menschen mich nächtelang wachhalten, wenn das nicht mal Kaffee kann. Was andere über mich denken, wird wie eine Droge, die ich aufsauge, um am Leben zu bleiben. Wie die letzte Blüte kurz bevor der Winter anfängt. Wunderschön, doch vergänglich. Mit der Gewissheit vergessen zu werden, ohne je etwas bedeutet zu haben.

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