Prolog

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Prolog

~Drei Jahre zuvor

„Was meinst du mit dem Satz: Du willst niemals ein Kind?", fragte Kai erstaunt.

„Ehm, ich glaube du weißt ganz genau, was ich damit meine. Ich will nie ein Baby.", fauchte Julian bissig.

Kai war ein bisschen erschrocken von seinen Worten und seinem defensiven Verhalten, doch er war keiner der schnell aufgab. Also versuchte er es noch einmal in einer ruhigeren Stimme: „Aber warum? Es gibt doch sicher einen guten Grund, weil warum auch sonst würdest du kein solches Wunder großziehen wollen. Wir könnten es lieben und aufwachsen sehen. Wir könnten es in süße Kleidchen stecken und Teepartys veranstalten oder wenn es ein Junge wäre natürlich Fußball spielen beibringen. Stell dir das mal vor, wie so ein kleiner blonder supersüße Junge mit dem Namen Havertz am Rücken übers Feld läuft. Wir würden danebenstehen und ihn anfeuern, vielleicht auch eines Tages seine Mannschaft trainieren. Natürlich könnten wir das auch bei einem Mädchen machen, versteh mich bitte nicht falsch. Ich wäre eh eher dafür, dass auch Mädchen Sport machen sollen. Natürlich dürften unsere Kinder auch Ballett, Basketball oder einen anderen Sport ausüben, solange sie glücklich wären. Und wenn sie nicht so auf Sport abfahren würden, könnten sie auch Pfadfinder werden oder so.  Ich wette sie würden sich auch super mit meinen Eseln und unseren Hunden verstehen und ..."

Julian unterbrach Kais, ihm endlos erscheinenden, Monolog: "Warum verstehst du es nicht einfach. ICH WILL KEINE KINDER!"

Kai war sprachlos. Er hatte nicht im Traum daran gedacht, dass Julian so auf dieses doch sehr ernste Thema reagieren würde, zumal er sich ja prima mit den Kindern seines Bruders und seiner Freunde verstand. Sogar hin und wieder anbot auf sie aufzupassen. Kai verstand die Welt nicht mehr. Der einzige Grund, welcher ihm noch einfiel, was das übertriebene Verhalten Julians erklären würde, war, dass sie ein Kind adoptieren müssten, da sie ja beide Männer warn. Obwohl er Julian eigentlich nicht als einen Menschen eingeschätzt hätte, der sich viel aus Blutsverwadnschaft machte. Trotzdem versuchte er auch diesen Grund aus dem Weg zu räumen, in dem er Julian erklärte: „Wenn du kein Kind willst, weil es nicht blutsverwandt mit dir wäre, ist das doch nicht wirklich ein Problem. Ich verspreche dir, dass wir das Kind trotzdem, wie unser eigen Fleisch und Blut behandeln würden, egal was für eine Vergangenheit es hätte."

Julian wusste nicht mehr was er darauf nun antworten sollte, weil das offensichtlich nicht sein Problem war. Er hat sich einfach nie ein Leben mit Kindern vorgestellt und er hatte auch nicht vor das in nächster Zeit oder besser gesagt in seinem gesamten Leben jemals zu ändern. Er konnte sich an keinen Zeitpunkt erinnern, wo er Babys jemals in Betracht gezogen hätte, nicht einmal in seiner Kindheit als jeder von seiner zukünftigen Großfamilie geträumt hat. Er träumte bereits damals nur von einem Mann, der später einmal hoffentlich sein Ehemann werden würde. Er konnte zwar niemals ahnen, dass er einmal mit einem solch attraktiven, taltentierten, überaus witzigen Mann, mit den schönsten Augen der Welt, der neben seinem festen Freund auch noch sein bester Freund war, enden würde, aber so war es nun mal gekommen und er konnte glücklicher nicht sein. Spätestens als feststand, dass er Profifußballer werden würde, war das Thema für ihn sowieso vom Tisch. Für ihn war seine „Familienplanung" damit abgeschlossen.

Nach ein paar Minuten des Schweigens fiel Julian auf, dass er schon länger nichts mehr von sich gegeben hat. Er bemerkte, dass Kai ihn mit seinem, sonst immer unwiderstehlichen Hundeblick anstarrte und Julian war beim besten Willen nicht darauf vorbereitet seine Welt in tausend Teile zu zerschmettern, aber er musste es dennoch tun. Also versuchte er ein weiteres Mal zu erklären: „Das ist nicht das Problem. Ich hab mir mein Leben halt einfach nie mit Kindern vorgestellt. Ich hab doch alles was ich zum Glücklich werden brauch, dich. Du bist meine Familie. Du machst mein Leben komplett."

Kai war sprachlos und gerührt zugleich. Natürlich gefiel ihm der Gedanke, dass Julian ihn als seine Familie bezeichnet, aber er konnte es trotz all dem nicht akzeptieren. Also fragte er Julian ein letztes Mal: „Bist du dir sicher? Sicher, dass du auch in ein paar Jahren deine Meinung nicht ändern wirst?"

Aber das war einmal eine einfache Frage, die Julian auch nur eine Sekunde später beantworten konnte: „Ja."

Eins war bereits klar, das war definitiv nicht der letzte Streit, den sie über dieses Thema führen sollten. Es schien, als ob sie dazu bestimmt waren, genau über dieses Thema so viel zu streiten.


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Noch kurz zum Buch:

In diesem Buch spielen Kai und Julian gemeinsam beim BVB, da es so einfacher für mich ist, die Geschichte in die Richtung zu lenken, in die ich sie gerne lenken würde und ich auch selber ein BVB-Fan bin und da glaube ich noch am besten die einzelnen Spieler, die im Verlaufe der Story auftauchen werden, beschreiben kann.

Natürlich kann ich zu keinem Zeitpunkt sagen, ob die Personen in meiner Geschichte auch so gehandelt hätten, da ich natürlich oder besser gesagt leider keine Person aus meiner Geschichte persönlich kenne. Ich will auch keinem etwas Böses, also falls ich die Freundinnen bzw. in meiner Story Exfreundinnen (Sofia wird vorkommen, Julians Freundin nicht) irgendwie unsympathisch oder so darstellen sollte, ist das bloß zwecks der Geschichte.

Kurz zu mir:

Es tut mir jetzt schon unglaublich leid, falls dieses Buch kompletter Schwachsinn werden sollte. Ich würd mich natürlich über Feedback oder auch Verbesserungsvorschläge freuen.

Bist du dir sicher? (Bravertz)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt