10. Kapitel

82 10 1
                                    

Claira's p.o.v.

Auf leisen Sohlen taspte ich mit meinen nackten Füßen über den kühlen Parkettboden, während sich meine Hände an das Handtuch klammerten das ich um meinen Körper gehüllt hatte. Es war ein ganzes Stück vom Zimmer bis hinüber zum Treppengeländer um darüber beugen zu können und so einen Blick ins Wohnzimmer in dem Liam saß zu erhaschen. Doch ich sah von hier aus nichts und wenn ich mich noch weiter vor gebeugt hätte dann wäre ich runtergefallen.

Also machte ich mich zögerlich mit kleinen Schritten auf denn Weg die Stufen hinunter zurück in die große Eingangshalle. Von hier aus konnnte ich nun endlich in den riesigen Wohnbereich blicken. Liam saß dort auf dem großen Ledersofa und hatte seine Ellenbogen auf seinen Knien abgestützt während er sich die Schläfen massierte.

Unwillkürlich musste ich wieder an Zayn denken. Was er wohl gerade machte? Und wo er nun war?

"Claira?", die leise Stimme holte mich sanft aus meinen Gedanken. Ich lief jedoch sofort rot an als ich sah wie Liam mich musterte, denn ich trug ja nur das Handtuch. Und warum war das so?! Weil Zayn noch immer meine Tasche hatte in der meine Klamotten waren. Beschämt sah ich zu Boden und merkte wie mir ein Wassertropfen von meinen Haaren über die Wange lief. "I-Ich ehm, hab nichts frisches zum anziehen", murmelte ich und kurz darauf hörte ich Liam's Schritte auf dem Boden hallen.

Seine weißen Sneaker erschienen in meinem Blickfeld, also sah ich wieder auf. "Ich kann dir Sachen von mir geben", Liam lächelte lieb.

Dankbar sah ich ihn an und lächelte schüchtern. Mir war es irgendwie unangenehm, dass ich ihm so viel Arbeit machte und das er sich wegen mir mit Zayn gestritten hatte, doch im Moment war ich auf Liams Hilfe angewiesen.

Ohne ein weiteres Wort lief Liam an mir vorbei. Irritiert sah ich ihm hinterher, bis er sich langsam zu mir umdrehte. "Komm mit." sagte er ruhig und machte eine passende Handbewegung dazu. Nickend setzte ich meine Füße voreinander und folgte Liam.

Unser Weg führte durch den langen Gang, jedoch einige Meter an meinem Gästezimmer vorbei und um die Ecke. Dort war eine Treppe, die nach oben führte. Die dunklen Holzstufen passten perfekt zur hellen Wandfarbe und knacksten leicht als wir hinauf gingen.

Sein Haus schien noch viel größer zu sein, als es sowieso schon vom ersten Blick wirkte. Um ehrlich zu sein war ich etwas eingeschüchtert von der Größe des Hauses und wollte unbedingt wissen wie ein junger Mann wie Liam sich so eine Villa leisten konnte.

"Claira?" riss mich Liams Stimme aus meinen Gedanken und ich sah ruckartig zu ihm auf, "J-Ja?" stotterte ich leise und auf Liams Lippen bildete sich ein breites Lächeln. "Wir müssen hier lang." sagte er und deutete auf eine große Türe. Reflexartig klammerte ich meine kleinen Finger um das Handtuch, das um meine Brust gewickelt war und folgte Liam, der durch die Türe lief.

Zum Vorschein kam ein riesiges Schlafzimmer mit Balkon, genau wie bei dem Gästezimmer. Liam steuerte direkt zu einer der Türen im Zimmer während ich mich noch immer staunend umsah. "Geht das?", ich sah zu Liam der mit ein paar Klamotten aus seinem begehbaren Kleiderschrank kam. Wieder staunte ich, doch hatte mich schnell gefasst.

Meine Augen lagen auf den Klamotten. Ein Sweatshirt und ein paar Boxer. Lächend nickte ich und nahm sie ihm dankbar ab. "Danke Liam" sagte ich grinsend und bekam von ihm ein zauberhaftes Lächeln zurück.

Mit seinen Klamotten in der Hand verließen wir wieder sein Zimmer und als wird wieder durch die Gänge seines Hauses gingen, dachte ich wieder einmal über die Protzigkeit seines Hauses nach.

Hatte er das alles vielleicht geerbt, von seinen Eltern oder Großeltern? Oder hatte er im Lotto gewonnen? Wie sonst sollte er sich das alles leisten? Das er eine Bank ausgeraubt hatte traute ich ihm nicht zu, dafür war er zu knuffig, auch wenn er mit Zayn befreundet war und auch eine etwas andere Seite hatte die sogar Zayn erschrocken hatte.

Road TripWo Geschichten leben. Entdecke jetzt