5. Kapitel

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Claira's p.o.v.

Meine Lippen zu einem Schmollmund gezogen sah ich genervt aus dem Fenster. Zayn und ich waren gerade mal eine halbe Stunde unterwegs und schon nervte er mich so unglaublich!

Ich holte mein Handy hervor und hob meine Augenbrauen als ich fünf verpasste Anrufe meiner Mutter sah. Sie konnte es einfach nicht lassen, egal wo hin ich ging oder was ich tat, immer musste sie genauestens darüber informiert sein. Wenn man meine Mutter mit Zayn verglich waren sie beide gleichviel anstrengend. Obwohl Zayn vielleicht sogar noch ein klein wenig anstrengender war als meine Mutter.

Bei dem Gedanken meine Mutter und Zayn gerade miteinander verglichen zu haben musste ich zum ersten Mal heute lachen. "Warum lachst du?", fragte Zayn da und blickte von der Straße zu mir. War klar das Zayn mir diesen Moment zerstören musste. Trotzdem konnte ich weiterhin schmunzeln.

"Musste nur an etwas denken", murmelte ich und sah aus dem Fenster. Ich konnte Zayn's misstrauische Blicke auf mir spüren, was mich nur wieder zum lachen brachte. "Und an was?", fragte Zayn argwöhnisch nach und sah wieder auf die Straße.

Genervt sah ich ebenfalls auf die Straße und legte meine Hände in den Schoß. "Das geht dich nichts an." sagte ich leise.

Zayn musste schließlich nicht alles wissen, außerdem gefiel mir das Gefühl wenigstens meine Gedanken nicht mit ihm teilen zu müssen.

Jedoch schien Zayn das nicht so zu sehen und drehte seinen Kopf in meine Richtung. Zwar sagte er kein Wort, doch durch die Sprache seiner Augen konnte ich schon ahnen was in ihm vorging. Er war sauer!

"Es geht mich sehrwohl etwas an!" knurrte er durch seine zusammengepressten Zähne und mal wieder bekam ich es mit der Angst zu tun. Warum nur war er so? Konnte er nicht einmal normal sein?

"Ich habe eben an etwas gedacht. Nicht mehr und nicht weniger. Mache doch nicht wieder so ein Drama daraus." sagte ich schnell und lehnte meinen Kopf an die Scheibe des Fensters. Die Kälte an meiner Haut tat so schrecklich gut, da ich mich so fühlte als würde ich überhitzen.

Die ganze Situation mit Zayn brachte meinen Blutdruck in die Höhe und ließ mein Herz wie wild schlagen.

"Claira, du bist jetzt mit mir unterwegs. Deshalb wirst du mir alles erzählen." sagte Zayn langsam, aber dennoch bedrohlich. Was hatte er eigentlich für ein Problem? Ich wurde mir immer sicherer, dass Zayn ein multiples Persönlichkeitsproblem hatte.

Jedoch war mir auch klar, dass es keinen Sinn hatte weiter mit ihm zu diskutieren. Trotzdem wollte Ich mir einen kleinen Spaß erlauben. "Ich habe an Zuhause gedacht." log ich und sah starr aus dem Fenster.

Ich merkte jedoch wie sich der Körper neben mir anspannte und deshalb könnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es gefiel mir zu sehen, dass es Zayn nicht passte wenn ich an mein 'altes Leben' dachte. Zwar verstand ich nicht was ihn daran störte, doch ihn damit zu kontern gab mir Auftrieb und ein Stück weit Macht.

Ohne ein weiteres Wort sah Zayn wieder nach vorne und konzentrierte sich auf den alten VW Golf vor uns. Seine Hände verkrampften sich um das Lenkrad während er den Wagen immer mehr beschleunigte. Bei der Geschwindigkeit des Wagens drückte es mich in den Sitz.

"Z-Zayn!", stotterte ich und sah zum dem Irren am Lenkrad. Dieser presste seine Lippen fest aufeinander sodass ein schmaler Strich daraus entstand. Ich schluckte nervös. Jetzt ignorierte er mich auch noch!

Der VW Fahrer gab uns eine Lichthupe dass wir überholen konnten doch Zayn ignorierte dies und fuhr näher an den Wagen heran. Erschrocken riss ich meine Augen auf. "H-Hör auf! Überhol ihn doch einfach!", bittete ich Zayn. "Bitte!", fügte ich noch hinzu und blickte ihn an. Zayn sah kurz zu mir und ein dreckiges Grinsen erreichte seine Lippen ehe er den Wagen vor uns überholte, wobei er ihn beinahe von der Fahrbahn gedrängt hätte.

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