Big Brothers 4

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Luke POV

„Was ist hier los?", fragte ich unsicher. Alex sah mich ernst an, bevor er sagte: „Mach dir keine Sorgen, wir haben alles im Griff." „Ja, das sagt ihr immer, ihr hab immer alles im Griff, aber trotzdem wollen wir wissen, was hier los ist", mischte sich nun auch Dylan ein. „Es sind zwei Amokläufer. Einen haben wir und den anderen kriegen wir jetzt hoffentlich bald. Er ist nicht hier bei euch im Klassenzimmer, also macht euch keine Sorgen, denn ihr seid hier sicher", sagte Alex nach einer kurzen Pause.
„Und was hat Logan damit zu tun?", fragte ich grübelnd. „Das ist nicht relevant für euch", hörte ich nun auch Mikes Stimme. Er tauchte hinter Alex auf und sah uns ebenfalls ernst an. „Ich weiß, dass das alles ziemlich beängstigend ist, aber ihr müsst uns vertrauen. Bleibt hier, bleibt ruhig und sobald es sicher ist, holen wir euch heraus, versprochen", sagte Mike zu uns. Unsicher sah ich ihn und Alex an. Ich vertraue ihnen und wenn sie sagen, dass wir sicher sind, dann sind wir auch sicher, aber trotzdem ist das alles eine verdammte Scheißsituation. Niemand sitzt gern eingesperrt in einem Raum, wenn ein Amoklauf im Gebäude stattfindet, egal wie sicher es in dem Raum ist.

Mike schien zu bemerken, dass ich nicht ganz zufrieden war, denn er sagte: „Gib uns ein paar Minuten, wir werden den anderen Amokläufer voraussichtlich gleich haben. Sobald wir ihn haben und wir uns sicher sind, dass die Gefahr vorüber ist, ist das Erste, was wir machen, euch rauszuholen, versprochen. Und bis das so weit ist, bleibt der Polizist hier bei euch, und zwar ein FBI-Agent, also ihr braucht euch wirklich keine Gedanken zu machen." Ich war immer noch nicht zufrieden, aber es bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig, als das zu befolgen, was Mike sagte. 

Grübelnd sah ich wieder auf meine Finger. Ich hätte nie gedacht, dass mich sowas so mitnimmt. Natürlich rechnet man nie damit, dass man in einem Amoklauf landet, aber durch die ganzen Übungen und Amokläufe in der Gegend spielt man in seinem Kopf schon das ein oder andere Mal durch, was geschieht, wenn es wirklich hier bei uns passiert. In meinen Gedanken war ich immer entspannt und ruhig, nie habe ich daran gedacht, was es wirklich mit einem macht, wenn man hier drinsteckt. Ich glaube meinen Brüdern, dass es hier sicher ist, aber was heißt schon sicher in so einer Situation? Hier läuft einer mit einer Waffe herum, die Gefahr, dass wir sterben, ist bestimmt gering, aber sie ist trotzdem vorhanden. 

Mike kniete sich zu uns runter, sah uns verständnisvoll an und sagte: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie ihr euch fühlt, und ich werde euch keine Sekunde länger in dieser Situation lassen als es nötig ist, aber im Moment geht es nicht anders. Wenn ich könnte, würde ich selber bei euch bleiben, aber das geht leider nicht.Versucht ruhig zu bleiben, egal was in den nächsten Minuten passiert. Ich weiß nicht, wie wir den Amokläufer finden werden, vielleicht fallen Schüsse, vielleicht läuft alles friedlich ab, aber selbst wenn Schüsse fallen, braucht ihr euch keine Gedanken zu machen. Wir haben einen Störsender in der Schule eingebaut, damit der Amokläufer keinen Kontakt nach draußen hat, ihr werdet also keine Möglichkeit haben, mit Cole oder uns zu kommunizieren. Bleib hier, bleibt ruhig und wir holen euch, sobald es geht, versprochen". „Okay" hörte ich Dylans Stimme nach einer kleinen Pause neben mir. Was soll man auch anderes sagen? Außer hier zu bleiben, haben wir keine andere Möglichkeit ...