Big Brothers 4

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Mason POV
Wortlos saß ich auf dem Stuhl während ich den Blick von Alex auf mir spürte. Ich muss zugeben das die ganze Situation schon beängstigend für mich war. Wäre Matt nicht gewesen wäre ich vielleicht schon bei dem Amoklauf in Victorville gestorben, vielleicht soll das einfach meine Bestimmung sein. Nervös wippte ich mit meinem fuß auf und ab und starrte auf die Türe. Cole sagt es wäre hier sicher, aber er kann auch nicht immer recht haben. Vielleicht kommt gleich der andere Amokläufer durch die Türe. Bevor einer reagieren kann wird er mich vielleicht schon erschießen. Vielleicht soll es einfach so sein.
„Was ist los mit dir, warum bist du hier und nicht in deinem Klassenzimmer" holte Alex mich wieder aus meinen Gedanken. „Frag Cole" antwortete ich knapp. „Ich frage aber dich" erwiderte mein Bruder. „Hast du nichts besseres zutun also hier blöd herum zu sitzen? Ich dachte ihr hab einen freilaufenden Amokläufer" ließ ich meinen ganzen Frust, Angst und was weiß ich noch alles an Alex aus. „Eben, wir haben einen freilaufenden Amokläufer, ich lasse dich bestimmt nicht alleine" antwortete mein großer Bruder. „Cole meint es wäre hier sicher" murmelte ich vor mich hin. „Mason, nirgendwo hier ist es wirklich sicher, das hier ist aber wahrscheinlich der sicherste Ort hier an der Schule. Wieso willst du mir nicht sagen warum du hier bist" hakte Alex erneut nach. „Warum machst du das hier alles? 99,99% der Menschen würden vor einem Amokläufer weg rennen, warum hast du dir einen Job raus gesucht bei dem du auf solche Leute zu rennst? Du hast doch ständig mit Menschen zutun die anderen schaden wollen, die andere Menschen umbringen wollen, wie schaffst du das? Hast du keine Angst zu sterben" stellte ich eine ehrliche Gegenfrage. Zum ersten Mal heute sah ich Alex nun auch in die Augen. Er wirkte total gefasst und zeigte absolut kein Anzeichen von Angst oder Unsicherheit. „In deinem Alter wäre ich so schnell wie es geht so weit weg gerannt wie nur möglich in solchen Situationen, aber irgendwann hat sich das einfach verändert. Klar lebe ich immer ein bisschen in Gefahr wenn wir einen Einsatz haben, aber das ist es wert. Wir können Menschen helfen, wir können Leben retten. Außerdem bin ich für solche Situation ausgebildet. Ich weiß was ich wann und wie machen muss, das ist bei dir ja auch etwas ganz anderes" antwortete Alex. „Du bist auch nur 6 Jahre älter als ich" erwiderte ich kopfschüttelnd. „Aber 6 Jahre in denen ich viel mehr erlebt habe als du. Ich bin jetzt schon ein paar Tage beim FBI, ich war in Afghanistan, dort ist einfach viel passiert. Alleine die zwei Sachen haben mich unfassbar verändert und ich habe dort so viel gelernt. Ich bin richtig gut ausgebildet, vom FBI und den Marines, Situation die für dich vielleicht Lebensgefärlich sind sind es für mich nicht. Wenn der Amokläufer hier wäre, du würdest wahrscheinlich ein normaler Schüler in ihm sehen und ihn nicht mal richtig wahrnehmen, mir würden da schon mehrere Sachen auffallen. Eventuell eine Waffe im Hosenbund, auffälliges Verhalten oder eine aggressive Körpersprache. Ich achte auf ganz andere Dinge wie du. Wenn der Schütze hier jetzt hereinspazieren würde, bis du dich unterm Tisch versteckst hätte ich ihn schon erschossen. Ich kenne solche Situation und weiß einfach damit umzugehen. Wenn du das ganze Hintergrund wissen hast das ich habe, dann würdest du auch ganz anders damit umgehen" erklärte mir mein Bruder. „Trotzdem, du bist hier vorhin hereingekommen und hast ganz beiläufig gesagt das der zwei Polizisten erschossen hat. Da sind zwei Menschen gestorben und dir scheint das ja einfach am arsch vorbeizugehen" sagte ich unverständlich. „So scheiße es sich das anhört, aber das ist auch so. Weißt du wie viele Menschen ich schon habe sterben sehen. Wenn ich beide jedem in Trauer verfallen würde dann könnte ich den Job gar nicht ausüben. Ich muss es abhaken und weiter machen. Klar ist es scheiße und für viele Menschen ein schwerer Verlust, aber eben nicht für mich. Es gehört zu meinem Job Menschen sterben zu stehen, man gewöhnt sich dran und dann wird es auch immer leichter damit umzugehen" sagte Alex zur mir. Wir lebten einfach in unterschiedlichen Welten. Ich versteh nicht wie der Tod eines Menschen einfach so an ihm vorbei gehen kann. Ich könnte auch nie auf Menschen schießen, ich habe auf welche gezielt aber ich hätte nie abdrücken können, aber selbst das war für ihn wohl kein Problem. „Hast du schon jemanden erschossen" fragte ich ganz direkt. „Nicht nur einen" antwortete er direkt. Geschockt sah ich ihn an. Ehrlich gesagt hatte ich mir noch nie Gedanken über all das gemacht. „Ich erschieße Menschen nicht weil es mir Spaß macht oder ich es will, ich mache es weil ich es muss und mir nichts anderes übrig bleibt" sagte mein Bruder ernst. „Du schießt auf Menschen oder die Menschen schießen auf dich. Ich versteh nicht wie du das aushältst. Als vorhin die Schüsse gefallen sind wäre ich fast durchgedreht" antwortete ich überfordert. „Du bist 16 und du warst noch nie in so einer Situation. Klar, du warst schon mit Cole auf dem Schießplatz, oder bei deinem Compton Abenteuer hast du ja auch eine Waffe gehabt, aber das hier ist was ganz anderes. Du hast Angst um dein Leben und das ist auch völlig normal und auch gut in so einer Situation. Genau das hält dich am Leben. Mein Leben sieht da einfach anders aus. Das alles gehört zu meinem Leben und ich habe auch damit gelernt zu leben, aber das ist nichts worauf man stolz sein kann" meinte mein großer Bruder. „Ja, wenn er uns alle erschossen hat" murmelte ich vor mich hin aber Alex scheint es trotzdem gehört zu haben den er sagte „ich weiß das ich vorhin gesagt habe das es hier irgends wirklich sicher ist, aber du brauchst wirklich keine Angst haben. Hier sind so viele Polizisten. Außerm wärst du nicht hier wenn du hier in Gefahr wärst, du kennst Cole und weißt das er was euch angeht absolut kein Risiko eingeht. Also mach dir keine Gedanken" versuchte Alex mich zu beruhigen. Mein Kopf exportierte gleich vor lauter Gedanken. Ich war einfach so verwirrt... so aufgewühlt und was weiß ich noch alles. Es war mir einfach alles zu viel...