Kapitel 1

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7.Juli 2020 01.03Uhr

Es war dunkel.

Eine einzelne Straßenlaterne ließ spärlich flackerndes Licht in die Gasse fallen.

Die Straßenlaternen von Florenz waren der reinste Schrott.

Genau wie von den Informanten beschrieben.

Er seufzte.

Wann sie wohl endlich eintreffen würde.

Tante Klee war die berühmteste Killerin der gesamten Organisation.

Dass sie bei den ganzen Mordfällen die sie ausführte auch noch Undercover blieb…

Noah bewunderte sie tatsächlich sehr.

Klee war eine Top-Agentin, Killerin und Tante.

Sie war zwar nicht seine leibliche Tante, aber er war mit ihr und dem Kindermädchen Wendy aufgewachsen.

Er erinnerte sich noch ganz genau an den ersten Abend, an dem Wendy auf ihn und seine Schwester Arma aufgepasst hatte.

Die Zeit mit Wendy hatte sich in sein Gehirn auf ewig eingebrannt.

Mit ihrer Hilfe hatten er und Arma in Nimmerland eine wundervolle Zeit verbracht.

Sie hatten dort Königin Melina, Peter Pan und Till Eulenspiegel kennengelernt.

Sie waren ein Teil der verlorenen Kinder von Peter Pan gewesen.

Und jeden Abend nach ihrer Rückkehr hatte Wendy eine neue Gute Nacht Geschichte erzählt. Am ersten Abend lag Noah noch lange wach.

So lange, dass er mitbekommen hatte, wie seine Mutter und Vater nach Hause gekommen waren. Seine Mutter war Wendy um den Hals gefallen und flüsterte: „Wir haben es geschafft, Maxine! Wir haben ihn umgebracht!“ An diesem Punkt hatte Noah nicht mehr länger auf schlafend stellen können.

„Ihr habt jemanden umgebracht?“ Und so hatte alles angefangen.

So war er in dieser Gasse gelandet.

Er war der Sohn des Mafiabosses.

Es war Klee gewesen, die ihn zu einem guten Spion und Killer gemacht hatte.

Und jetzt wartete er in der Gasse von Florenz Nachbarort Signa in der dreckigen Gasse, nahe der Autobahn SS67 auf den Lieferanten, den er umbringen sollte.

Frische Sommernachtsluft durchfuhr seine schwarzen Haare, die er für diesen Auftrag nach hinten zusammengebunden hatte.

So war es sehr viel praktischer.

Nicht mal die Gedanken an seine Schwester, konnten ihn von seinen Aufträgen mehr ablenken.

Der Wagen fuhr beinahe lautlos vor.

Es handelte sich um einen flotten, dunkelgrünen Kleinwagen von der Oldtimermarke Autobianca.

Aus dem Auto stieg ein Mann mit rostroten Haaren, welche schon grau wurden. Noah stürmte aus der Gasse und hielt ihm die Waffe an den Hinterkopf.

„Lassen sie sich ja nichts anmerken, tun sie so, als wäre das alles geplant, Hokang…“, knurrte Noah zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Der etwas ältere Mann lachte kurz auf.

„Eines muss man dir lassen, mein Freund, Grips hast du auf jeden Fall.“, meinte der Mann.

„Aber dafür ist deine Mutter ja berühmt, berüchtigt.

Die Strategie, welche sie vor zwei Jahren im Kampf gegen Hanma anwandte, war mehr als genial.

Grüß sie von mir, wenn du sie das nächste mal siehst.“, meinte Hokang.

„Was denken Sie, wie ist es im Himmel?“, fragte Noah.

„Dumme Frage, du weißt doch, dass wir beide sowieso in die Hölle kommen.“, lachte der Alte.

„Ja…Sayonara Hokang.“

„Sayonara.", sagte sein Zielobjekt noch.

Er drückte ab.

Two Worlds, and the Devil's Children [DISCONTINUED/ABGEBROCHEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt