Kapitel 5

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7.Juli 2020 17.10Uhr

Dort. Er sah sie genau in der Menge der Erstklässler, sie sah ihn, oder besser die schwarze, angeschmiegte Maske auf seinem Gesicht, die mit einem dünnen Panther-Fell überzogen war und im hellen. Licht von den großen Deckenlampen schimmerte, an. Die goldene, fein verzierte Waffe mit blauen Edelstein an der Seite,  war mit nichts anderem als Blaubeeren gefüllt. Aber das musste ja niemand wissen. Noah fand, es war Zeit sich ein wenig aufzuspielen. Vor allem, wenn er so viel Publikum hatte. „Was waren das für Dokumente?“. „Ich weiß nicht was du meinst!“, der Dieb hatte echt Mumm. „Die, die du geklaut hast?“, versuchte Noah seine Geisel auf die richtige Spur zu bringen. Und um die Situation aufzuheizen, drückte er die Pistole mit noch mehr Druck an die Stirn des Erstklässlers. „Das waren nur Hausaufgaben für Ben!“, der Kleine wimmerte ja geradezu… Noah grinste.  Das konnte man hinter der Maske natürlich nicht sehen. Er tat gerade so, als wolle er den Kleinen gehen lassen und wendete sich ab. Noah hörte schon ein leichtes Aufatmen, als er sich schlagartig umdrehte, abfeuerte und mit einer gestellten Psycho-Lache aus dem Raum lief . offenen Fenster sprang.
Warum hat er das gemacht? Ich wollte doch selbst herausfinden, warum und für wen er die Dokumente gestohlen hatte. Vor allem aber will ich aber wissen, woher mein Bruder das gewusst hat. Hat er mich über die Dächer laufen sehen? Hatte er einen Informant? Oder hat er Nero (bei dem Namen stellt man sich etwas schwarzes vor, was schon passt, da er schwarze Augen hat und seine liebste Kleiderfarbe ist, trotz seiner roten Haare) erwischt? Naja, ich will Noah jetzt eigentlich nachlaufen und ihn das fragen, dennoch musste ich jetzt im Unterricht aufpassen, der mir mehr als strange vorkommt. Wer hatte schon Unterricht im Schießen mit Pistolen, Bögen, Kanonen und Steinschleudern?

Als Noah dem Gedankengang seiner Schwester lauschte, passte er nicht auf und rempelte jemanden an. „Pass doch auf du unterentwickelter Idiot!“, fauchte sie ihn an. Es handelte sich um ein Mädchen mit dunkelrotem, fast hellbraunem, Haar und bernsteinfarbenen Augen. Zusätzlich zu der normalen Drittklässler-Uniform trug sie auffällig roten Lippenstift und einen einzelnen goldenen, detailliert, filigranen Drachen als Ohrring der sich wie angegossen um ihr linkes Ohr schmiegte. Nur Absolventen der Schule oder Auslandsarbeiter bekamen solche Ohrringe, welche zur Kommunikation mit den Informationszentralen oder den Partnern dienten. „Warte bist du nicht… Black?“, fragte sie und machte gleichzeitig ein ganz erstaunte Gesicht. „Steht’s zu Diensten.“, erwiderte Noah, „Und wer bist du wenn ich fragen darf?“  „Red, Agent Red.“ , erwiderte sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Noah spürte, dass sie einen starken Charakter hatte. Außerdem echt willensstark. Mit ihr wird er wohl viel diskutieren müssen, um zu einem Kompromiss zu kommen. „Jedenfalls, ich hab dich schon gesucht. Unser Flug geht schon in zwei Stunden. Es ist übrigens derselbe, wie der unseres Zielobjekts. Die Akte hast du schon nehme ich an?“, sie schien sehr gut organisiert zu sein. Während sie in ihrer Tasche nach etwas kramte, näherten sie sich den Kellergewölben. Dort wartete bereits ein Wagen auf sie. „Gefunden?“, wollte er sich bei ihr erkundigen, doch sie war wie vom Erdboden verschluckt. Au! Etwas spitzes stach in sein Ohr. Es war kalt und gleichzeitig gab es ein sanftes, metallenes Gefühl ab. Er tastete sein Ohr ab. Es schien sich um eine Art gebogenen Rohr zu handeln… Warte mal! Es war ein Ohrring!

 Es schien sich um eine Art gebogenen Rohr zu handeln… Warte mal! Es war ein Ohrring!

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Two Worlds, and the Devil's Children [DISCONTINUED/ABGEBROCHEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt