Sheilas Sicht:
Ich stand auf dem Balkon des Schlosses und schaute auf das glitzernde Meer. Der Balkon grenzte an das Zimmer, was ich hier in Cair Paravel bekommen hatte. Nach der Schlacht gegen Jadis waren wir recht bald aufgebrochen Richtung Cair Paravel. Als wir schließlich hier ankamen, wollte ich meinen Augen zuerst nicht trauen. Das hier war der Ort, an dem ich von nun an leben sollte. Meine Gedanken schweiften zu der Zeit, in der ich noch im Kinderheim gelebt hatte, mit keiner Hoffnung auf ein besseres Leben. Wie schnell sich alles doch geändert hatte. Narnia hatte mir so viel geschenkt. Und ich war nun Hochkönigin von diesem Land. Und in wenigen Minuten würden nun auch die Geschwister zu Herrschern über dieses Land gekrönt werden. Auch ihr Leben schien sich sehr verändert zu haben. Auf dem Weg zum Schloss hatte mir Peter ihre Geschichte erzählt, wie sie aus London evakuiert werden mussten, vom Professor aufgenommen wurden und Lucy dann beim Versteckspiel den Wandschrank gefunden hatte. Es war eine wirklich unglaubliche Geschichte und doch hatte sie die Geschwister hier her geführt. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Majestät, wir sind hier, um sie einzukleiden." Ich seufzte leise.
Die Zeremonie hatte begonnen. Da ich schon zur Hochkönigin gekrönt worden war, saß ich bereits auf meinem Thron, der neben denen der Geschwister stand. Stolz schaute ich zu ihnen. Lucy war schon sehr aufgeregt, was sich durch ihr ständiges hin und her Gewippe bemerkbar machte. Als sie nervös zu mir schaute, lächelte ich ihr aufmunternd zu. Das schien sie zu beruhigen. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Aslan, der sich nun räusperte und mit ruhiger Stimme anfing zu sprechen: „Im Namen des glitzernden Meeres gebe ich euch Königin Lucy die tapfere und im Namen des großen westlichen Waldes König Edmund den gerechten, im Namen der strahlenden südlichen Sonne Königen Susan die sanftmütige und im Namen des klaren nördlichen Himmels gebe ich euch König Peter den prächtigen." Während er dies sagte, erhielt jeder von ihnen seine Krone. Stolz betrachtete ich sie. Sie würden Narnia gerecht regieren. „Wer einmal die Königskrone von Narnia trägt, wird diese für immer Tragen. Möge uns eure Zeit leiten, bis die Sterne vom Himmel regnen. Lang lebe König Peter, lang lebe König Edmund, lang lebe Königin Susan und lang lebe Königin Lucy!" Die Menge, die sich im Palast versammelt hatte, um die Krönung zu feiern, jubelte. Auch ich klatschte laut. Die Geschwister setzten sich nun auch auf ihre Throne. Mit dieser Krönung würde eine neue Zeit in Narnia beginnen.
Ich stand auf dem großen Balkon, der direkt an den Thronsaal anschloss. Im Saal feiert die Narniaren immer noch die Krönung der Geschwister. Ich lächelte leicht. Gut, dass bei meiner Krönung nicht so ein großer Trubel gemacht wurde. Dafür war damals auch nicht die Zeit. Damals herrschte noch die direkte Bedrohung durch Jadis. Wieder einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Hallo Sheila." Aslan stellte sich neben mich. „Hallo Aslan." lächelte ich ihn an. „Ich bin sehr stolz auf dich. Und deine Mutter wäre es auch." überrascht schaute ich ihn an. „ Du hast deine Prophezeiung erfüllt und konntest sogar in deinem wütendsten Moment deine Magie so weit kontrollieren, dass niemand verletzt wurde. Damit hast du meine Erwartungen sogar übertroffen und benötigst meinen Unterricht nun nicht mehr. Du hast bereits sehr viel gelernt und den Rest wirst du noch selber bemerken und erlernen." er lächelte mich mit einem Löwenlächeln an. „Was heißt das Aslan? Du wolltest mir nicht nur das sagen." fragte ich ihn mit ruhiger Stimme. „Das stimmt. Bevor du nach Narnia gekommen bist, bin ich auf unbestimmten Wegen durch Narnia gestreift. Diese Reise werde ich nun fortsetzen." Ich schaute ihn entsetzt an: „Das....das kannst du doch nicht einfach machen. Ich muss doch bestimmt noch ganz viel lernen und ich weiß doch auch garnicht, wie man ein ganzes Land regiert. Was ist, wenn ich das nicht kann und nur falsche dinge entscheide. Ich bin doch noch garnicht bereit, das alles ohne dich zu schaffen." zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser. Er konnte doch nicht einfach gehen. Aslan stupste mich leicht an: „Und genau weil du das sagst, weiß ich, dass du es bist. Und ich weiß auch, dass Peter gut auf dich aufpassen wird. Zusammen kriegt ihr das alles hin. Und wenn du mich wirklich einmal brauchst....dann werde ich da sein, Tochter." Mir stiegen ein paar Tränen in die Augen. Ich umarmte Aslan und er schnurrte leise. Nachdem wir uns von einander gelöst hatten, schaute er mich noch ein letztes mal an. „Alles gute Sheila. Möge dich stehst der rechte Weg führen und dein Herz dich leiten." „Dich auch Vater. Ich werde dich vermissen." Ich lächelte ihn traurig an. Er drehte sich um und ging davon.
Ich blickte ihm hinterher, als sich plötzlich 2 Arme von hinten um meine Taille legten. Ich erschrak leicht, bis ich merkte, dass es Peter war. Ich entspannte mich wieder und lehnte mich gegen ihn. Er lachte leise. Dann fragte er: „ Wo ist Aslan hingegangen?" „Er setzt seinen Weg durch Narnia fort." „Er hat uns verlassen?" fragte Peter überrascht. Ich drehte mich zu ihm um. Seine blauen Augen trafen meine. Ich musste lächeln. „Ja, aber wir werden das schaffen. Auch ohne seine Hilfe. Und falls wir ihn mal benötigen.....er wird immer da sein." Jetzt lächelte Peter auch. „Das hast du sehr weise gesagt, eure Majestät Hochkönigin." Ich musste lachen. „Dankeschön eure Majestät Hochkönig." Ich lehnte mich gegen ihn und Peter umarmte mich wieder von hinten. Er hauchte einen Kuss auf meinen Kopf und gemeinsam blickten wir vom Balkon aus auf den Strand. Die Sonne versank gerade im Meer und der Himmel verfärbte sich in den schönsten gelb und orange Tönen. Aslan hatte recht. Mit Peter fühlte ich mich sicher und bereit. Bereit, alles was da noch kommen mag zu überstehen. Denn hier in Narnia war ich zuhause.
Ende
(Bitte das nächste Kapitel noch lesen)
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The lions daughter/ Peter Pevensie ff
FanfictionSheila. Das ist der Name von Aslans Tochter. Das und noch vieles Anderes weiß sie nicht, als sie sich auf einmal in der Welt von Narnia befindet. Dort trifft sie auch auf die Geschwister Pevensie, an deren Seite sie gegen Jadis, die weiße Hexe kämp...