𝙀𝙫𝙚𝙧𝙮𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙄 𝙣𝙚𝙚𝙙

~4~

„Was ist das?", ein gefährlicher Unterton lag in der Stimme meines Bruders. Während er das aber sagte, fuchtelte er mit seiner Hand als ob er zaubern würde, vor Louis' Arm rum.

„Nichts was sollte das auch sein?", antwortete Louis auf die Frage meines Bruders. „Jajaja, ihr seit zusammen stimmt's?" Die Blicke meines Bruders durchlöcherten mich förmlich, so das ich errötete. „Ist das dein Ernst Alice? Du bist mit ihm zusammen. Muss das sein, ausgerechnet einer meiner Freunde?" Beschämt hatte ich auf den Boden geschaut, auch wenn das was Alec jetzt sagte mit dem das wir zusammen waren garnicht stimmte, war es mir extrem unangenehm vor einem seiner Freunde so verurteilt zu werden.

„Als erstes: Kannst du auch normal mit deiner Schwester sprechen was ist los mit dir? Zweitens: Wo ist das Problem hätte sie einen Freund oder wär ich ihr Freund?", während er das sagte, verschwand dieser muskulöse Arm um meiner Hüfte. Nun stand er mit einem finsteren Blick und geballten Fäusten vor meinem Bruder Alec. Wird das jetzt eine Schlägerei hier? „Ja ich hätte ein riesengroßes Problem sogar wenn ein Mobber wie du mit meiner Schwester zusammen wäre, geschweige denn datet!" Nun war auch Alec vom Sofa gegenüber uns aufgestanden und war fast dabei Louis den Kopf abzureißen. „Alec beruhig di-", doch ich wurde von ihm unterbrochen. „Nichts beruhig dich!" Ich zuckte zusammen als plötzlich Louis meinen Bruder anschrie. „HÖR MAL ZU WIR SIND NICHT ZUSAMMEN. KRIEG DAS IN DEINEN KOPF!" Mein Bruder stand stumm vor ihm. „Ja jetzt hältst du die Klappe. Ach noch eine wichtige Sache die ich dir sagen möchte, als großer Bruder sollte man seine Schwester unterstützen du Vollpfosten!", fügte er noch hinzu, bevor er Richtung Tür lief, durchstürmte und sie dann mit voller Wucht zuknallte.

„Idiot.", sagte mein Bruder, dafür erntete er einen Killerblick von mir, bevor ich wütend die Stufen zu meinem Zimmer hoch stürmte, was ich eigentlich schon vor fast einer Stunde machen wollte.

Meinen Emotionen freien Laufes schmiss ich mich weinend ins Bett und dachte über alles nach.

Was war Alec's scheiß Problem? Vor allem warum war er jetzt so wütend auf Louis nur weil er seinen Arm um meiner Hüfte hatte? Ich werde meinen Bruder, meine Familie, Louis und diese Welt wohl nie verstehen.

Verschlafen wachte ich in meinem Bett auf und ging ins Badezimmer was meinem Zimmer angrenzte.

Müde wusch ich mein Gesicht, duschte mich gründlich und zog mir neue Klamotten an.

Plötzlich fing alles um mich herum an zu drehen und sich zu verzerren.

Boom.

Ich landete mit meinem Kopf auf dem kalten und harten Mamor- Boden.

Schmerzen hatten sich an meinem gesamten Kopf gesammelt und ich vernahm leise Schritte die sich meinem Zimmer näherten und direkt vor der Tür meines Bades stehen blieben.

„Alice, gehts dir gut?", es war Alec der mit mir sprach. Ich wollte ihn nicht sehen, nicht nachdem was gestern passiert war.

Die Tür meines Bades schwang auf und mein Bruder stand mit großen Augen im Türrahmen. Er sollte mich nicht so sehen. Nicht wenn ich grade zusammengebrochen war und selber nicht aufstehen konnte.

Ich war so hilflos in diesem Moment. Ich wollte meinen Bruder nicht erblicken. Nicht in die Augen schauen. Nicht seinen Ausdruck sehen. Einfach nichts.

Ich schwenkte meinen Kopf Richtung Wand, wo ich nur weiß sah, doch mein Bruder setzte mein Gesicht zwischen seinen Daumen und Zeigefinger und zwang mich so ihn anschauen zu müssen. „Alice ich weiß du willst mich jetzt nicht sehen oder hören und es verletzt mich das zu wissen, aber ich will dir helfen, wenn du es zulässt. Die Sache mit Louis besprechen wir nochmal gründlich. Nur damit du aber Bescheid weißt, ich wollte nicht so ausrasten, es tut mir wirklich leid. Alles tut mir so leid und ich will einfach nicht das du wütend auf mich bist. Ich liebe dich Alice, du bist mein ein und alles, meine kleine Schwester die ich immer vor all den Spinnen im Keller beschützt hab, die die immer eine große Klappe hat, mutig, stur und sehr beleidigt ist weil ihr Bruder mal nicht das gesagt hat was ihr passt."

Bei diesen Worten musste ich lächeln. Jeder musste das wenn man sowas hörte und das auch noch von seinem niedlichen Bruder.

Zwei starke Arme legten sich unter meinen zierlichen Körper, schlungen sich um meinen Rücken und Beine und trugen mich dann aus dem Bad. Meinen Kopf hatte ich an Alec's Brust gelehnt und dazu meine Augen geschlossen. Egal wie wütend und traurig ich gestern noch war und Alec eine in die Fresse gehauen hätte, ich hatte ihn lieb. Ich wusste es waren nur diese Brüderlichen- Instinkte, aber manchmal nervten sie einfach vor allem dann wenn man einen Freund hatte oder so.