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Aleyna

21:35

Schnell schnappte ich mir meine Tasche und schloss die Wohnungstür ab.
Scheiße, ich war wieder einmal viel zu spät.
Hastig sprintete ich die Treppen runter und lief zum Parkplatz, wo Maddy schon ungeduldig auf mich wartete.
"Wow, Aleyna neuer Rekord. Du bist ganze 35 Minuten zu spät!", sagte sie und umarmte mich zur Begrüßung.
"Tut mir wirklich leid", antwortete ich so unschuldig wie möglich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Pünktlichkeit war einfach noch nie mein Ding.
Schon damals in der Schule, kam ich immer viel zu spät.
Gemeinsam stiegen wir in ihr Auto und sofort ertönte ihre Playlist in voller Lautstärke. Ich betrachtete meine beste Freundin die glücklich mit dem Kopf hin und her wippte.
Entspannt lehnte ich mich zurück und schaute aus dem Fenster. Die Woche war ziemlich anstrengend gewesen und feiern war jetzt genau das richtige.

Nachdem Maddy endlich einen Parkplatz gefunden hatte, gingen wir zusammen in den Club rein. Es war ziemlich viel los. Überall waren tanzende, betrunkene und knutschende Menschen, die sich amüsierten.
Wir liefen zur Bar, wo wir uns erstmal etwas zu trinken bestellten.
Als der Song Scream & Shout ertönte zerrte ich Maddy mit auf die Tanzfläche. Rhythmisch bewegten wir unsere Hüften zu der Musik und fühlten uns einfach nur frei und lebendig.
Maddy tanzte mittlerweile mit einem Typen und ich ging wieder zur Bar um ihr ein Glas Wasser zu holen.

Ich setzte mich auf einen Barhocker und beobachtete die tanzenden Menschen. Mein Blick wanderte zur anderen Seite des Raumes, wo gerade ein braunhaariger Mann reinkam. Hinter ihm standen noch zwei weitere Männer mit Anzügen.
Er schien irgendwen zu suchen, denn sein Blick schweifte durch die Menschenmasse. Als er in meine Richtung blickte trafen unsere Augen sich für einen kurzen Augenblick.

Seine Augen waren so grün, dass sie nahezu schon leuchteten.

Dieser Moment fühlte sich so unglaublich intensiv an. Ich befand mich zwar auf der anderen Seite des Raumes, wodurch ich sein Gesicht nicht richtig erkennen konnte, aber selbst von hier sah er verdammt gut aus.

So wie es aussah, war er aber nicht hierher gekommen um zu feiern. Sein Handy klingelte und sein Gesicht spannte sich sofort an, während er telefonierte. Wenige Sekunden später verschwand er auch schon.

"Aleyna, ich wollte dir Bescheid geben, dass ich jetzt schon mal gehe, also kannst du schon los, wenn du magst", sagte Maddy und riss mich aus meiner Starre.

"Bist du dir sicher?", fragte ich sie misstrauisch.

"Ja, ganz sicher", sagte sie und umarmte mich zum Abschied.

"Bitte denkt an Verhütung. Momentan bin ich einfach noch nicht bereit Tante zu werden, wobei ich glaube, dass ich eine echt gute Tante wäre", sagte ich belustigt und bekam einen bösen Blick und einen Klaps auf den Hinterkopf als Antwort.

Lächelnd holte ich meine Handtasche und verließ den mittlerweile viel zu vollen Club. Draußen angekommen atmete ich erst einmal die kalte, frische Luft ein. Eigentlich hatte ich vor mir ein Taxi zu rufen, aber die Luft fühlte sich so angenehm auf meinen warmen Körper an, weshalb ich mich dazu entschied, nach Hause zu laufen.

Ich machte mich auf den Weg und blieb plötzlich stehen, als ich einen schmerzerfüllten Schrei hörte.
Zögerlich entschied ich mich dazu, nachzuschauen, was los.
Ich beschleunigte meine Schritte und merkte, wie meine Handflächen anfingen zu schwitzen. Ich hörte männliche, tiefe Stimmen die laut diskutierten und mein Herz raste wie verrückt.

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