Canac-a-canad ◇ I Edraith

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Die Rettung

Am Wall hieß es weiter bangen

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Am Wall hieß es weiter bangen. Zwar hatten wir die Orks vor dem Tor vertrieben, doch die Schlacht war noch lange nicht entschieden.
Auf dem Wall angekommen, schien der Mond hell auf uns und das Meer der Feinde nieder. Die Feinde schienen mehr und nicht weniger geworden zu sein und immer neue Orks drängten vom Tal durch die Bresche herein. Die Angreifer stürmten auf das Tor zu, ohne müde zu werden.
Von einem Ende zum andern wimmelte es zu Füßen der Mauer von Orks und Dunländern. Sie stürmten nicht nur gegen die Mauer, sondern warfen Seile mit Greifhaken über die Brüstung. Zu viele und zu schnell, als dass wir sie alle durchschneiden könnten. Hunderte von Leitern wurden gegen den Wall gestellt und immer, wenn ich eine umwarf, kamen zwei weitere.
Gerade schnitt mein Schwert durch ein Seil und ein Ork flog in die Tiefe. Dann bekam ein Ork mein Schwert zwischen die Augen und dieser flog von der Leiter und hinterließ mein Schwert mit einer schwarzen, klebrigen Spitze.
Es war eine mühselige Arbeit. Die Krieger Rohans wurden müde und die meisten hatten keine Pfeile sowie Speere mehr. Zu viele Schwerter wiesen Scharten auf, wollten wie die Schilde zersplittern.
Abermals bekam ein Ork mein Schwert zu spüren.

Ein wohl nie endender Angriff...

Ich zerschnitt drei weitere Seile, als hinter uns ein Getöse zu hören war. Feinde waren durch eine Rinne gekrochen, wo der Bach aus dem Wall floss. Ein paar von den Feinden waren bis zu den Pferden vorgedrungen und kämpften dort mit den Wachen.
Mit einem Schlachtruf, der von den Felsen widerhallte, rannte Gimli die Treppe vom Wall in die Schlucht hinunter und freute sich, die Orks zur Strecke zu bringen. Ein paar Krieger folgten ihm und ich ließ ihn ziehen, da ein weiterer Ork vor mir seine hässliche Visage präsentierte.
Er und viele weitere Orks flogen den Wall hinunter und die paar, die es bis auf den Wall geschafft hatten, lagen tot neben mir. Leider auch ein paar tote Krieger. Die Verwundeten mussten sich zurückziehen, doch trotz aller Umstände und der aussichtslosen Lage schlugen wir uns gut. Legolas neben mir hatte seine langen Messer gezogen und beförderte Ork für Ork nach unten. Er schien eins mit den Klingen zu sein und am liebsten hätte ich ihm einfach zugesehen, doch der Greifhaken vor meiner Nase machte dies unmöglich. Ein Ork kam auf den Wall und schrie mir entgegen, zumindest so lange, bis auch er tot den Wall hinabflog.
Wenig später schien die Flut der Orks zu stocken und ich sah Gimli, der zurück auf den Wall stieg. Neben ihm ging Gamling, der von der Hornburg gekommen war, und ich erfuhr, dass sie das Loch in der Rinne mit Steinen stopfen hatten können. Das erklärte, warum sich die Orks neu formierten.
»Einundzwanzig!«, rief Gimli aus, als er Legolas sah und nickte sich selbst zu. Kurz war ich verwirrt und legte meine Stirn in Falten, doch ich verstand, dass sie wieder ihre Tötungen zählten.
»Gut!«, erwiderte Legolas und verschränkte die Arme vor seiner Brust, »Aber ich bin jetzt bei zwei Dutzend. Zuletzt war es ein Kampf bis aufs Messer hier oben.«
Ich sah zwischen den beiden hin und her. Legolas hatte eine Braue erhoben und musterte Gimli, der grimmig dreinschaute. Von der Seite sah der Elb gut aus. Ich mochte es, wenn er schelmisch grinste, doch noch mehr mochte ich es, ihm dieses Grinsen zu nehmen.
»Zweiunddreißig«, sagte ich ganz trocken und die Blicke der beiden gingen zu mir, »Ihr müsst nicht so glotzen!«
Gamling, neben dem Zwerg, musste leicht lachen.
»Aber um eure Männlichkeit zu wahren, betrachtet mich als statistische Ausnahme«, witzelte ich, infolgedessen gesellten sich Aragorn und Éomer zu uns. Legolas funkelte mich an, doch ich lächelte lieb zurück.

Lithil - gwend en lóre | Legolas Ff / Teil 1 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt