Abseits des Stadions - Manuel Neuer

Aperol

Bevor wir uns zum Trainingsgelände los machten gingen wir noch ein Stück am Tegernsee spazieren.
Er hielt meine Hand und hörte mir zu.
Ich glaube, er ist generell einfach ein besserer Zuhörer als Erzähler. Gut für mich, ich fühle mich so wohl bei ihm, ich könnte ihm einfach alles erzählen.

Als wir in seinem Audi saßen und er seine Rechte Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hatte merkte er, dass ich nervös war.
„Mach dir keinen Kopf. Während wir trainieren sitzt du bereits mit den anderen Mädels an der Bar." versuchte er mich zu beruhigen.
Aber ich war alles andere als ruhig. Ich will doch nicht ohne ihn die anderen kennenlernen.

Ich fing an mit meinen Fingern über seine Hand zu fahren.
„Lass mich am besten hier raus...ich will das nicht ohne dich..." meinte ich leise und schluckte.
Doch als ich zu ihm sah grinste er nur.
„Hey, du nimmst mich gar nicht ernst..." ich schmollte gespielt. Doch statt zu antworten übte er nur einen leichten Druck mit seiner Hand aus.
„Hey Siri, rufe Thomas Müller an." erwiderte er nur.

„Servus Manu, erwartest du mich etwa schon sehnsüchtig?" man hörte ihn lachen. Auch mich brachte das zum schmunzeln.
„Lisa und ich brauchen noch ein wenig..."
„Ach sehr gut, Thomas, danke dir, das wollte ich nur wissen. Ruf mich nochmal an wenn ihr in der Tiefgarage angekommen seid bitte...bis dann!"

Manuel sah mich an und zog eine Augenbraue hoch.
„Denkst du, eine Frau welche mit so einem Witzbold lebt, hat eine böse Ader in ihrem Körper?" er grinste.
„Lisa ist super lieb, ich sag ihr, dass sie auf dich achten soll." er strich mir sanft übers Bein.
Ich sah ihn an und nickte.
„Geht doch..." er lächelte und zog seine Hand zurück ans Lenkrad als er in die enge Garage einfuhr.

Er wartete mit mir im Auto bis Thomas Einfuhr.
„So, jetzt streich dir noch einmal über dein hübsches Kleid, lächele lieb und gib mir einen Kuss." forderte mich auf. „Wir rocken das."
Ich nickte ein wenig unsicher.
Nach einem liebevollen Kuss öffnete ich die Tür des Autos und wartete nur darauf, dass Lisa und Thomas aussteigen.

Beide haben mir die Hand zur Begrüßung.
Während Thomas und Manu sich unterhielten und einen Schritt schneller liefen stöckelte ich ein wenig unsicher neben Frau Müller.
„Keine Angst, wir schauen den Männern beim arbeiten zu und trinken ein Aperol."
Mit nem Aperol kann ich mich anfreunden...

Als Lisa und ich schon unser erstes Getränk hatten kamen auch eine Handvoll andere Frauen dazu.
Eins hatten sie alle gemeinsam. Sie sind bildhübsch.
Ich hab das Gefühl, ich bin die einzige, die hier eine 39 Stunden Woche arbeitet.

Nach knapp 2 Stunden waren wir alle schon gut angeschwippst. Gut dass uns die jung zur Bar fahren.
Wenn man vom Teufel spricht... allesamt kamen sie im selben Moment die Treppe hoch angeführt von Thomas welcher schon wieder einen Witz riss.

Ich hatte meinen Bruder noch schnell drum gebeten mich ein wenig ins Thema einzuleiten aber er hatte nicht geantwortet. Toll, jetzt hab ich hier die ganzen Bayern top Spieler und keine Ahnung.

Also Manu und thomas kannte ich, klar. Das Problem ist nur, ich glaube, sie gehen davon aus, dass man sie kennt also will ich auch nicht nach den Namen fragen.

Einer heißt anscheinend Jo wie sich wenig später rausstellte als wir zusammen zur Garage liefen.
Dann gab es noch einen Leo? Leon? Irgendwie so, es ging so unter beim Hallen des Ganges.
Ich glaube der Freund von Melissa heißt Niki oder so, keine Ahnung wirklich.

Insgesamt waren wir aber 5 Pärchen.
Fünf teure Autos machten die Gegend des Tegernsees unsicher. Aber das war hier keine Seltenheit.

Die Bar sah super gemütlich aus, anscheinend waren Personal und Gäste es gewohnt, dass es hier prominenten Besuch öfters als in anderen Gaststätten gibt.
Der Tisch dem wir zugewiesen wurden bot uns allen eine tolle Aussicht auf die Bergkette sowohl auch den Sonnenuntergang.

Schüchtern, vom Tisch verdeckt, hielt ich Manus Hand. Er roch so gut noch vom duschen eben.
Er sah mich an und flüsterte „Läuft doch..."
Ich nickte nur zurückhaltend.
Neue Situationen sind mir nicht so geheuer, da bin ich lieber erstmal ruhig.